Auch Wiener verzichten: Die Hintergründe der 40-tägigen Fastenzeit


Nach der bunten und lebhaften Faschingszeit kehrt wieder eine Phase der Einkehr und Reflexion ein. Diese 40-tägige Fastenzeit, die auf das wichtigste christliche Fest, Ostern, hinführt, hat tiefe Wurzeln in der christlichen Tradition und vielfältige moderne Interpretationen erfahren.


WIEN/ÖSTERREICH. Die Faschingszeit erreichte ihren Höhepunkt am Faschingsdienstag, gefolgt von einer ruhigen Phase, die mit dem Aschermittwoch, der in diesem Jahr am 5. März gefeiert wird, beginnt. In vielen katholischen Regionen ist dieser Tag mit besonderen Bräuchen verbunden. In den Gottesdiensten setzen Priester das Aschenkreuz auf die Stirn der Gläubigen, ein Zeichen für Vergänglichkeit und Buße, das die Menschen an den Verlust von materiellen Dingen und die Wichtigkeit der Spiritualität erinnert.

Die Fastenzeit selbst ist eine bewusste Phase des Verzichts, die den Gläubigen helfen soll, sich auf das Osterfest vorzubereiten. Diese 40 Tage symbolisieren die Zeit, die Jesus nach biblischer Überlieferung in der Wüste verbrachte, um zu beten und über sich nachzudenken. Für viele Christen repräsentiert diese Zeit eine Möglichkeit zur inneren Einkehr und zur Selbstreflexion.

Mit dem Aschermittwoch beginnt dann die Fastenzeit, eine Phase der Besinnung und des Verzichtens für viele Christen, um sich auf das Osterfest vorzubereiten. (Symbolbild) | Foto: Ahna Ziegler/Unsplash

Es ist wichtig zu beachten, dass die 40 Tage eher symbolisch sind und je nach Jahr leicht variieren. Bei der Berechnung wird der Zeitraum von Aschermittwoch bis Karsamstag, dem Tag vor Ostersonntag, in Betracht gezogen. Im Jahr 2025 umfasst die Fastenzeit 46 Tage. An den Sonntagen wird jedoch traditionell nicht gefastet, da diese Tage als kleine Feiern der Auferstehung gelten.

Traditionelles vs. modernes Fasten

Während dieser Fastenzeit entscheiden sich viele Menschen für bewussten Verzicht, der in vielfältiger Weise gestaltet werden kann. Traditionell geht es darum, auf Fleisch sowie Genussmittel wie Alkohol und Süßigkeiten zu verzichten. Im Zeitalter von Internet und sozialen Medien bietet die Fastenzeit auch die Möglichkeit, eine digitale „Entschlackungskur“ zu machen, in der man den eigenen Medienkonsum bewusst einschränkt.

Die katholische Kirche legt besonders am Aschermittwoch und Karfreitag Wert auf das Fasten sowie auf den Verzicht auf Fleisch. Viele christliche Gemeinschaften integrieren Bußgottesdienste, Kreuzweg-Begehungen sowie andere spirituelle Rituale in diese Zeit.

Die katholische Kirche empfiehlt insbesondere am Aschermittwoch und am Karfreitag das Fasten und den Verzicht auf Fleisch. (Symbolbild) | Foto: Julia Michelle/Unsplash

Über die religiösen Praktiken hinaus nutzen viele Menschen die Fastenzeit, um bewusster mit Konsum und Gewohnheiten umzugehen. Fasten kann somit nicht nur eine religiöse Bedeutung haben, sondern auch eine Gelegenheit für persönliche Reflexion und Neuausrichtung. Mit der Auferstehung an Ostern, dem zentralen Ereignis des Christentums, endet die Zeit des Verzichts und die Freude über die Wiedergeburt.

Zu Beginn der Faschingszeit gibt es auch eine kulinarische Tradition: den Heringsschmaus. In vielen Bezirken Wiens können die Menschen die Fastenzeit generös mit Fisch und Meeresfrüchten einläuten, wie die nachfolgende Liste zeigt.

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