In den roten Backsteingebäuden des Objekts 19 im Arsenal wird derzeit noch fleißig gearbeitet. Handwerker bohren, schleifen und schrauben, während der Empfangscounter fertiggestellt wird. Die Suche nach einem Betreiber für das Restaurant sowie nach einem passenden Shop für das Areal läuft ebenfalls. Seit 2022 hat das Foto Arsenal Wien im Museumsquartier seinen Platz gefunden, doch vor zwei Wochen fand nach einer 18-monatigen Umbauphase der Umzug in die lichtdurchfluteten, neuen Büros statt. „Die Kunst kommt nächsten Montag“, erzählt Hoffmann bei einem Besuch der APA. „Wir sind total froh über den Umzug, weil das unseren eigenen Raum sichtbarer macht“, fügt der künstlerische Leiter hinzu.
Das neue Ausstellungshaus ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch Teil eines pulsierenden kulturellen Umfelds. „Hinter mir befinden sich die Probebühnen des Burgtheaters und die Opernwerkstätten, und in der Nachbarschaft entstehen neue Kulturclusters wie das Heeresgeschichtliche Museum und das Österreichische Filmmuseum LAB“, hebt Hoffmann hervor. All dies ist eingebettet in die prächtigen Bauwerke des Romantischen Historismus in Wien, die einst eine kaiserliche Waffenfabrik waren.
Die Geschichte des Ortes ist faszinierend: Wo jetzt die Fotografie ihren Platz findet, lagen im 19. Jahrhundert Werkstattbauten auf dem militärisch genutzten Arsenalgelände. Ende der 1950er-Jahre wurden die Werkstätten der Österreichischen Bundestheater, heute bekannt als ART for ART, mit ihren charakteristischen Malersälen errichtet. Der Bereich, der nun das Ausstellungshaus beherbergt, diente früher als Fahrbereitschaft für die Probebühnen des Burgtheaters und die Opernwerkstätten.
„Wir können Leihgaben von renommierten Institutionen wie MoMA und Tate ausstellen“, sagt Hoffmann während eines Rundgangs durch die großzügigen, aber noch leeren Ausstellungsräume. „In 14 Tagen ist die feierliche Eröffnung geplant, die mit einer FM4-Party und Food Trucks gefeiert wird. Das Ganze ist hochmodern“, betont er, „jeder Scheinwerfer kann auf einen halben Lux heruntergedimmt werden, es ist state of the art.“ Die Stadt Wien initiierte das Projekt im Herbst 2022 mit einer Investition von drei Millionen Euro. „Das ist sportlich“, sagt Hoffmann und reflektiert über die hohen Kosten der neuen Technologie.
Die neuen Räumlichkeiten sind klimatisiert und verfügen über effektive Be- und Entfeuchtungssysteme. Eine Fußbodenheizung mit Niedertemperaturtechnologie sorgt in jedem Raum für eine individuell regulierbare Wärmeversorgung. Diese Technologie wurde entwickelt, um Wärmeverluste durch gut isolierte Leitungen so gering wie möglich zu halten.
Im Rahmen der neuen Einrichtung sind bis zu zehn wechselnde Ausstellungen pro Jahr geplant, wobei jede eine große und eine kleinere Schau umfassen wird. Zum Auftakt widmet sich die Eröffnungsausstellung „Magnum. A World of Photography“ (22. März bis 1. Juni) den legendären Bildern der 1947 gegründeten Bildagentur, die den internationalen Fotojournalismus nachhaltig geprägt hat. Dadurch werden ikonische Motive präsentiert, darunter James Dean mit einer Zigarette auf dem Times Square sowie Marilyn Monroe in der Wüste von Nevada.
Die Ausstellung wird über 300 Exponate präsentieren, die die Prozesse hinter weltberühmten Fotografien beleuchten, darunter Werke von Ikonen wie Robert Capa sowie den beiden österreichischen Magnum-Fotografen Inge Morath und Erich Lessing. Parallel dazu wird Simon Lehner mit seiner kleinen Einzelschau „Clean Thoughts. Clean Images“ vorgestellt: „Durch die Transformation von persönlichen Fotoarchiven in digital interpretierte Räume entstehen Motive, die popkulturelle, kunsthistorische und persönliche Bildreferenzen aufgreifen“, erklärt der Pressetext.
„Jetzt gehen wir in die Breite“, sagt der Bild- und Kulturwissenschaftler, der vor drei Jahren von Berlin nach Wien kam, um die neue Institution zu leiten. „Im Museumsquartier waren wir sehr spezifisch, hier haben wir die Möglichkeit, ein breiteres Publikum anzusprechen und damit Menschen zu gewinnen.“ Denn das große Manko sei die derzeit fehlende öffentliche Infrastruktur in der Umgebung. Der nächstgelegene Supermarkt ist nur ebenso weit entfernt wie die nächste Straßenbahnstation.
Für Kinder und Jugendliche wurden spezielle Räume eingerichtet, darunter eine Dunkelkammer, eine Bibliothek und Seminarräume. Im Sommer sollen zudem Picknick-Körbe bereitgestellt werden, um den Besuchern ein weiteres Erlebnis zu bieten. Die Verantwortlichen zeigen sich optimistisch und planen, viele innovative Ideen umzusetzen. „Die Stadt wollte eine Form von Dezentralisierung in Wien umsetzen“, fasst der neue Leiter des Objekts 19 zusammen. „Jetzt erhält das Ganze ein eigenes Gesicht.“
(S E R V I C E – „Magnum. A World of Photography“ und „Simon Lehner: Clean Thoughts. Clean Images.“ im Foto Arsenal Wien, von 22. März bis 1. Juni. 3., Arsenalplatz, Objekt 19.)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Foto Arsenal Wien nach umfassenden Umbauarbeiten nun ein modernes und vielfältiges Kulturzentrum darstellt. Mit seinen großartigen Ausstellungen und einem klaren Fokus auf die Zukunft wird es nicht nur Fotografen und Kunstliebhaber anziehen, sondern auch das Kulturleben in Wien bereichern.
Related posts:
- Exhibition at the Meidlinger District Museum: From the End of the War to the State Treaty
- Heeresgeschichtliches Museum – Arsenal – Führung
- ÖVP und SPÖ: Koalitionspakt und Ministerliste offiziell abgesegnet – Was das für die Zukunft bedeutet!
- US-Sonderbeauftragter Kellogg trifft in Kiew ein – Was das für die Zukunft bedeutet!