In Wien erleben die renommierten Kunstinstitutionen, Albertina und das Kunsthistorisches Museum (KHM), einen frischen Impuls durch den Wechsel ihrer Direktoren. Diese neuen Führungen spiegeln sich in ihren Eröffnungs-ausstellungen wider, die beide einen starken Fokus auf die eigenen Sammlungen legen. Die Albertina, bekannt für ihre umfangreiche Graphische Sammlung, zeigt zum Auftakt beeindruckende Werke, darunter viele Grafiken von Albrecht Dürer – einem der bedeutendsten Künstler der deutschen Renaissance. Im Vergleich dazu liegt im KHM der Schwerpunkt auf den Meisterwerken von Giuseppe Arcimboldo, Paolo Veronese, sowie Pieter Bruegel dem Älteren.
Die Albertina eröffnet ihre Ausstellung mit einer faszinierenden Rückbesinnung auf die eigenen Bestände. Albrecht Dürers Grafiken sind dabei besonders hervorzuheben, da sie für ihre technische Finesse und künstlerische Ausdrucksstärke weltweit bekannt sind. Dürer, der zu den bedeutendsten Künstlern der abendländischen Kunst gehört, wird häufig für seine Meisterwerke wie „Das große Rasenstück“ und „Melencolia I“ zitiert. Historische Dokumente und Originalgrafiken sind hier zu bestaunen, wodurch nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch Wissenschaftler und Studenten in ihren Bann gezogen werden.
Im KHM wird die Ausstellung auf gleichwertige Weise den Renommee der verschiedenen Künstler zeitgenössisch gegenübergestellt. Der Titel „Arcimboldo, Bassano, Bruegel“ verweist darauf, dass das Museum über die weltweit größte Sammlung von Bruegel-Gemälden verfügt. Seine Werke sind bekannt für ihre tiefgehenden Darstellungen des ländlichen Lebens und der menschlichen Natur. Zudem sind die Arbeiten der Malerdynastie Bassano, die für ihre leuchtenden Farben und profunda Darstellung von Emotionen berühmt sind, nicht unbemerkt geblieben. Hierbei ist es kein Zufall, dass die Ausstellungen in Wien die Vielfalt und die Verbindungen dieser großen Künstler würdigen, die das Kunstschaffen einer ganzen Epoche geprägt haben.
Leonardo da Vinci und Dürer finden sich auch in der KHM-Ausstellung, was die Konkurrenz und die Ähnlichkeiten unter den Meistern der Renaissance auch visuell darstellt. Während da Vinci vor allem für seine Malerei und Erfindungen berühmt ist, setzt Dürer in seinen Arbeiten oft auf eine akribische Detailgenauigkeit und innovative Drucktechniken, die den Betrachter in eine andere Zeit versetzen.
Wien, als kulturelles Zentrum, bietet nicht nur Kunstwerke, sondern auch einen Ort der Begegnung und des Dialogs, wo aktuelle und zeitgenössische Themen in den neuen Ausstellungen behandelt werden. Der Fokus auf die eigenen Sammlungen durch die neuen Direktoren der Albertina und des KHM stellt somit nicht nur eine Rückbesinnung dar, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Kunstvermittlung und zur Wertschätzung des kulturellen Erbes in der heutigen Zeit.