In dieser einzigartigen Klinik in Wien kommen keine Menschen, sondern Stofftiere auf den OP-Tisch. Die „Teddy Klinik“ in der Aslangasse 59 ist ein Ort, wo die Herzen aller großen und kleinen Tierliebhaber höher schlagen. Teddy-Doktorin Sabine Billing widmet sich mit großem Engagement und Feingefühl jedem ihrer kuscheligen Patienten.
WIEN/DÖBLING. Die „Teddy Klinik“ von Sabine Billing nimmt eine Vielzahl von Stofftieren als ihre Patienten auf—von klassischen Teddybären bis hin zu handgefertigten Stofffiguren. Nachdem eine Operation, die in der Regel ein bis zwei Wochen dauert, abgeschlossen ist, werden die Spielgefährten zu ihren glücklichen Besitzern zurückgebracht.
Billing hat ihre Karriere 1997 mit dem Geschäft „Teddy & Co.“ auf der Schottenfeldgasse begonnen, wo sie Teddybären und ähnliche Stofftiere verkaufte. Die Idee zur Restauration von Stofftieren entstand aus der wachsenden Nachfrage ihrer Kunden, die oft von den „Verletzungen“ ihrer geliebten Spielzeugfreunde berichteten. „Begonnen hat alles mit dem Bärengeschäft, die Klinik entwickelte sich erst dazu“, erzählt die Unternehmerin.
Klinik am neuen Standort
Im Jahr 2004 musste Billing aufgrund des Euro-Bedarfs und der damit verbundenen Einbußen „Teddy & Co.“ schließen. „Das waren viele Tränen, die da geflossen sind“, erinnert sich die Teddy-Doktorin. Dennoch hielt ihre Leidenschaft für Stofftiere sie auf Kurs, und 2019 eröffneten sie die liebevolle Klinik am neuen Standort. Dies wurde als ein Weg gesehen, ihre Passion weiterzuführen und ein neues Kapitel zu beginnen.
Obwohl Sabine Billing hauptsächlich allein am OP-Tisch arbeitet, hilft ihr Ehemann in hektischen Zeiten. „Er hat auch eine spezielle Ausbildung durchlaufen, damit wir schneller auf dringende Fälle reagieren können“, erklärt sie. Bei dringenden Reparaturen kann es passieren, dass innerhalb eines Tages ein Stofftier behandelt wird, wenn die emotionale Bindung des Kindes zu seinem Teddy es erfordert.
Hundeattacke bis Gebrauchsspuren
Die „Verletzungen“ der Stofftiere sind vielfältig—von den Spuren eines ungestümen Hundes bis hin zu den normalen Abnutzungserscheinungen eines treuen Gefährten. Die Reparaturen variieren je nach Zustand des Teddys. „Kleinere Korrekturen, wie das Auswechseln von Augen oder einer neuen Stimme, sind meist schnell erledigt“, sagt Billing.
Es gibt jedoch auch aufwendigere Arbeiten, wie das Ersetzen von zerrissenem Fell oder das Nachstopfen eines mit Holzwolle gefüllten Teddybären. Für solche Fälle kann die Reparatur zwei Wochen oder länger in Anspruch nehmen, da Stoffe mit hohem sentimentalem Wert besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Behandlung per Post
Trotz ihrer Erfolge kann nicht jedes Stofftier gerettet werden. „Wenn der Stoff bereits so abgetragen ist, dass die ursprüngliche Form nicht mehr zu erkennen ist, muss ich leider absagen“, berichtet sie. Solche Fälle sind jedoch selten. Das Besondere an der Arbeit mit den Teddys ist der bewegende Moment der Rückkehr: „Da freue ich mich immer mit meinen Kunden“, sagt Billing lächelnd.
Die Stofftiere können nach Absprache bei Billing in der „Teddy Klinik“ in der Aslangasse 59 vorbeigebracht oder per Post geschickt werden. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind verfügbar auf www.teddyklinik.at.
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