„Auch die Nutria fühlen sich jetzt im Naherholungsgebiet Graz wohl!“


In Graz, die Nutria (Myocastor coypus), eine faszinierende Tierart aus Südamerika, hat sich bestens eingefunden und ist besonders aktiv in den Abendstunden auf der Suche nach Nahrung. Ihre Präsenz im städtischen Umfeld zeigt, wie gut sich Tiere an veränderte Lebensräume anpassen können.

Die Entwicklung des Wasserkraftwerks Puntigam und des Speicherkanals an der Grazer Mur hat nicht nur die Energieversorgung der Stadt verbessert, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet für Menschen und Tiere geschaffen. Ein Spaziergang entlang der Mur oder durch den Augarten sowie den Maria-Cäsar-Park zieht nicht nur Bürger an, sondern erfreut auch eine Vielzahl an Tierarten, die sich hier niederlassen.

Die Nutria, auch bekannt als Biberratte, wird zu den Nagetieren gezählt und erreicht ein durchschnittliches Gewicht von 6 kg. Ihre Körperlänge variiert zwischen 40 und 60 cm, dazu kommt eine Schwanzlänge von etwa 30 bis 45 cm. Ursprünglich in Südamerika beheimatet, ist diese Tierart in Mitteleuropa mittlerweile etabliert. Insbesondere Graz wurde zu einem neuen Lebensraum, nicht nur für Nutrias, sondern auch für Biber und andere Wassertiere, die durch den Bau des Kraftwerks Puntigam angelockt wurden.

Die Nutrias in Europa sind größtenteils Nachfahren von Tieren, die aus Pelztierfarmen entkommen sind, sowie von gezielten Auswilderungen. Einige der ersten gesichteten Tiere in Graz wurden in der Nähe des LKH-Univ. Klinikum Graz am Stiftingbach sichtet. Obwohl sie keine heimische Art ist, haben sich Nutrias in Gewässern wie dem Ragnitzbach stark verbreitet. In der Steiermark ist ihre Population in den letzten Jahren stark angestiegen.

Ein ernstzunehmendes Problem ist das Verhalten der Nutrias an den Uferböschungen, wo sie Höhlen und Tunnel graben. Diese Aktivitäten gefährden die Stabilität der Ufer und können Rutschungen verursachen. Zudem ernähren sich die Nutrias hauptsächlich von Wasserpflanzen, was die Bestände in diesen Ökosystemen erheblich verringern kann.

Obwohl die Nutria in vielen Fällen scheu ist, können sie gegenüber Hunden aggressiv reagieren. Spaziergänger sollten daher vorsichtig sein, wenn sie diesen Tieren begegnen. Zudem ist es unbedingt erforderlich, die Nutrias nicht zu füttern, um ein weiteres Wachstum der Population zu verhindern. Die Überpopulation kann nicht nur lokale Ökosysteme stören, sondern auch die Lebensräume anderer, heimischer Arten gefährden.

Insgesamt ist die Bildung eines harmonischen Co-Existenz zwischen Mensch und Nutria eine Herausforderung. Es erfordert Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein, um sowohl die Natur als auch die kulturellen Gegebenheiten der Stadt Graz zu bewahren.



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