Demokratie, EU und die Nachkriegszeit: Das Graz Museum plant für 2025 spannende Ausstellungen und Events, um die Rolle des Museums als Begegnungsstätte zu stärken und den partizipativen Gedanken zu fördern.
GRAZ. Das Graz Museum hat sein Jahresprogramm für 2025 veröffentlicht. „Unser diesjähriges Programm basiert auf drei zentralen Ausstellungen und einer Vielzahl kleinerer Events“, erklärt die Museumsleiterin Sibylle Dienesch. Das Jahresthema lautet „Stadt und Demokratie“, das die Öffnung des Stadtmuseums und dessen Etablierung als Ort der Partizipation weiter vorantreiben soll.
Brennpunkt Demokratie
Die erste zentrale Ausstellung trägt den Titel „Demokratie, heast!“ und wird am 2. April eröffnet. Sie setzt sich interaktiv mit dem Thema Demokratie auseinander. „In Zeiten, in denen autokratische Systeme weltweit zunehmen, ist diese Ausstellung von großer Aktualität“, so Dienesch. Kuratiert von Catalin Betz und Angela Fink, bietet die Ausstellung den Besuchern die Möglichkeit, sich aktiv am Diskurs über Demokratie zu beteiligen und eigene Erfahrungen einzubringen. Sie richtet sich an ein breites Publikum, von Schulklassen bis hin zu Senioren, und soll den Austausch zwischen den Generationen fördern.
Jüdische Perspektiven
Ab dem 21. Mai wird die Ausstellung „Die letzten Europäer“ im Graz Museum präsentiert. Diese wurde in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und dem Jüdischen Museum München konzipiert und beschäftigt sich mit der Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft sowie den Herausforderungen, vor denen sie heute steht. Vor dem Hintergrund dieser Fragen wird das Schicksal jüdischer Individuen beleuchtet, die sich im 20. Jahrhundert für die universelle Geltung von Menschenrechten und den europäischen Traum eingesetzt haben.
Die unbekannte Nachkriegszeit
Ab dem 24. Juni öffnet die Ausstellung „Ins Ungewisse“ ihre Türen, die sich mit der wenig erforschten Nachkriegszeit von 1945 bis 1965 beschäftigt. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht das Alltagsleben der Grazerinnen und Grazer im Kontext des Wiederaufbaus, der Besatzungszeit und dem Übergang zu einer demokratischen Gesellschaft. Auch das bleibende Erbe des Nationalsozialismus wird ausgiebig thematisiert. Die Zeit wird durch Fotos, Dokumente sowie alltägliche Kunstgegenstände lebendig gemacht.
Weitere Termine
Zusätzlich zu den großen Ausstellungen sind auch mehrere Events geplant, darunter das Frühlingsfest am Samstag, dem 12. April, das bei freiem Eintritt Einblicke in Führungen und zahlreiche Mitmachangebote bietet. Die Veranstaltung wird von Live-Musik und kulinarischen Angeboten begleitet. Am 8. Mai wird ein Aktionstag zum 80. Jahrestag des Kriegsendes stattfinden, inklusive Gesprächen mit Zeitzeugen und ihren Nachkommen, Themenführungen und musikalischen Darbietungen. Der Internationale Museumstag am 19. Mai lädt zu kostenlosem Museumsbesuch ein. Zudem wird vom 5. Juli bis 7. September der Museumsinnenhof Besucherinnen und Besuchern als Rückzugsort zur Verfügung stehen.
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