Sonntag, den 27. April um 12.00 am Karmeliterplatz, 1020 Wien
Die Leopoldstadt feiert den 80. Jahrestag der Zweiten Republik mit einem Festkonzert!
Eintritt frei!
Am 27. April 1945 wurde in der Unabhängigkeitserklärung die Wiederherstellung der demokratischen Republik Österreich im Geiste der Verfassung von 1920 proklamiert. Die Bundesverfassung von 1920 trat erneut in Kraft, markierte den Beginn der Zweiten Republik, in der wir bis heute leben. Die Geschichte der demokratischen parlamentarischen Republik Österreich ist geprägt von tiefen Brüchen: Im Jahr 1933 wurde ein autoritärer Ständestaat eingeführt, gefolgt von der Annexion Österreichs durch Deutschland im Jahr 1938, wodurch das Land seine staatliche Eigenständigkeit verlor. Der Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) veränderte die Nationalidentität drastisch und erst mit dem Ende der Konflikte wurde Österreich als Republik wiederhergestellt.
Der Aufbruch in die Zweite Republik war kein einfacher Weg. Nach den verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs litten viele Menschen unter Armut und Hunger, viele Städte lagen in Trümmern und mussten wieder aufgebaut werden. Zudem hinterließ der Nationalsozialismus tiefe seelische Narben in der österreichischen Gesellschaft. Um die Gräueltaten des NS-Regimes zu bewältigen, wurden Maßnahmen zur „Entnazifizierung“ ergriffen, darunter die Verurteilung von NS-Tätern. Dennoch fehlte oft eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Erbe und den Schulden gegenüber den Opfern. Die Fragen zur Entschädigung der NS-Opfer wurden über Jahre hinweg aufgeschoben, was zu Spannungen in der Gesellschaft führte.
Die geopolitischen Rahmenbedingungen änderten sich ebenfalls: Die Äußeren Grenzen der Zweiten Republik blieben in der Regel die gleichen wie die der Ersten Republik (nach 1921). Innerhalb des Landes jedoch wurden neue Grenzen geschaffen, da Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegermächten (Großbritannien, Frankreich, den USA und der Sowjetunion) besetzt war und in vier Zonen unterteilt wurde.
Nach der Befreiung durch die Rote Armee im April 1945 unterzeichneten die drei großen politischen Parteien, die ÖVP, SPÖ und KPÖ, die „Unabhängigkeitserklärung“. Damit wurde der Weg zur Wiederherstellung eines funktionierenden Staates und einer repräsentativen Demokratie geebnet. Dennoch blieb Österreich bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags im Jahr 1955 unter alliierter Besatzung.
Die Wiener Kunstkommission wird anlässlich des 80. Jahrestages der Ausrufung der Zweiten Republik die Bedeutung dieses historisch relevanten Tages in Erinnerung rufen. Das Festkonzert wird nicht nur einen Rückblick auf die Wurzeln der Demokratie bieten, sondern auch als wichtiges Signal an die kommenden Generationen dienen, um das Verständnis und die Wertschätzung für die demokratischen Grundlagen in unserer Gemeinschaft zu fördern.
Diese besondere Veranstaltung wird von der Bezirksvorstehung Leopoldstadt gefördert und ist eine Einladung an alle Bürger, an dieser wertvollen Erinnerung und Feier der demokratischen Werte teilzunehmen.
Sonntag, den 27. April um 12.00 am Karmeliterplatz, 1020 Wien
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