Am 10. Dezember beginnt der Prozess gegen einen 39-jährigen Mann. Er wird beschuldigt, einen Mann zunächst erschlagen und dann zerstückelt zu haben, wobei die Überreste im Marchfeldkanal entsorgt wurden.
WIEN. Am 15. November 2023 soll der Beschuldigte den 45-jährigen Mann in dessen Wohnung in Hietzing getötet haben. Nach dem Verbrechen soll er den Körper des Opfers zerstückelt und die Leichenteile im Marchfeldkanal entsorgt haben. Im Januar 2024 fand ein Fischer dort einen abgetrennten Fuß. Im Verlauf der Ermittlungen konnten weitere menschliche Überreste geborgen werden.

Der Angeklagte, der wegen Mordes angeklagt ist, wird sich ab Dienstagmorgen, dem 10. Dezember, vor Gericht verantworten müssen. Ein Urteil wird jedoch voraussichtlich nicht sofort gefällt; ein zweiter Verhandlungstag ist für den 21. Januar 2025 angesetzt. Der späte Termin ist auf Bauarbeiten im Wiener Straflandesgericht zurückzuführen.
Vermisster war tot
Am 13. Januar 2024 wurde im Marchfeldkanal zwischen Schwarzlackenau und Strebersdorf ein grausamer Fund gemacht. Der 45-Jährige, dem das Körperteil gehörte, war seit dem 15. November 2023 von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. An diesem Tag, dem 15. November, soll er auch ermordet worden sein, so die Anklage.
Im Verlauf der Ermittlungen wurde zudem der Kopf des Opfers gefunden, der zur Feststellung der Todesursache diente. Laut Anklageschrift soll der 39-Jährige Verdächtige mit einem Lattenhammer auf den Kopf des Opfers eingeschlagen haben, was zu Schädelbrüchen geführt haben soll.
Die Staatsanwaltschaft Wien führt an, dass ein finanzielles Motiv für die Tat ausschlaggebend gewesen sei. Der Angeklagte und das 45-jährige Opfer waren befreundet und geschäftlich verbunden; der Angeklagte soll dem Opfer 21.000 Euro geschuldet haben. Als das Opfer das Geld nicht zurückbekam, drohte es dem Angeklagten mit Konsequenzen. Die tödliche Hammerattacke soll die Reaktion auf diese Drohung gewesen sein.
Nach seiner Festnahme soll der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt haben. Mittlerweile bestreitet er jedoch den Tathergang und behauptet, dass die „albanische Mafia“ involviert gewesen sei; jemand namens „Mike“ habe die Tat ausgeführt und er sei lediglich am Verstecken der Leiche beteiligt gewesen.
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