Die Rückkehr der Sommerzeit: Bereiten Sie sich jetzt auf den Wechsel Ende März vor!


Der ursprüngliche Kommissionsvorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung stammt aus dem Jahr 2018 und wurde bereits im Frühjahr 2019 vom EU-Parlament genehmigt. Seitdem liegt das Thema jedoch beim Rat der EU-Mitgliedstaaten, die bislang keinen Konsens erzielen konnten. Um die Abschaffung der Zeitumstellung voranzubringen, ist eine Mehrheit der Mitgliedstaaten erforderlich. Aktuell reagierte die polnische Ratspräsidentschaft nicht auf eine Anfrage bezüglich einer möglichen Aufnahme des Themas auf die Agenda. Das letzte Mal, dass sich ein Ministerrat mit der Zeitumstellung beschäftigt hat, war im Dezember 2019, zu dieser Zeit noch unter finnischer Präsidentschaft.

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass es keine Zeitumstellungen mehr geben soll. Es wird jedoch jedem Mitgliedstaat freigestellt, ob er ganzjährig auf Sommer- oder Winterzeit umstellt. Dennoch äußerten viele Länder Bedenken gegen dieses Modell, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen. Eine einheitliche Zeitzone erscheint wünschenswert, vor allem in Mitteleuropa, da räumliche Unterschiede in der Zeitmessung zu einem „Uhrenchaos“ führen könnten. Beispielsweise spricht sich das offizielle Österreich für eine permanente Sommerzeit als Standardzeit aus.

In diesem Zusammenhang wurde der Prozess der Abschaffung durch eine EU-weite (nicht-repräsentative) Online-Umfrage eingeleitet. Bei dieser Umfrage stimmten 84 Prozent der Teilnehmer gegen die Zeitumstellung. Die Mehrheit der Stimmen befürwortete eine dauerhafte Sommerzeit, wobei insgesamt 4,6 Millionen Antworten, darunter allein drei Millionen aus Deutschland, eingingen – ein Rekord, wenngleich diese Zahl weniger als ein Prozent der EU-Bürger ausmacht.

In der gesamten Europäischen Union wird seit 1973 am letzten Sonntag im März die Uhr vorgestellt und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurückgestellt. Die Einführung der Sommerzeit wurde vor dem Hintergrund der Ölkrise beschlossen, um Energie zu sparen. Ziel war es, durch die Zeitverschiebung eine Stunde mehr Tageslicht für Unternehmen und Haushalte zu gewinnen. Frankreich war hierbei der Vorreiter.

Österreich führte die Sommerzeit erst 1979 ein, da es zuvor verwaltungstechnische Probleme gab und der Wunsch nach einer verkehrstechnischen Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland bestand. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit erst 1980 ein. Diese Regelung ist jedoch nicht die erste ihrer Art für Österreich: Bereits im Ersten Weltkrieg gab es von 1916 bis 1916 eine Sommerzeit in der Monarchie von 1. Mai bis 30. September, bevor sie wieder eingestellt wurde. Ein erneuter Versuch in den Jahren 1940 bis 1948 scheiterte ebenfalls.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Debatte um die Abschaffung der Zeitumstellung in der EU weiterhin anhält. Der Vorschlag könnte potenziell die Lebensqualität der Bürger verbessern und wirtschaftliche Vorteile bringen, doch die Uneinigkeit der Mitgliedstaaten erschwert die Umsetzung. Die Entscheidung über die künftige Zeitregelung in Europa bleibt also weiterhin offen und aktuell.

Beitrag teilen