Entdecken Sie die faszinierende Welt von Hans Hollein: Zwei eindrucksvolle Ausstellungen in Paris!


Die Hollein-Schau im Centre Pompidou wird am Dienstag, dem 4. März, mit einer spannenden Diskussion eröffnet. An diesem Podiumsgespräch wird unter anderem Max Hollein, der Sohn des berühmten Architekten, teilnehmen. „Es ist wohl das erste Mal, dass ein Architekt zwei Retrospektiven im Pompidou gegeben wurde – die erste fand bereits 1987 zu Lebzeiten meines Vaters statt. Er ist wahrscheinlich auch der einzige österreichische Architekt, der überhaupt eine solch umfangreiche Einzelausstellung im Pompidou erhält, insbesondere kurz vor der fünjährigen Schließzeit des Hauses“, freut sich der Direktor des Metropolitan Museum in New York, Max Hollein, in einem Interview mit der APA.

Die Bedeutung des Centre Pompidou für Hans Hollein war außergewöhnlich. Es gilt als ein Symbol für architektonische Innovation und als ein wegweisendes Museum, das Architektur stets als Teil der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts erkennt. Max Hollein hebt zudem einen persönlichen Aspekt hervor: „Ich war bereits 1987 beim Aufbau der Ausstellung dabei! Es war mein erster Minijob in einem Museum, und ich fühlte mich damals bereits zu den Werten und der Vision meines Vaters hingezogen.“

Während der Eröffnungsveranstaltung werden neben Max Hollein auch relevante Persönlichkeiten wie Museumsdirektor Laurent Le Bon, Kunsthistoriker Julian Rose sowie die Architekten Frida Escobedo, Hiroko Kusunoki und Nicolas Moreau teilnehmen. Letztere verantworten den bevorstehenden Umbau des Centre Pompidou, der im Herbst startet und bis 2030 dauern soll.

Im Jahr 2016 erwarb das Museum eine bedeutende Sammlung von Arbeiten Holleins, die Installationen, Modelle, Zeichnungen und Dokumentationsmaterial umfasst. Insgesamt sind es 173 Werke von Hollein, die nun in die 13 Stationen der umfassenden Retrospektive einfließen werden. Die Ausstellung wird Holleins bemerkenswerte, über ein halbes Jahrhundert andauernde Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen der Architektur analysieren, während sie den Übergang von Postmoderne zu Post-Avantgarde würdigt.

Besonders hervorzuheben sind neben seinen berühmten Shop-Gestaltungen und Museumsbauten auch sein 2002 eröffnetes Vulkanmuseum in der Auvergne. Die Kuratorin Frédéric Migayrou erklärt zudem, dass die erste Ausstellung von 1987 ausschließlich die Architektur Holleins betrachtete, während die neue Retrospektive durch neue Publikationen und einen direkteren Zugang zu Archiven ermöglicht wird, seinen gesamten Werdegang in einem kohärenten Dialog zu präsentieren.

Parallel zur Ausstellung im Centre Pompidou wird im Thaddaeus Ropac Paris Marais unter der Leitung von Kuratorin Dorothea Apovnik eine Auswahl visionärer Architekturzeichnungen und konzeptioneller Arbeiten gezeigt, die Holleins innovativen Aufbruch in den 1960er-Jahren dokumentieren. Hollein, der stets proklamierte: „Alles ist Architektur“, kombinierte seine Rollen als Architekt, Designer und Theoretiker auf beeindruckende Weise. Die Ausstellung verspricht einen intimen Einblick in seine entscheidende frühe Karriere und seine breit gefächerte Definition des Begriffs „Architektur“, einschließlich seiner berühmten „Architektur aus der Pille“ von 1967.

In der Galerie Ropac wird das skulpturale Modell „Hängende Stadtstruktur mit Verkehrsknotenpunkt“ (1962/1963) in den Mittelpunkt gerückt. Dieses Modell veranschaulicht Holleins Vision einer urbanen Zukunft und zeigt eine futuristisch gestaltete Stadt aus Metall, die über einem Betonsockel zu schweben scheint. Apovnik beschreibt sie als eine Ansammlung sich kreuzender geradliniger Formen, die die Essenz des Urbanen verkörpern.

(SERVICE – „Hans Hollein. transFORMS“, Centre Pompidou, Paris, 5. März bis 2. Juni; „Hans Hollein. Works from the 1960s“, Galerie Thaddaeus Ropac Paris Marais, 1. März bis 31. Mai.)

Die Ausstellungen überschneiden sich und bieten einzigartige Einblicke in das Werk von Hans Hollein, dessen Einfluss auf die moderne Architektur und das Design nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die Retrospektive im Centre Pompidou wird eine seltene Gelegenheit sein, die Entwicklung eines Pioniers der Architektur über Jahrzehnte hinweg zu beobachten.

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