Jedes Jahr erfährt RSF (Reporters sans frontières) im Nachhinein von zusätzlichen Todesfällen, die erst später in die Statistik einfließen. Daher ist von einem Anstieg der Todesfälle auszugehen.
„Besonders riskant war die Kriegsberichterstattung“, erklärt RSF. „Weltweit starben in diesem Jahr 31 der 54 getöteten Journalistinnen und Journalisten in Kriegsgebieten, so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr.“ Die gefährlichste Region war erneut der Gazastreifen, wo Israel gegen die islamistische Hamas kämpft.
- Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 kamen laut RSF im Gazastreifen über 145 Medienschaffende ums Leben.
- Mindestens 35 dieser Todesfälle stehen in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit.
- In Israel wurden seit Beginn des Krieges zwei Reporterinnen und Reporter getötet.
- Im Libanon wurden fünf Medienschaffende aufgrund ihrer Berichterstattung getötet.
RSF hat sich beim Internationalen Strafgerichtshof dafür eingesetzt, dass die Tötungen von Medienschaffenden als potenzielle Kriegsverbrechen untersucht werden.
Darüber hinaus sind Journalisten auch in anderen Teilen der Welt gefährdet:
- In Pakistan kamen sieben Medienschaffende ums Leben.
- In Bangladesch wurden fünf Journalisten während der Berichterstattung über blutige Massenproteste getötet.
Aktuell sind weltweit 550 Journalistinnen und Journalisten im Gefängnis, was einen Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Insbesondere in Israel und Russland ist die Zahl der inhaftierten Medienschaffenden gestiegen. RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus betont: „Medienschaffende werden getötet, inhaftiert und entführt, und viel zu oft bleiben diese brutalen Verbrechen straffrei. Wir müssen diejenigen schützen, die uns informieren. Ihre mutige Arbeit macht menschliches Leid in Kriegen, Korruption und Machtmissbrauch sichtbar.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gefahren für Journalistinnen und Journalisten weltweit zugenommen haben, insbesondere in Kriegsgebieten. Es ist entscheidend, den Schutz dieser Medienschaffenden zu gewährleisten, um die Freiheit der Presse zu wahren.