Bezirkschef Nikolaus Ebert (ÖVP) beantwortete im Interview die Fragen von MeinBezirk und verriet, was die Hietzingerinnen und Hietzinger im kommenden Jahr erwartet.
WIEN/HIETZING. Ein neues Jahr liegt vor Hietzing, und auch 2025 stehen sowohl kleine als auch große Projekte in den Bereichen Bauen, Politik, Verkehr und Soziales an. Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP) gibt in einem Interview mit MeinBezirk einen Überblick über die bevorstehenden Neuerungen und teilt seine Ansichten zu den Dauerbrenner-Themen im Bezirk.
Wie gestaltete sich Ihr erstes Jahr als Bezirksvorsteher von Hietzing? An welche Erlebnisse erinnern Sie sich gerne?
NIKOLAUS EBERT: 2024 war ein spannendes, intensives und positives Jahr. Ich kann auf viele erfreuliche Begegnungen zurückblicken. Besonders die Komm-Vorbei-Tage, bei denen ich die Hietzinger donnerstags in die Bezirksvorstehung einlade, waren ein großer Erfolg und viele Menschen haben mich besucht. Zudem war ich häufig im Bezirk unterwegs, beispielsweise in Schulen und Parks. Auch auf unser vielfältiges Kulturangebot, insbesondere die Hietzinger Festwochen im Mai und Juni, blicke ich gerne zurück.
Eine der ersten großen Veranstaltungen 2025 wird die offizielle Eröffnung der neu gestalteten Altgasse im Frühjahr sein. Wie ist der aktuelle Stand der Bauarbeiten?
Ein erheblicher Teil der Arbeiten ist bereits abgeschlossen, einschließlich der zahlreichen neuen Bäume und Sträucher, die bereits gepflanzt wurden. Man kann sich jetzt schon ein Bild von der Schönheit der Gasse machen. Am Platz beim neuen Brunnen wird man ab dem Frühjahr hervorragend verweilen können. Die Bauzeit war für die Geschäftsleute in der Gasse eine Herausforderung, aber ich bin zuversichtlich, dass die Neugestaltung von vielen gut angenommen wird. Ich freue mich auch, dass alle Parteien hinter dem Projekt stehen.
Neuer Teich und Fahrradstraße
Wie steht es um den kleinen Leopold-Zechner-Platz in Speising und den Maxingpark? Eine Umgestaltung ist ja bereits seit einiger Zeit geplant.
Wir planen, den Platz bei der VHS Hietzing in diesem Jahr umzugestalten. Momentan führen wir zahlreiche Gespräche mit der Stadt, um dringend benötigte finanzielle Förderungen für die Umsetzung zu sichern. Auch im Maxingpark wird sich in diesem Jahr etwas tun: Zusammen mit den Fachleuten des Bundesdenkmalamtes wird der Teich neu angelegt. Das wird wieder Wasser bringen und einen wohltuenden Rückzugsort für die Hietzingerinnen und Hietzinger schaffen, insbesondere an den zunehmend heißen Sommertagen.
Ein bedeutendes Projekt, das 2025 bevorsteht, ist die Umwandlung eines Abschnitts der Auhofstraße in eine Fahrradstraße. Wird auch dieses Vorhaben von den Anwohnern positiv aufgenommen?
Im vergangenen Herbst haben wir zwei Infoveranstaltungen durchgeführt, zu denen rund 150 Personen erschienen. Einige Anwohner brachten dabei alternative Ideen zur Umsetzung ein. Diese Vorschläge werden jetzt von den Fachämtern auf ihre Machbarkeit überprüft. Viele Hietzinger sind anfangs skeptisch gegenüber Veränderungen. Wir sind hier, um zu informieren. Zum Beispiel ist es wichtig zu wissen, dass dadurch kaum Parkplätze verloren gehen werden. Diese Strecke ist bei Radfahrern sehr beliebt und wird auf jeden Fall sicherer werden, unter anderem durch die Umgestaltung der Kreuzungsbereiche, um die Sicht zu verbessern.
Verbindungsbahn und Napoleonwald
Im Jahr 2025 wird der Widerstand gegen die Verbindungsbahn-Pläne der ÖBB fortgesetzt. Wie können Sie als Bezirksvorsteher die Bürgerinitiativen und Anwohner bei ihrem Einsatz unterstützen?
Ich spreche mich weiterhin gegen die geplante Hochtrasse aus und stehe im Austausch mit allen drei Bürgerinitiativen im Bezirk. Ich kann die Interessen der Hietzinger in vielfältiger Weise unterstützen, beispielsweise indem ich auf das Thema aufmerksam mache. Vor kurzem haben Hietzinger Künstler „Schrankenkonzerte“ am Bahnschranken abgehalten. Auch im Prozess vor dem Bundesverwaltungsgericht können wir die Initiativen unterstützen. ÖVP-Bezirksrat Stephan Messner setzt sich als Anwalt für die Bürgerinnen und Bürger vor Gericht ein, und gemeinsam können wir im Bezirk politische Maßnahmen beschließen.
Zusätzlich hat eine Bürgerinitiative vor Gericht gegen das geplante Bauprojekt im Napoleonwald geklagt. Nun bekamen die Initiatoren einen Rückschlag: Die Beschwerde gegen den Baubescheid wurde abgelehnt. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?
Es macht mich einfach sprachlos. Dieses geplante Bauprojekt steht meiner Ansicht nach im Widerspruch zur schönen Einfamilienhausgegend und den Naturräumen in St. Hubertus.
Jugendzentrum muss warten
Wie gestaltet sich 2025 die Jugendarbeit? Ist ein Jugendzentrum im Bezirk angedacht?
Der Bezirk wird weiterhin die Angebote von Streetwork Hietzing und der Parkbetreuung finanzieren, was von großer Bedeutung ist. Wir wünschen uns sehr einen Jugendtreff im Bezirk, können diesen jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel und geeigneter Räumlichkeiten noch nicht umsetzen. Dringend notwendig ist eine finanzielle Unterstützung von der Stadt. Ich habe Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr von den Neos in einem persönlichen Gespräch darauf hingewiesen.
Blicken Sie der Wien-Wahl 2025, als Bezirksvorsteher und Mitglied der ÖVP Hietzing, optimistisch entgegen?
Ja, selbstverständlich! Ich strebe die höchste Lebensqualität für alle Hietzingerinnen und Hietzinger an.
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