Seit dem 1. Januar ist der Durchfluss von Gästen aus Russland über die Ukraine nach Mitteleuropa eingestellt. Dies war bei Wien Energie bereits erwartet worden. Das Unternehmen versichert, gut vorbereitet zu sein und kann Gasengpässe durch neue Lieferketten ausschließen.
WIEN. Im November überraschte der Lieferstopp von russischem Gas in die OMV-Speicher viele Österreicherinnen und Österreicher, zumindest in den Medien. Die Wohnungen blieben jedoch warm. Der russische Energiekonzern Gazprom hatte die Belieferung nach einem Rechtsstreit eingestellt.
Obwohl Gas durch die Pipeline floss, war es nicht für den österreichischen Verbrauch bestimmt. Auch damals hieß es, man habe sich bereits vorbereitet. Am 1. Januar erfolgt dann wohl das endgültige Aus für die Versorgung mit russischem Gas. Denn die Ukraine, die bis dahin trotz des Krieges die Transportverträge einhielt, lässt den fossilen Energieträger nicht mehr durch ihre Leitungen.
„Kein Problem“, sagen die Wiener Stadtwerke dazu. Man hatte schon länger damit gerechnet, dass das Gas-Transitland Ukraine den gültigen Vertrag mit Russland auslaufen lässt. Dies geschah mit dem Jahreswechsel, und eine Einigung mit Gazprom ließ sich nicht mehr erzielen. Damit musste man erwarten, dass die heimische Gasrechnung künftig ohne die Förderkapazitäten Russlands auskommen muss.
Nordsee statt Russland
Wien Energie und die Wiener Stadtwerke sind bestens auf diese Situation vorbereitet. Die Unternehmen haben im Auftrag von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) frühzeitig mit der Diversifizierung der Gasquellen begonnen, wie erneut bestätigt wurde.
„Versorgungssicherheit hat für uns oberste Priorität“, betont Hanke. Weiterhin erklärt er: „Wir haben rechtzeitig die notwendigen Schritte unternommen, damit Wien Energie heuer vollständig aus russischem Gas aussteigen kann. Damit zeigen wir landesweit, wie Österreich mit konsequenten Maßnahmen unabhängig von Russland werden kann.“
„Unsere Speicher sind gut gefüllt, und wir haben uns konsequent von russischem Erdgas unabhängig gemacht“, erklärt Generaldirektor Peter Weinelt. Bereits 2022 wurden alternative Bezugsquellen erschlossen, und für 2025 wird der überwiegende Teil aus der Nordsee kommen. Der gesamte Gasbedarf für unsere Kundschaft und Kraftwerke wird durch „verlässliche europäische Händler“ gedeckt, versichert man.
Preise garantiert
Im Jahr 2025 wird der gesamte Bedarf für die Wiener sowie für den Betrieb der Kraftwerke mit Gas aus ausschließlich nicht-russischen Quellen gedeckt. Die Grundlage für eine sichere Gasversorgung sind gut gefüllte Speicher – und die habe man. So viel zum Thema Lieferkette. Die Preise werden jedoch an den Börsen gemacht. Auch hierzu haben die Stadtwerke vorgesorgt: „Bei kurzfristigen Marktschwankungen sind Kund*innen durch Tarife mit Preisgarantie vor Mehrkosten geschützt“.
Wien Energie investiert auch massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien und der Fernwärme, um langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. „Der Ausstieg aus Gas ist nicht nur eine Frage der Versorgung, sondern auch eine historische Chance für Klimaschutz und stabile Energiepreise“, erklärt Weinelt. Ein Beispiel ist die neue Tiefengeothermieanlage in der Donaustadt. MeinBezirk hat sich dieses System bereits genauer angesehen:
Bohrung für die erste Tiefengeothermie-Anlage Österreichs startet
Bis 2040 soll die Wärmeversorgung in Wien vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. „Dieser Wandel ist ein gemeinsamer Kraftakt. Wir benötigen schnellere Genehmigungsverfahren, eine Ressourcenstrategie und klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um Wien zukunftssicher, lebenswert und bezahlbar zu machen“, betont Weinelt.
Weitere Themen:
Wiener DDSG Blue Danube zählte 300.000 Passagiere
Stadt soll unerlaubt Streusalz in Wien verteilt haben
Related posts:
- Winter 2023: Gasversorgung für zwei Jahre garantiert – Was Sie wissen müssen!
- Dringende NATO-Gespräche: Außenminister diskutieren Schicksal der Ukraine!
- DekarbKompass: Innovatives Tool für einen einfachen Wechsel zu klimafreundlicher Energie
- Trump plant mögliche Sanktionen gegen Russland: Was bedeutet das für den Ukraine-Krieg?