Entdecken Sie das faszinierende Fotografie-Schaufenster: Westlicht präsentiert ‚twen‘


Unter dem Titel „All Tomorrow’s Parties“, in Zusammenarbeit mit dem renommierten Münchner Kurator Hans-Michael Koetzle, wird in einer neuen Ausstellung eine umfassende Retrospektive auf das ikonische Magazin „twen“ präsentiert. Diese Ausstellung zeigt mehr als 120 beeindruckende Fotos, Heftcover sowie Doppelseiten und beleuchtet die wegweisende gestalterische Arbeit des Artdirectors Willy Fleckhaus, die von 1959 bis 1971 in Köln stattfand. Die innovative Gestaltung von „twen“ setzte international Maßstäbe und beeinflusste eine Generation von Zeitgeistmagazinen. So wird in den Ausstellungsmaterialien festgestellt, dass „twen“ maßgeblichen Einfluss auf Publikationen wie „Nova“ und „The Face“ in England, „Actuel“ in Frankreich, den „Wiener“ in Österreich sowie auf zeitgenössische Titel wie „Vice“ hatte. Interessanterweise würde der 1983 verstorbene Fleckhaus im Jahr 2025 seinen 100. Geburtstag feiern, was die Relevanz seiner Arbeit noch weiter unterstreicht.

Inhaltlich stellte sich „twen“ in den frühen Jahren als ausgesprochen politisches Magazin dar. Es setzte sich für pazifistische und antinazistische Werte ein und war zu dieser Zeit ein Forum für wichtige gesellschaftliche Themen. Zu den behandelten Themen gehörten:

  • Jugendrevolte
  • Fortpflanzungsrechte und Abtreibung
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • Rassismus und Diskriminierung

Der Kontext, in dem das Magazin entstand, wird besonders deutlich durch seinen Antrag auf Indizierung im Jahr 1960. Dieser wurde für die Veröffentlichung eines Fotos von Will McBride eingereicht, das seine bekleidete schwangere Frau Barbara zeigte, was als Verletzung des „natürlichen Schamgefühls junger Menschen“ galt. Interessanterweise gilt dieses Bild heute als eine der Inspirationsquellen für Annie Leibovitz‘ ikonisches Foto von Demi Moore, das sie 1991 nackt mit Babybauch zeigte und das im Nachgang für Aufsehen in der Media-Welt sorgte.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erwartet ein faszinierender Streifzug durch ikonische Momentaufnahmen der Zeit. Unter den herausragenden Werken ist auch ein berühmtes Coverfoto von Uschi Obermaier, das 1969 von Guido Mangold für „twen“ aufgenommen wurde. Zudem wird ein bemerkenswertes Bild von Peter Handke, aufgenommen 1966 von Michael Friedel, zu sehen sein, als dieser den legendären Auftritt der Beatles in Essen festhielt. Des Weiteren trägt die Ausstellung den Titel eines gleichnamigen Liedes der amerikanischen Band The Velvet Underground & Nico, das ebenfalls eine besondere Verbindung zu „twen“ aufweist – 1961 war die Sängerin Nico dort noch als weitgehend unbekanntes Model auf dem Cover abgebildet.

(S E R V I C E – Ausstellung „All Tomorrow’s Parties. Twen: Das Magazin der Sechziger Jahre“ im Fotomuseum Westlicht, 15. März bis 18. Mai, ).

In dieser erweiterten Darstellung wird die Auswirkung von „twen“ auf die Medienlandschaft des 20. Jahrhunderts umfassend hervorgehoben. Die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in die politische und kulturelle Relevanz des Magazins und feiert gleichzeitig das Erbe von Willy Fleckhaus, dessen innovative Design-Ansätze auch heute noch inspirierend sind. Besucher sollten diese einmalige Gelegenheit nicht verpassen, in die Welt eines der einflussreichsten Magazine der Sixties einzutauchen.

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