Drama in den Bergen Oberösterreichs: 14 Tote und 2 Vermisste – Was geschah 2024?


Im Vorjahr wurden insgesamt 656 Personen vom Berg geborgen. Interessanterweise überstand ein Viertel dieser unglücklichen Wanderer ihre Notlage unverletzt. Die häufigsten Ursachen für den Notfall waren menschliches Versagen in Form von ungünstiger Tourenplanung und unangepasster Ausrüstung. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass Bergsteiger im Falle eines Notfalls rechtzeitig handeln und die Alpin-Notrufnummer 140 oder den Euro-Notruf 112 wählen.

Insgesamt konnten 14 Bergsteiger nur noch tot geborgen werden. Dies stellt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2023 dar, als 26 Todesfälle zu beklagen waren. Auch im langjährigen Durchschnitt ist diese Zahl relativ niedrig. Ein bemerkenswerter Aspekt des letzten Jahres war jedoch die hohe Anzahl an Einsatzstunden der Bergretter: 10.954 Stunden waren die Retter im Einsatz, im Jahr 2023 waren es noch 9.769 Stunden, während die Zahlen in den Jahren zuvor teilweise deutlich darunter lagen.

Der hohe Zeitaufwand lässt sich durch mehrere intensive Suchaktionen nach vermissten Personen erklären. Die Bergrettung Oberösterreich war insgesamt 51 Einsatztage ortsstellenübergreifend beschäftigt. Besonders tragisch war der Fall eines vermissten Mannes in Bad Ischl, der nach zwei Tagen nach seinem Verschwinden nur noch tot aufgefunden werden konnte. Zwei weitere Personen bleiben trotz aufwendiger Suchaktionen vermisst: Eine Wanderin, die im Almtal am Fuß des Großen Priels verschwunden ist, sowie der im Dachsteinmassiv vermisste Autor Bodo Hell.

Die Zahlen, die die Bergrettung veröffentlicht hat, sind eine klare Mahnung an Bergsteiger und Freizeitsportler. Die Bergretter appellieren eindringlich daran, ihre Touren gut vorzubereiten. Zu den empfohlenen Vorkehrungen gehören:

  • Eine umfassende Routenplanung unter Berücksichtigung der persönlichen Fähigkeiten und der aktuellen Wetterbedingungen.
  • Den Zusatz eines erfahrenen Bergführers, wenn Unsicherheiten bestehen.
  • Die Überprüfung und Anpassung der Ausrüstung, um sicherzustellen, dass man mit den richtigen Werkzeugen und Bekleidungen ausgestattet ist.

Eine weitere wichtige Empfehlung ist der Abschluss einer Berge- und Suchkostenversicherung für Freizeitunfälle. Diese kann oft über die Bergrettung selbst abgeschlossen werden. Interessanterweise kostet eine Flugminute eines Notarzthubschraubers über 100 Euro, und auch die Bergrettung verrechnet 505 Euro pro Stunde für einen Standardeinsatz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Statistiken der Bergrettung ein auffällig sicheres Bild des vergangenen Jahres zeichnen, auch wenn einige tragische Vorfälle nicht zu ignorieren sind. Ein sorgfältiger Umgang mit der Natur sowie eine gründliche Vorbereitung auf Bergtouren können sowohl das Risiko für den Einzelnen als auch den Druck auf die Bergrettung erheblich verringern. Zuletzt ist es besser, sicher zu planen und sich auf den Berg zu wagen, als die Kosten für Rettungsaktionen zu tragen.

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