Nach dem Negativrekord von 2022 erholt sich die Bewerbungslage bei der Grazer Berufsfeuerwehr. Für den Aufnahmetest im Juni haben sich drei Frauen und 104 Männer angemeldet – sie haben bereits die Möglichkeit, auf der Feuerwache zu trainieren.
GRAZ. Der Beruf bei der Feuerwehr zählt zu den anspruchsvollsten und risikoreichsten im öffentlichen Dienst. Die aktuellen Bewerbungszahlen bei den Grazer „Florianis“ zeigen einen erfreulichen Aufwärtstrend. Im Jahr 2022 verzeichnete die Feuerwehr lediglich 48 Anwärter, was einen Negativrekord darstellt. Im Jahr 2023 bewarben sich bereits sechs Frauen und 83 Männer. Diese Zahl hat sich in diesem Jahr weiter erhöht: In zwei Monaten werden nun drei Frauen und 104 Männer den Aufnahmetest der Berufsfeuerwehr Graz absolvieren.
Der Stadtrat für Katastrophenschutz, Manfred Eber, sieht diese positiven Entwicklungen als Bestätigung der Maßnahmen, die ergriffen wurden, um den Feuerwehrdienst attraktiver und zugänglicher zu gestalten. „Wir haben gezielt daran gearbeitet, den Zugang zum Feuerwehrdienst zu erleichtern“, sagte der Politiker der KPÖ, der auch versicherte: „Die Feuerwehr ist ein zentrales Element der Sicherheit in unserer Stadt.“
Bereits seit 2022 ist der Einstieg in den Feuerwehrdienst auch ohne abgeschlossene Lehre, beispielsweise mit Matura, möglich. Dennoch haben Bewerberinnen und Bewerber mit Lehrabschluss weiterhin einen Vorteil, da dies als wertvolle Grundlage für den Feuerwehrdienst angesehen wird. Eine Mindestkörpergröße ist nicht mehr erforderlich, was die Vielfalt der Bewerber erhöht und Inklusion fördert.
Vorbereitungstrainings für den Aufnahmetest
Eine der größten Herausforderungen beim körperlichen Aufnahmetest ist das Ziehen einer 75 Kilogramm schweren Puppe über eine Distanz von 66 Metern innerhalb von 60 Sekunden. Diese anspruchsvolle Übung stellt jährlich viele Bewerber vor Schwierigkeiten. „Zwischen Bewerbung und körperlichem Aufnahmetest liegt bewusst ein größerer Zeitraum, den die Bewerber unbedingt für gezieltes Training nutzen sollten“, betont Eber. Er äußerte die Hoffnung, dass in diesem Jahr die erste Feuerwehrfrau in den Dienst der Grazer Feuerwehr aufgenommen werden kann.
Branddirektor Klaus Baumgartner ist ebenfalls erfreut über die zahlreichen Bewerbungen: „Mit den Vorbereitungstrainings wollen wir die Anwärter bestmöglich auf das Aufnahmeverfahren vorbereiten.“ In diesem Jahr haben die Anwärter bereits die Möglichkeit, die spezifischen Anforderungen des Aufnahmetests direkt auf der Feuerwache zu üben.
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