Die aktuellen Streikaktionen an deutschen Flughäfen sind eine Reaktion auf anhaltende Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst, die die Luftfahrtbranche erheblich beeinträchtigen. An verschiedenen Flughäfen begannen die Aktionen bereits in den frühen Morgenstunden, was zu einer massiven Störung des Flugverkehrs führte. Am Hauptstadtflughafen BER zum Beispiel wurden bereits zur ersten Schicht um 3:30 Uhr kaum Beschäftigte gesichtet, abgesehen von wenigen Streikposten. Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker stellte fest, dass am BER kaum mit Chaos zu rechnen sei, da frühere Streiks rechtzeitig angekündigt wurden und die Vorbereitungen dementsprechend getroffen weren. Die Flughafenbetreiber hatten bereits im Vorfeld bekannt gegeben, dass „sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte von den Streiks betroffen sein werden und daher nicht stattfinden können.“
In Düsseldorf berichtete ein dpa-Reporter von einer Vielzahl gestrichener Flugverbindungen, doch es wurde kein kompletter Stillstand festgestellt. Einige Reisende konnten zumindest einchecken und ihr Gepäck aufgeben. Ein Ehepaar war beispielsweise in der Lage, per Bustransfer zu einem benachbarten Flughafen in Münster zu gelangen, da dieser nicht vom Streik betroffen war.
Der Flughafen Frankfurt, einer der größten Drehkreuze Deutschlands, teilte mit, dass am Montag kein Passagierflugzeug abheben könne. Von insgesamt 1.116 Starts und Landungen, die etwa 150.000 Passagiere befördern sollten, wurden 1.054 Flüge annulliert. Lediglich einige Ankünfte sind zu erwarten, einige davon mit und einige ohne Passagiere.
Schätzungen des Flughafenverbands ADV zeigen, dass allein aufgrund der aktuellen Streiks über 3.400 Flüge ausfallen werden und über 510.000 Passagiere betroffen sind. Dabei gibt es an einem durchschnittlichen Tag etwa 6.000 Flugbewegungen an deutschen Flughäfen, ergänzt durch rund 3.000 Überflüge im deutschen Luftraum. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Beeinträchtigungen durch die Streiks.
Die Warnstreiks, die bereits am Freitag angekündigt wurden, ziehen nun auch Beschäftigte im Bereich der Luftsicherheit nach sich. Diese arbeiten nicht nur in der Fluggastkontrolle, sondern auch in der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie in verschiedenen Servicebereichen. Gegenwärtig wird ein neuer Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) verhandelt. Die Verhandlungsrunde findet am 26. und 27. März statt.
Für den öffentlichen Dienst ist ein weiteres Treffen zur Verhandlung für den kommenden Freitag (14. März) in Potsdam geplant. Es ist zu erwarten, dass die Warnstreiks auch in anderen öffentlichen Einrichtungen fortgesetzt werden.
Betroffen von den Streiks sind Flughäfen in:
- Hamburg
- Bremen
- Hannover
- Berlin
- Düsseldorf
- Dortmund
- Köln/Bonn
- Leipzig/Halle
- Frankfurt
- Stuttgart
- München
Zusätzlich gab der Flughafen Wien bekannt, dass am Montag 45 Flüge zwischen Wien und deutschen Flughäfen storniert werden. Auch zahlreiche Verbindungen zu Grazer, Salzburger, Linzer, Innsbrucker und Klagenfurter Flughäfen sind betroffen. Am Flughafen Frankfurt, einem Verkehrszentrum, wird zu keinem Zeitpunkt mit Passagiereboardings gerechnet, was auch den Transitverkehr weiterhin stark beeinflusst. Der Flughafenbetreiber Fraport hat Passagiere gebeten, nicht zu den Terminals zu kommen.
Die Forderungen der Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen beinhalten unter anderem eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr monatlich sowie zusätzliche freie Tage. Bisher haben die Arbeitgeber kein konkretes Angebot vorgelegt, was zu Unmut unter den Beschäftigten führt. Die Luftsicherheitskräfte fordern aufgrund ihrer speziellen Arbeitsbedingungen eine Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und die freie Arztwahl bei medizinischen Untersuchungen.
Die fortdauernden Streiks und die damit verbundenen Flugausfälle sind eine Herausforderung nicht nur für die Passagiere und die Fluggesellschaften, sondern zeigen auch die Dringlichkeit der Verhandlungen im öffentlichen Dienst und in der Luftsicherheit auf. Die Situation bleibt angespannt, und es ist unerlässlich, dass beide Seiten zeitnah zu einer Einigung kommen.
Zusammenfassend zeigt dieses Ereignis die Schwierigkeiten, denen die deutsche Luftfahrt aufgrund tariflicher Auseinandersetzungen ausgesetzt ist, und unterstreicht die Notwendigkeit für konstruktive Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Die fortwährenden Streiks könnten langfristig den Flugverkehr in Deutschland weiter negativ beeinflussen.
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