17 Flächen für 17.000 Hunde: Hundewiesen im Spannungsfeld von Anforderungen und Konflikten


In Graz regt sich immer wieder der Wunsch nach mehr Hundewiesen, besonders in den fünf Bezirken, die bisher nicht über diese wichtigen Einrichtungen verfügen. Dies führt häufig zu Konflikten zwischen Hundebesitzern und anderen Anwohnern, jedoch scheitern die Pläne an der Verfügbarkeit geeigneter Flächen.

GRAZ. Die Landeshauptstadt der Steiermark beherbergt rund 17.000 Hunde und hat lediglich 17 Hundewiesen verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Dies führt in fünf der 17 Bezirke zu Unmut, da dort keine Hundewiesen existieren. Ein Beispiel ist der Bezirk Andritz, in dem die Diskussion um eine Photovoltaikanlage auf dem beliebten „inoffiziellen Ausweichareal“, der Kirschenallee, erneut entfacht wurde. Dieses Gebiet liegt zwischen der Weinzöttlstraße und dem Golfplatz und wird von vielen Hundebesitzern als Auslaufgebiet genutzt.

„Nur diskutiert“

Leser Peter Matzer von MeinBezirk kritisiert, dass in Andritz seit Jahren nur über die Schaffung einer Hundewiese diskutiert wird und er befürchtet, dass mit dem Bau der PV-Anlage auch die Möglichkeit für Hundewiesen verloren gehen könnte. Auf der offiziellen Website der Stadt Graz wird darauf hingewiesen, dass nicht genügend geeignete Grundstücke zur Verfügung stehen. Birgit Zelinka von der Stabsstelle Anliegenmanagement und Hunde in der Stadt bestätigt, dass Flächenwidmung häufig eine Hürde darstellt, die dem Entstehen neuer Hundewiesen im Wege steht.

Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher (r., am Foto mit Hundetrainerin Nadja Steiner) fordert seit Jahren neue Hundewiesen. Mangels Zuständigkeit schuf sie ein Beratungsprogramm, das im April auch nach Puntigam kommt. | Foto: Büro Schönbacher

„Hundewiesen dürfen nur auf Flächen eingerichtet werden, die für öffentliche Anlagen und Sport gewidmet sind“, erläutert Zelinka. Das Kirschenallee-Areal ist zudem ein Wasserschutzgebiet, was zusätzliche Regulierungen erfordert, wie ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung und eine Mindestgröße von 1.000 Quadratmetern für Hundewiesen. In Graz existieren nur zwei Hundewiesen, die kleiner sind, da andernfalls keine Lösung gefunden werden konnte. Zelinka gibt zu, dass die Stadtverwaltung sich bemüht, Lösungen zu finden, betont jedoch, dass noch keine konkreten Schritte eingeleitet wurden.

Beratung und Kontrolle

Auch Tierschutz-Stadträtin Claudia Schönbacher (KFG) hat sich bereits mehrfach für die Schaffung neuer Hundewiesen eingesetzt, unter anderem durch Unterschriftenaktionen und Anfragen im Gemeinderat. Bisher blieben ihre Bemühungen jedoch ohne Erfolg. Sie bedauert, dass sie selbst nicht für die Schaffung von neuen Hundewiesen zuständig ist, sondern die Rathaus-Koalition gefordert ist. Stattdessen bietet sie kostenlose Beratungen an, die einen Überblick über den richtigen Umgang mit Hunden geben. Diese finden ab dem 16. April für sechs Wochen auf der Hundewiese in Puntigam statt.

SPÖ-Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger will den Konflikt zwischen Hundehaltern und Nutzern des Bezirkssportplatzes Mariatrost entschärfen. | Foto: SPÖ Graz

Die Abwesenheit von Hundewiesen führt auch zu Konflikten in Mariatrost – einem weiteren bezirk ohne Hundewiese. Anwohner klagen über verschmutzte Fußballplätze, da Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere oft nicht beseitigen. SPÖ-Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger setzt sich für klare Beschilderungen und mehr Behälter für Hundekot ein, um diese Probleme zu lösen. Sie fordert darüber hinaus auch Kontrollen und hat dazu einen Antrag im Gemeinderat eingebracht. „Wir brauchen eine Lösung, die für alle akzeptabel ist“, betont Schlüsselberger, um einen harmonischen Co-Existenzraum für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Hundebesitzer zu schaffen.

Wie siehst du die Situation?

Die Meinung der Grazerinnen und Grazer ist gefragt: Braucht Graz mehr Hundewiesen oder ist das Angebot bereits ausreichend? Wo sind die Konflikte, und welche Verbesserungsvorschläge gibt es? Teile uns deine Meinung mit unter [email protected].

Diese Hundewiesen gibt es:

III. Geidorf
  • Rosenhain: 4.100 m² (Aigner-Rollett-Allee)
  • Hilmteich: 2.200 m² (Födranspergweg: Geh- und Radweg/Hilmteichstraße/Auersperggasse Höhe Hausnummer 19)
IV. Lend
  • Volksgarten: 1.600 m² (Volksgartenstraße)
  • Leuzenhofgasse: 550 m² (Leuzenhofgasse 4 beim Jugendzentrum)

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