Entdecken Sie das neue Meisterwerk von Mogwai: ‚The Bad Fire‘ – Ein musikalisches Erlebnis, das Sie nicht verpassen sollten!


„Es war schon schräg“, erinnert sich Gitarrist Stuart Braithwaite an den unerwarteten Erfolg mitten in der Coronapandemie. „Wir haben nie an so was gedacht oder es gar erwartet. Aber natürlich war es schön für uns. Es ist doch gut, dass hin und wieder auch ein eigenartiges Album die Nummer 1 sein kann“, schmunzelt er im APA-Interview. In einer Zeit des verordneten Innehaltens und der Introspektion schien der Mogwai-Kosmos vielen als willkommener Zufluchtsort. „Es gibt nicht viele Bands, die schon so lange existieren wie wir und noch so viel Aufmerksamkeit bekommen für ein neues Album. Es hat uns definitiv einen Schub gegeben.“

Die kommende Platte „The Bad Fire“ erscheint am morgigen Freitag und schließt nahtlos an den Vorgänger an. Sie bietet:

  • Träumerische Passagen, wie den groovigen Opener „God Gets You Back“
  • Geradlinigen Rock, wie „Fanzine Made Of Flesh“ zeigt
  • Eine gefühlvolle Entwicklung in „If You Find This World Bad, You Should See Some Of The Others“ – über sieben Minuten mit intensiven Harmonien und explosivem Abschluss

Die Stücke wurden im vergangenen Jahr entwickelt, ähnlich wie zuvor, jedoch gab es diesmal andere Gründe. „Barry (Burns, Anm.) nahm sich eine Auszeit für seine Familie, da seine Tochter krank war. Es dauerte, bis wir wieder zusammenkamen, während die Pandemie ebenfalls eine Herausforderung war.“ Schließlich arbeiteten Braithwaite, Burns, Martin Bulloch und Dominic Aitchison mit Produzent John Congleton an den zehn neuen Stücken.

In der zweiten Schaffensphase von Mogwai ist zu beobachten, dass ihr Hang zu harter Gitarrenmusik mit kathartischen Momenten zugunsten eines optimistischeren Tons zurückgegangen ist. Braithwaite überlegt: „Verlangen dunkle Zeiten womöglich nach hellerer Musik? Wahrscheinlich. Die Welt ist gerade in einer beschissenen Lage. Auch wir hatten zuletzt teils schwierige Phasen. Vielleicht haben wir deshalb Optimismus in diese Songs getragen.“

Typisch für Mogwai sind auch absurd-komische Titel. Der Albumname „The Bad Fire“, schottisches Wort für Hölle, wird im Kontext der Schwierigkeiten interpretiert. Braithwaite lacht: „Wir haben nicht viel darüber nachgedacht. Der Titel gefiel uns einfach. Natürlich bewerten wir das im Nachhinein.“ Die Stücke wie „Pale Vegan Hip Pain“ oder „Lion Rumpus“ sind nicht zwingend semantisch zu analysieren, sondern einfach Genuss pur.

„Ich bin stolz darauf“, sagt Braithwaite zum 30-Jahr-Jubiläum der Band. „Aber neue Musik ist wichtiger als Nostalgie. Sicher, es ist eine Leistung.“ Rückblickend, trotz Braithwaites Memoiren „Spaceships Over Glasgow“, hat die Gruppe nicht das beste Gedächtnis: „Mein Gedächtnis ist sicher das schlechteste. Oft kann ich mich nicht an Details erinnern, wenn Martin und Dominic darüber plaudern.“

Für Braithwaite bleibt Musik ein Mittel, dem grauen Alltag zu entfliehen. „Es ist der Blick nach innen, um sich nicht mit dem Horror der Außenwelt aussetzen zu müssen. Kunst zu schaffen, ist ein kraftvolles Instrument gegen Faschismus. Wenn mehr Menschen Kunst machen würden, gäbe es wahrscheinlich weniger Kriege.“ So trägt auch „The Bad Fire“ zu einer ausgewogeneren Welt bei.

(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)

(S E R V I C E – )

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