Begegnungszonen und Radwege: Die Landstraßer Hauptstraße wird modernisiert


Tempo 30 für die gesamte Länge der Landstraßer Hauptstraße, die Einführung von zwei Begegnungszonen, neue Radwege und Pflanzungen von Bäumen: So sieht die zukunftsweisende Vision für die Hauptverkehrsader im 3. Wiener Gemeindebezirk aus. Diese Pläne sind jedoch noch nicht finalisiert; die Anwohnerinnen und Anwohner sind eingeladen, am 11. und 12. März ihre Meinungen im Amtshaus abzugeben und aktiv an der Gestaltungsphase mitzuwirken.

WIEN/LANDSTRASSE. Die Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße ist ein lange erwartetes Projekt für die dort ansässigen Bürgerinnen und Bürger. Bezirksvorsteher Erich Hohenberger, Stadtplanungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) sowie Martin Blum, Geschäftsführer der Mobilitätsagentur Wien, präsentierten am 10. März die Pläne, die einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger urbaner Entwicklung darstellen.

Die Straße wird in drei Abschnitte unterteilt, wobei der erste von der Schlachthausgasse bis zur Juchgasse reicht. Im Jahr 2026 sollen hier zwei neue Fahrradrouten eingeführt werden: jeweils ein Einrichtungsradweg auf beiden Seiten, die insgesamt etwa 700 Meter lang sind. Dieser Bereich wird mit einem bereits in Planung befindlichen Zwei-Richtungs-Radweg zwischen Schlachthausgasse und Rennweg verknüpft, der mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 in diesem Jahr in Arbeit ist.

Diese Umgestaltung zielt nicht nur darauf ab, die Radinfrastruktur zu verbessern, sondern auch, ein besseres Mikroklima zu schaffen. Insgesamt werden 33 neue Bäume gepflanzt, um die Luftqualität zu verbessern und den Grünflächenanteil in der urbanen Umgebung zu erhöhen. Des Weiteren wird an optimierten Kreuzungspunkten und verbesserten Sichtverhältnissen gearbeitet.

Begegnungszonen zur Verkehrsberuhigung

Ein späterer Abschnitt beinhaltet die Schaffung von zwei Begegnungszonen. Diese werden in der Nähe des beliebten Rochusmarkts angesiedelt, einmal zwischen Weyrgasse und Erdbergstraße sowie erneut zwischen Barichgasse und Juchgasse. Diese Zonen sind so konzipiert, dass sie den Verkehr in diesen Bereichen entschleunigen und den Fußgängerinnen und Fußgängern mehr Raum bieten.

Besonders die Begegnungszone vor dem Rochusmarkt hat eine zentrale Bedeutung, da sie als Herzstück des Bezirks bezeichnet wird. Besuchende werden in Zukunft sicherer die Straße überqueren können, um zum Markt zu gelangen. Auch hier sind Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern sowie die Installation von Sitzgelegenheiten und Wasseranlagen geplant.

So könnte die Landstraßer Hauptstraße aussehen. | Foto: Kriechbaum/MeinBezirk

Bezirksvorsteher Hohenberger betont, dass die Hauptstraße auch zukünftig eine lebendige Einkaufsstraße sein soll, die sowohl mit dem Fahrrad, zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto gut zu erreichen ist. Die Verkehrsberuhigung wird durch die Einführung einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h in den gesamten Zonen gestärkt.

Die Planung steht jedoch noch am Anfang, und Details zu Kosten oder einer möglichen Reduzierung der Parkplätze sind noch unklar. Stadtplanungsstadträtin Sima schätzt, dass die Kosten des Projekts im zweistelligen Millionenbereich liegen werden. Zudem sind weitere Vorschläge von den Bürgerinnen und Bürgern während der Informationsveranstaltungen noch willkommen.

Ursprung der Planungen

Die Idee zur Umgestaltung entstand vor dem Hintergrund einer steigenden Anzahl an Radfahrenden in den letzten Jahren. Bezirksvorsteher Hohenberger betont die Notwendigkeit von Veränderungen, um die Lebensqualität im Bezirk zu erhalten. Darüber hinaus hat sich die Wirtschaft in St. Marx erheblich entwickelt, was zusätzliche Maßnahmen erforderlich macht.

Eine Begegnungszone soll vor dem Rochusmarkt entstehen.  | Foto: Kriechbaum/MeinBezirk

Auf den Plänen basieren mehrere Bürgerbefragungen, in denen sowohl Anwohner, als auch Geschäftstreibende ihre Wünsche äußern konnten. Die Ergebnisse wurden im Oktober 2023 präsentiert, wobei Anreize wie weitere Ladezonen für Geschäftsinhaber und Erholungszonen für die Bürger von Bedeutung waren. Auch die Buslinie 74A wird weiterhin im neuen Verkehrsnetz eingebaut.

Sowohl die stellvertretende Bezirksvorsteherin Siegrid Widhalm (Grüne) als auch die anderen Verantwortlichen sehen großes Potenzial in der Umsetzung dieser Pläne. Im Jahr 2020 wurde bereits eine Studie in Auftrag gegeben, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Lebensqualität der Anwohner:innen zu verbessern. „Jetzt müssen wir mutig die nächsten Schritte gehen“, ermutigt Widhalm.

Informationsausstellung für Bürgerinnen und Bürger

Um den Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit zu geben, sich über die Pläne zu informieren, findet am 11. und 12. März eine Informationsausstellung im Festsaal des Amtshauses am Karl-Borromäus-Platz 2 statt. Diese kann täglich zwischen 17:00 und 19:30 Uhr besucht werden.

Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, mit den Planenden sowie Vertretern der Stadt zu sprechen und ihre Meinungen direkt einzubringen. Mögliche Anmerkungen werden in die weitere Detailplanung einfließen.

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