Caritas-Angebot: Wiens größtes stationäres Hospiz eröffnet in Liesing


In Liesing wurde das größte stationäre Hospiz Wiens eröffnet, das von Caritas und Casa Leben betrieben wird. Die Einrichtung bietet 16 Plätze und gewährleistet eine 24-Stunden-Betreuung, um den Bewohnern ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen.

WIEN/LIESING. In den letzten Jahren hat Österreich erhebliche Fortschritte in der Hospiz- und Palliativbetreuung gemacht. Mit der Einführung des Hospiz- und Palliativfondsgesetzes im Jahr 2022, das die Finanzierung von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern zu je einem Drittel aufteilt, sollen bestehende Angebote nicht nur erhalten, sondern auch ausgeweitet werden, um den wachsenden Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Ein bedeutender Meilenstein wurde am Mittwoch, dem 16. April, im Pflegewohnhaus St. Barbara in Liesing gesetzt. Hier wurde das größte stationäre Hospiz in Wien eröffnet, das als erstes seiner Art von Caritas zusammen mit Casa Leben betrieben wird. Diese moderne Einrichtung schließt eine wichtige Lücke in der Versorgung sterbenskranker Menschen in der Stadt.

In Wien existieren diverse Formen der Hospiz-Betreuung. Beispielsweise hat das Kinderpalliativzentrum Momo in Währing spezielle Programme für schwerkranke Kinder, und mobile Teams bieten Unterstützung an verschiedenen Orten. Bisher wurde im Pflegewohnhaus St. Barbara ein Tageshospiz geführt, doch das neue stationäre Hospiz mit seinen 16 Betten ermöglicht eine viel intensivere, ganzjährige Betreuung. Hier soll den Bewohnerinnen und Bewohnern ein würdevolles Leben bis zur letzten Minute angeboten werden.

Neues Zuhause am Lebensende

„Ein Hospiz ist kein Sterbe-Ort, es ist ein Ort des Lebens bis zuletzt“, erklärte Caritas-Direktor Klaus Schwertner bei der feierlichen Eröffnung. Er hob die Bedeutung der leichten Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit dieser Angebote hervor und betonte, dass es essenziell ist, dass alle, die es benötigen, die nötige Unterstützung am Lebensende erhalten. Das 2022 eingeführte Gesetz habe eine „Trendumkehr“ bewirkt, die fortgesetzt werden müsse, denn „der Bedarf ist nach wie vor groß“.

Ziel sei es, den Menschen neben der professionellen Hilfe auch ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen, betonte Harald Weikl (l.). | Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk

Aktuell leben in dem neuen stationären Hospiz zwölf Menschen, und insgesamt wurden seit der Eröffnung im letzten Herbst 25 Patienten im Alter von 42 bis 97 Jahren bis zu ihrem Lebensende begleitet. „Die Verweildauer beträgt im Schnitt fünf Wochen“, erläuterte Schwertner. „Wir möchten, dass Menschen in diesem schwierigen Lebensabschnitt nicht nur die notwendige medizinische Versorgung erhalten, sondern auch ein Zuhause finden, in dem sie sich wohlfühlen“, betonte Harald Weikl, Leiter des Hospizbereichs bei der Caritas.

Bei der Eröffnung war auch Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) anwesend und bezeichnete das neue Hospiz als „Raum der Würde, der Hoffnung und Menschlichkeit“. Es ist unerlässlich, dass niemand in dieser kritischen Phase alleine gelassen wird. Die Bedürfnisse der Patienten sowie der Angehörigen stehen im Mittelpunkt der Hospiz- und Palliativbetreuung, und Schumann äußerte den Wunsch, die nächsten Schritte für den weiteren Ausbau solcher Angebote zu konkretisieren.

Bedarf in Wien gedeckt

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sieht den Bedarf an Hospiz- und Palliativbetreuung in Wien weitgehend gedeckt, wovon die Verbesserungen durch das Hospiz- und Palliativfondsgesetz bereits sichtbar sind. „Kürzlich haben wir ein neues Tageshospiz in einem anderen Bezirk eröffnet“, fügte er hinzu. Mit der neuen Einrichtung in Liesing wird den gesetzlich geforderten Standards sowohl im stationären Bereich als auch bei Tageshospizen und mobilen Teams Rechnung getragen.

Der Fonds Soziales Wien (FSW) ist als Sozialhilfeträger an verschiedenen Initiativen in der Hospiz- und Palliativversorgung beteiligt, wobei elf Partnerorganisationen zusammenarbeiten, um ein umfassendes Versorgungsnetz zu gewährleisten. „Mit der Eröffnung des stationären Caritas Hospiz sind wir einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung des Hospiz- und Palliativfondsgesetzes für unsere Klienten in der Pflege und Betreuung gegangen“, so FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler.

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