Bildung: Die Hälfte der Grazer Volksschüler spricht zu Hause kein Deutsch.


In Graz besuchen rund 50% der Volksschüler eine Schule, in der ihre Muttersprache nicht Deutsch ist. Dies wird durch den aktuellen Bericht „Bildung in Zahlen 2023/24“ von Statistik Austria unterstrichen, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Neos zeigen sich besorgt und fordern eine „Mission Deutsch“.

GRAZ. Im Vergleich der politischen Bezirke Österreichs belegt Graz mit einem Anteil von 50,4 Prozent an Volksschülerinnen und Volksschülern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, den siebten Platz (siehe unten). Diese Statistik wird als klarer Auftrag an die Stadtregierung verstanden, passende Maßnahmen zur Unterstützung der Schulen zu ergreifen, so der Neos-Chef Philipp Pointner. Unter dem Titel „Mission Deutsch“ fordert der pinke Gemeinderat einen „sofortigen Start verpflichtender Sommerdeutschkurse“ für Kinder mit Bedarf an Sprachförderung – eine Maßnahme, die schnell umsetzbar ist. Pointner betont: „Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Wenn jedes zweite Kind in unseren Volksschulen kein Deutsch spricht, dürfen wir nicht tatenlos zuschauen.“

Philipp Pointner, Neos-Gemeinderat, fordert Maßnahmen gegen Antisemitismus in Graz. | Foto: Neos

Statistik Austria stellt klar, dass der Begriff „nicht-deutsche Umgangssprache“ in diesem Kontext umgangssprachlich die Sprache der Eltern bezeichnet, die zu Hause gesprochen wird. Schülerinnen und Schüler aus dieser Gruppe können, entgegen der Interpretation der Neos, durchaus über (gute) Deutschkenntnisse verfügen, wie das Statistikamt betont.

Deutschförderklassen und -kurse in Graz

Eine genauere Analyse zeigt, dass im Schuljahr 2023/24 in der gesamten Steiermark 2.306 Volksschüler in Deutschförderklassen mit „ungenügenden Deutschkenntnissen“ und 2.001 Volksschüler in Deutschförderkursen mit „mangelhaften Deutschkenntnissen“ waren. In Graz selbst befanden sich 982 Volksschüler in Deutschförderklassen und 1.107 in Deutschförderkursen. Diese Zahlen verdeutlichen den Bedarf an gezielten Sprachfördermaßnahmen in der Region.

Wien hat den zweithöchsten Anteil an Volksschülerinnen und Volksschülern mit nicht-deutscher Muttersprache (60,5%). | Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner

Politische Bezirke im Vergleich

Die folgende Liste zeigt die politischen Bezirke Österreichs mit dem höchsten prozentualen Anteil an Volksschülerinnen und Volksschülern mit nicht-deutscher Umgangssprache. Quelle: „Bildung in Zahlen 2023/24“, Statistik Austria

  1. Wels (69%)
  2. Wien (60,5%)
  3. Linz (56,6%)
  4. Wiener Neustadt (52,1%)
  5. Salzburg (51,8%)
  6. Steyr (50,6%)
  7. Graz (50,4%)
  8. Innsbruck (46,9%)
  9. Sankt Pölten (46,6%)
  10. Dornbirn (40,6%)

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