16 Terrarien: Neuer Lebensraum für bedrohte Arten im Tiergarten Schönbrunn eröffnet


Der Tiergarten Schönbrunn hat mit der Eröffnung eines neuen Artenschutzhauses eine wichtige Initiative gegen den illegalen Wildtierhandel ins Leben gerufen. In diesem ehemaligen „Haus des Schreckens“ leben nun fast 300 geschmuggelte Tiere, die am Flughafen Wien beschlagnahmt wurden.

WIEN/HIETZING. Mit dem neuen Artenschutzzentrum im Tiergarten Schönbrunn wird ein klares Zeichen gegen eines der weltweit profitabelsten Verbrechen gesetzt: den illegalen Wildtierhandel. Jährlich werden Millionen Tiere geschmuggelt, oft zu unmenschlichen Bedingungen, und als Lebensmittel, traditionelle Heilmittel oder Luxusartikel verkauft. Das neue Artenschutzhaus soll nicht nur als Attraktion dienen, sondern auch das Bewusstsein für den Schutz bedrohter Arten schärfen.

Besucher können hier Tierarten wie Chamäleons, Schildkröten und die gefährliche Bambusotter bewundern. „Das neue Artenschutzhaus ist mehr als nur ein neuer Anziehungspunkt für die Besucherinnen und Besucher; es sensibilisiert für das kritische Thema des illegalen Tierhandels“, erklärt Severin Gruber, Eigentümervertreter der Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft.

Vom Flughafen in den Zoo

Die Bewohner des Artenschutzhauses leben teilweise bereits seit mehreren Jahren im Tiergarten Schönbrunn. Diese Tiere sind oft aus Schmuggelaktionen am Flughafen Wien-Schwechat gerettet worden, wo Zollbeamte unermüdlich gegen das Verbrechen vorgehen. „Die Tiere, die hier leben, haben oft unglaubliche Geschichten der Rettung“, sagt Tiergarten-Direktor Stephan Hering-Hagenbeck.

Tierarten wie Chamäleons, Schildkröten oder giftige Bambusotter.| Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk

In diesen Einsätzen sind oft speziell ausgebildete Artenspürhunde im Einsatz, deren Training gelegentlich im Tiergarten erfolgt. Diese Hunde haben in den letzten 15 Jahren zu über 11.000 Sicherstellungen geschmuggelter Tiere beigetragen, was einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet.

Tiere in 16 Terrarien untergebracht

Das neue Artenschutzhaus verfügt über insgesamt 16 Terrarien, die eine Vielzahl von bedrohten Arten beherbergen. Einige Tiere sind jedoch nicht für die Öffentlichkeit sichtbar, da sie in Bereichen untergebracht sind, die für ihre bestmögliche Pflege geeignet sind. Diese Tiere dienen unter anderem der gezielten Nachzucht, um ihre Populationen zu sichern. „Das Ziel ist es, wertvolle Backup-Populationen für Arten zu schaffen, deren Überlebensmöglichkeiten bedroht sind“, erklärt Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Zoo.


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