Dropsboutique: Der älteste Süßigkeitenladen in Floridsdorf am Spitz


In der Dropsboutique am Spitz werden seit Jahrzehnten Süßigkeiten stückweise zum Verkauf angeboten. Die Betreiberin Kathrin Bropst erzählt im Gespräch mit MeinBezirk über die Geschichte des Ladens, ihre persönlichen Erinnerungen und die Herausforderungen als Kleinladenbesitzerin.

WIEN/FLORIDSDORF. Die Dropsboutique ist seit vielen Jahren am Spitz ansässig und begeistert die Floridsdorfer mit einer vielfältigen Auswahl an Süßigkeiten. Der Laden besteht schon so lange, dass sich kaum jemand an die Zeit davor erinnern kann: „Seit über 90 Jahren werden an dieser Stelle Süßigkeiten verkauft“, berichtet Kathrin Bropst.

Bropst ist die Inhaberin der Dropsboutique und hat den Laden vor zehn Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter übernommen: „Wir sind damals mit der Straßenbahn vorbei gefahren und der Laden stand zum Verkauf. Meine Mutter wollte ihn sofort kaufen und ich war von Anfang an dabei,“ erzählt die 36-Jährige.

Ananas-Ecke und Nougat

Hier werden Süßigkeiten stückweise angeboten. „Ich biete ausgewählte Produkte an, die frisch in Wien hergestellt werden.“ Ein Großteil der Süßigkeiten stammt von der Confiserie Eibensteiner, spezielle Naschereien kommen von anderen österreichischen Herstellern. „Das sind Produkte, die man in Supermärkten wie Billa nicht findet. Jede Schokolade hat ihren Preis, die Menschen kommen zu mir, weil sie wissen, dass sie hochwertige und liebevoll hergestellte Produkte erhalten.“

Nicht immer war sich Bropst sicher, den Laden weiterführen zu wollen und zu können.  | Foto: Nathanael Peterlini

Ein traditionelles Unternehmen also – dennoch passt sich die Dropsboutique an die aktuellen Trends an: „Momentan bieten wir beispielsweise in Wien produzierte Dubai-Schokolade an. Das zieht vor allem die jüngere Generation in den Laden.“ In der Dropsboutique vermischen sich unterschiedliche Farben zu einer bunten Kombination aus Zucker. Die „Ananas-Ecke“ mit Trockenfrüchten reihen sich neben Trüffelkugeln und Nougat. Letzteren genießt die 36-Jährige gelegentlich selbst.

Der Laden ist viel mehr als nur ein Zuckerlgeschäft. Über die Jahre hat er sich zu einem Ort der Erinnerungen entwickelt: „Vor Kurzem kam eine 95-jährige Dame vorbei und erzählte, dass sie hier als Kind für einen Groschen ein Zuckerl gekauft hat,“ erinnert sich Bropst.

Das Aussterben der Kleinläden

Jahrelang führte sie den Laden gemeinsam mit ihrer Mutter, die vor zwei Jahren verstorben ist. Oft war Bropst unsicher, ob sie das Zuckergeschäft weiterführen möchte: „Es gibt unzählige Erinnerungen in den Räumen, der Verlust meiner Mutter hat mich sehr getroffen. Bis heute kommen Leute in den Laden und erzählen mir Geschichten über sie. Aber jeden Tag wird es ein wenig leichter.“ Nun führt sie den Betrieb alleine, ihre zwei Schwestern unterstützen sie bei der Buchhaltung und Social Media.

Ob Mandel-Nougat, Rum-Pastillen oder Trüffelkugeln: Jedes Zuckergoscherl kommt hier auf seine Kosten. | Foto: Nathanael Peterlini

Die vergangenen zehn Jahre beschreibt Bropst als „durchwachsen“. „Wir spüren die Veränderungen im Bezirk. Lange hatten wir eine Baustelle vor unserem Geschäft und die Eröffnung eines Interspar in der Nähe hat uns stark zugesetzt. Zeitweise waren wir uns unsicher, ob wir schließen müssen. Die Leute kommen nicht einfach rein.“ Der Laden bedeutet ihr viel: „Ich wünschte mir, dass die Menschen wieder mehr die kleinen Läden in ihrer Stadt besuchen anstatt alles online zu kaufen. Es gibt so viele großartige lokale Geschäfte zu entdecken, die ohne die Unterstützung der Wienerinnen und Wiener langsam aussterben.“

Die Dropsboutique hat montags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 13.30 Uhr geöffnet. Am Dienstag bis 18 Uhr und am Freitag bis 17 Uhr.

Das könnte dich auch interessieren:

Diese Themen haben Floridsdorf 2024 beschäftigt

Nachfolger vom insolventen Gloria Theater wird gesucht



Source link

Beitrag teilen