Stefanie Knechtl ist freischaffende Künstlerin und lebt in der Donaustadt. In Margareten widmete sie lange Zeit ihren Malereien und Zeichnungen. Ihre Kunst wird bald im Amtshaus im 5. Bezirk ausgestellt.
WIEN/MARGARETEN/DONAUSTADT. Wenn man die Künstlerin Stefanie Knechtl fragt, was ihre Kunst auszeichnet, erzählt sie, dass man ihr eine gewisse Spontanität nachsagt. „Das stimmt zwar, aber ich mache mir auch genau Gedanken über meine Arbeiten,“ erklärt Knechtl. Die Künstlerin aus Klagenfurt ist in Margareten gut bekannt. Einen großen Teil ihrer künstlerischen Karriere verbrachte sie im 5. Bezirk, wo sie häufig ihre großformatigen Acrylgemälde und Linolschnitte ausstellte.
Heute lebt die 74-Jährige in der Donaustadt, wo sie näher an ihrem Kunstlager ist. Zeichnen und Malen sind nach wie vor Teil ihres Alltags. Ihr Zuhause fungiert zugleich als Atelier. Dennoch vermisst sie die Zeit in Margareten. „Ich war 36 Jahre berufstätig und lebte während dieser Zeit am Hundsturm in Margareten. Ich liebte den Bezirk und fand dort alles, was ich benötigte,“ erinnert sich die Künstlerin an ihren Lebensweg.
Kunst begleitet die 74-Jährige schon ein Leben lang. 1969 begann sie ihr Studium der Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst bei ihrem Lehrer Carl Unger. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Restauratorin und später als Lehrerin.
Liebe zum Handwerk
In der Donaustadt widmet sich Knechtl seit 2017 ihrem Hauptwerk: großformatigen Acrylmalereien von Personen. „Man sagt mir oft, meine Malereien seien besonders temperamentvoll und vermenschlichend.“ Auffällig sind die großen Pinselstriche in ihren Werken. Häufig zeigt sie Menschen in Alltagssituationen.
Zusätzlich zu ihren großen Bildern beschäftigt sich Knechtl auch mit Linolschnitten und Bleistiftzeichnungen. Besonders bei letzterem kommt ihre Liebe zum Handwerk zum Ausdruck. In einer ihrer Zeichnungen befasste sie sich mit dem Thema „Leid“, von dem sie glaubt, dass es durch den Bleistift besonders gut für die Betrachter vermittelt wird.
Ganz die Lehrerin
Als ehemalige Lehrerin ist ihr die Verbindung von Menschen mit dem Thema Kunst besonders wichtig. „Ich möchte mit meiner Kunst die Augen für bildende Kunst öffnen,“ sagt die pensionierte Zeichenlehrerin. „Es liegt jedoch an den Menschen selbst, Zugang zu meiner Kunst zu finden, was nicht immer einfach ist, da ich einen Hang zu großen Pinselstrichen und einer spontanen Arbeitsweise habe,“ erläutert die Seniorin.
Sie rät jungen Künstlerinnen und Künstlern, sich intensiver mit der Aktzeichnung auseinanderzusetzen. „Ich sehe, dass Aktzeichnen von vielen jungen Menschen abgelehnt wird und oft als bloßes Abmalen angesehen wird. Aber das ist es nicht,“ sagt Knechtl. „Die Idee ist entscheidend. Hier fließt viel von der Persönlichkeit des Künstlers ein.“
Ihre Kunst ist von Montag, dem 17., bis Freitag, dem 21. Februar, in der Ausstellung „Auf der Suche nach dem Ich“ im Amtshaus Margareten in der Schönbrunner Straße 54 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von 8 bis 15 Uhr, nach telefonischer Voranmeldung. Weitere Informationen über die Künstlerin sind online verfügbar.
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