Beschwerdeverfahren: Gericht fällt Entscheidung zum Transgourmet-Projekt in Auhof


Das umstrittene Bauprojekt des Lebensmittelgroßhändlers Transgourmet in Auhof bleibt weiterhin ungewiss, da der geplante Baustart sich erneut verzögert.

WIEN/PENZING. Das Bauvorhaben von Transgourmet, das seit 2022 in Planung ist und ursprünglich bis 2026 fertiggestellt werden sollte, steht inmitten massiver Proteste der lokalen ÖVP und Bürgerinitiativen. Der Baustart für das Logistikzentrum, das an der Wiener Westausfahrt errichtet werden soll, war für 2024 vorgesehen.

Das geplante Gebäude soll auf einem 47.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, das sich in einem ökologisch sensiblen Gebiet am Rande des Wienerwaldes befindet. Der Bau könnte erhebliche Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna haben, weshalb Bürger und Umweltschützer alarmiert sind, insbesondere nach einer von der Bürgerinitiative Auhof und einer Umweltorganisation eingereichten Beschwerde, die zu einer entscheidenden Wende im Verlauf des Projekts führte.

Widerstand der Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative Auhof, gegründet von der Bezirksrätin Simone Schalk-Jaschke (ÖVP), hat sich seit Beginn stark gegen das Projekt ausgesprochen. Bereits in der Bezirksvertretung Penzing wurden zahlreiche Anträge eingebracht, um den Bau zu verhindern. In einem bemerkenswerten Schritt konnte dank der Unterstützung des Gemeinderats Hannes Taborsky (ÖVP) eine negative Stellungnahme zur Planung im Bezirk durchgesetzt.

Der geplante größte Transgourmet Ostösterreichs möchte die Gastronomie der Stadt mit Klein-LKW, angeblich mit E-Antrieb, beliefern. | Foto: Transgourmet

Ein entscheidender Antrag zur Ablehnung der Flächenumwidmung für das Logistikzentrum wurde von der ÖVP im Bezirksparlament eingebracht. Anders als die SPÖ stimmten alle anderen Parteien für eine Ablehnung des Antrags, was im Gemeinderat zu einem signifikanten Rückschlag für das Projekt führte.

Gerichtsverhandlung im Mai

Das Bundesverwaltungsgericht hat eine mündliche Verhandlung für den Zeitraum vom 19. bis 21. Mai angesetzt. Dort werden alle beteiligten Parteien ihre Argumente präsentieren und Experten werden zu spezifischen Fragestellungen befragt.

So sieht das Areal momentan aus.  | Foto: ÖVP Penzing

Im Zentrum der Verhandlung steht die Frage, ob eine fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nachgeholt werden muss. Sollte das Gericht entscheiden, dass eine UVP erforderlich ist, könnte dies eine vollständige Neuplanung des Projekts zur Folge haben, da strenge Umweltauflagen in Kraft treten würden.

Ungewisse Zukunft

Mit dieser bevorstehenden Gerichtsverhandlung könnte das Projekt weiterhin ins Wanken geraten. Eine erfolgreiche Beschwerde könnte als bedeutender Schritt in Richtung endgültige Ablehnung des Vorhabens dienen. Die Bürgerinitiative ist optimistisch und setzt sich weiterhin für den Erhalt des Areals ein.

In einer Aussage der Transgourmet-Pressesprecherin Martina Macho wurde klargestellt: „Genehmigungsprozesse laufen weiterhin, ein Ende ist derzeit noch nicht absehbar.“

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