Die Steirische Volkspartei hebt ihren 80. Geburtstag hervor – mit einem Rückblick auf ihre Gründung in der Nachkriegszeit und einer Perspektive auf die politische Verantwortung der Zukunft.
GRAZ/STEIERMARK. Am 18. Mai 2025 feiert die Steirische Volkspartei (STVP) ihr 80-jähriges Bestehen. Die Landesorganisation der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) wurde am 18. Mai 1945 im historischen Konventsgebäude der Kreuzschwestern in Graz gegründet – nur wenige Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Diese Gründung fand im Kontext des politischen Wiederaufbaus in der Steiermark statt. Der Jahrestag wurde feierlich mit einem Gottesdienst begangen, während eine größere Feier für den Spätsommer vorgesehen ist.
Gründung im Kontext des Wiederaufbaus
Die Entstehung der Steirischen Volkspartei fällt in eine Zeit, die von großen Herausforderungen geprägt war. Nach dem Krieg mussten in der Steiermark dringend provisorische Verwaltungsstrukturen etabliert werden. In dieser kritischen Phase wurde unter der Leitung von Reinhard Machold eine Übergangsregierung eingesetzt, in der auch Vertreter der christlich-sozialen Bewegung aktiv waren. So erfolgte am 18. Mai 1945 die offizielle Gründung der Partei, nur einen Monat nach der Etablierung der Bundespartei in Wien.
Bei den Landtagswahlen im November 1945 konnte die STVP sofort eine absolute Mehrheit erreichen. Anton Pirchegger wurde der erste Landeshauptmann der Steiermark nach dem Krieg. In den folgenden Jahrzehnten stellte die Partei häufig die Landesregierung, zuletzt unter Hermann Schützenhöfer und Christopher Drexler.
Digitales Archiv und Parteigeschichte
Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wird die Steirische Volkspartei auf ihrer Website eine digitale Zeitreise präsentieren, die durch die letzten acht Jahrzehnte der Landespolitik führt. Diese Zeitreise zeigt zentrale Ereignisse, bedeutende politische Persönlichkeiten und historische Dokumente. Der Fokus liegt dabei auf den Werten, der Kontinuität und der Aufbauarbeit, die die Partei geprägt haben.
Selbstverständnis und politische Haltung
In einer aktuellen Stellungnahme betonte die geschäftsführende Landesparteiobfrau Manuela Khom den gestalterischen Anspruch der Partei. „Die Geschichte zeigt: Seit 80 Jahren ist es ein zentraler Bestandteil der Steirischen Volkspartei, Verantwortung in der Politik zu übernehmen“, äußerte Khom. „Politik muss Werte haben und darf nicht einfach verwaltet werden. Sie sollte auf die Menschen hören, nicht nur auf Umfragen“, fügte sie hinzu.
Khom, die seit Dezember 2024 die Landesorganisation leitet, steht der Parteizentrale im Palais Galler in Graz vor, welches seit seiner Gründung im Jahr 1945 das zentrale Verwaltungsgebäude der Landespartei ist.
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