In den Fachschulen des Landes Steiermark treffen Tradition und Innovation aufeinander – und das eröffnet neue Perspektiven für das Lehrpersonal.
STEIERMARK. Die Fachschulen für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in der Steiermark sind nicht nur Bildungseinrichtungen, sondern auch wichtige kulturelle und soziale Institutionen. Während die Schülerzahlen kontinuierlich steigen, stehen bis 2027 etwa die Hälfte der Lehrkräfte vor dem Ruhestand. Dies führt zu einer dringenden Notwendigkeit, qualifizierte Lehrer zu gewinnen, insbesondere auch durch Quereinsteiger mit speziellen Fachkenntnissen (siehe unten). Um den besonderen Reiz und die Stärken dieser Schulen zu beleuchten, hat die Abteilung 10 des Landes Steiermark gemeinsam mit MeinBezirk fünf Direktoren der Fachschulen zu einem Dialog eingeladen.
Trotz verschiedener Schwerpunkte sind sich die Schulleiter einig über die Grundwerte ihres Bildungssystems: Praxisnähe, Vielfalt sowie eine respektvolle Verbindung zu Tradition und Innovation. Reinhold Holler, Direktor der FS Silberberg, betont: „Ein zentrales Ziel unserer Schulen ist die Persönlichkeitsentwicklung. Wir wollen nicht nur Experten ausbilden, sondern auch dazu beitragen, dass unsere Schüler ein umfassendes Verständnis für komplexe Zusammenhänge gewinnen und ermutigt werden, selbst Lösungen zu finden.“
Wissensschatz für künftige Generationen
Ähnlich äußert sich Simone Weber, Direktorin der FS Maria Lankowitz: „Wir vermitteln nicht nur technisches Wissen, sondern auch Lebenspraktiken. Wir integrieren neue Trends, ohne unsere Wurzeln zu vergessen.“ Ihre Überzeugung über die Wichtigkeit qualifizierten Lehrpersonals spiegelt sich auch in der Integration von Quereinsteigern wider: „Mit neuen Perspektiven und Erfahrungen bereichern sie unser Lehrteam erheblich.“
Direktorin Vera Rogan von der FS Hartberg betont die gesellschaftliche Relevanz ihrer Schule und appelliert an motivierte Lehrkräfte, sich zu bewerben: „Die Lebensmittelkompetenz wird für zukünftige Generationen immer wichtiger, und in der Steiermark haben wir wertvolles Wissen, das bewahrt und weitergegeben werden muss.“
Innovation und Authentizität
Die Nachfrage nach Fachkräften wird auch in den kommenden Jahren steigen, wie Christian Forstner, Direktor der FS Grabnerhof, bestätigt: „In der Steiermark gibt es über 60 Prozent Waldfläche, und mit steigendem Klimawandel werden sich die Anforderungen in der Forstwirtschaft verändern, auf die wir reagieren müssen.“ Er legt großen Wert auf praktische Erfahrung: „Jeder hat ein Talent, das entdeckt werden sollte, oft zeigt sich das erst beim Ausprobieren.“
Die Kombination aus erfahrenen und jungen Lehrkräften ist für die Zukunft der Schulen von wesentlicher Bedeutung, wie Wolfgang Fank von der FS Kirchberg im Walde erklärt: „Aktuelle Themen wie Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 erfordern neue Kenntnisse und Skills, die unserer Lehrerschaft zuteilwerden müssen.“ Dabei ist es der Authentizität und Erfahrung der Lehrkräfte zu verdanken, dass das Lernen für die Schüler lebendig wird.
Online-Bewerbung und weitere Infos
Mit einem breiten und praxisorientierten Lehrangebot bereiten die 20 steirischen Fachschulen junge Menschen auf die beruflichen Herausforderungen der Zukunft vor. Dazu gehören Schwerpunkte in Land- und Forstwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Obst- und Weinbau, sowie Gesundheit und soziale Dienste. Die praktische Ausbildung an schuleigenen Werkstätten ist ein zentrales Element des Unterrichts.
Aktuell werden sowohl erfahrene Lehrkräfte als auch qualifizierte Quereinsteiger gesucht, die aktiv an der Gestaltung zukunftsorientierter Ausbildungen mitwirken möchten. Informationen zu Stellenangeboten finden Sie auf dem Karriereportal der steirischen land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen: www.fachschulen.steiermark.at
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