Eine aufregende Wendung: Das Wiener Geschwisterpaar Abor & Tynna wird Deutschland beim 69. Eurovision Song Contest (ESC) vertreten und bietet damit erstmals seit 18 Jahren einen deutschsprachigen Beitrag auf der ESC-Bühne.
WIEN/HÜRTH. Das talentierte Geschwister-Duo Abor & Tynna hat sich im Vorentscheid des ESC 2024, der am vergangenen Samstag stattfand, durchgesetzt. Unter der Leitung von Entertainer Stefan Raab gelang es den beiden, sich gegen starke Konkurrenz durchzusetzen. Mit ihrem mitreißenden Song „Baller“ belegten sie den ersten Platz, gefolgt von der Berliner Sängerin Lyza. Diese Entscheidung markiert ein Comeback, denn Deutschland wird seit 2007 wieder mit einem deutschsprachigen Titel ins Rennen gehen.
Am 17. Mai 2024 werden Abor & Tynna im Finale des ESC in Basel antreten, das in der St. Jakobshalle stattfinden wird. Raab, der eine Rückkehr zu dieser bedeutenden Veranstaltung feiert, äußerte sich optimistisch: „Wenn Wetten auf ESC-Songs in Deutschland noch möglich wären, würde ich all mein Geld auf diesen Song setzen.“ Laut Raab wird „Baller“ das Zeug haben, um den Titel zu gewinnen.
Fusion von Pop, Hip-Hop und elektronischen Klängen
Das Geschwisterpaar, bürgerlich als Tünde und Attila Bornemisza bekannt, kommt aus einer traditionsbewussten Wiener Familie mit tiefen musikalischen Wurzeln. Ihr Vater, Csaba Bornemisza, ist Cellist bei den renommierten Wiener Philharmonikern. Die Geschwister zeigten früh Interesse für Musik und veröffentlichten 2016 ihren ersten gemeinsamen Song. Im letzten Jahr begleiteten sie die aufsteigende Sängerin Nina Chuba als Supportact auf ihrer Tour.
Ihr ESC-Beitrag „Baller“ kombiniert moderne Elemente aus Pop, Hip-Hop, und elektronischer Musik. Auf der Bühne setzen sie Gesang zusammen mit klassischen Instrumenten in Szene, wobei Abor das Cello spielt. Eindrucksvoll war die Szene, als Tynna ein Cello zerbrach – eine Idee, die angeblich von Raab stammt.
Tynna äußerte sich nach dem Sieg überrascht: „Ich habe noch nicht ganz verstanden, dass wir gewonnen haben.“ Eine Erkältung schränkte ihre Feierlaune ein, doch sie zeigte sich optimistisch über den neuen Song, der von einer persönlichen Erfahrung inspiriert wurde.
Erstes deutschsprachiges Lied nach 18 Jahren
Ursprünglich war ein englischer Song für den ESC geplant, aber nach dem Austausch mit Raab entschieden sich die Geschwister für „Baller“. Damit tritt Deutschland erstmals seit Roger Ciceros „Frauen regier’n die Welt“ aus 2007 wieder mit einem deutschsprachigen Lied an.
Die Moderatorin Barbara Schöneberger äußerte, dass der Titel möglicherweise auch internationales Potenzial haben könnte, da der Text eine gewisse Komplexität aufweist. Raab lobte Tynnas einzigartigen Gesangsstil und bemerkte: „Du bist keine klassische Sängerin, du bist wie die junge weibliche Version von Udo Lindenberg.“
Austausch und Chancen im Vorentscheid
Im Vorentscheid in Hürth ging es zur Sache: Neun Bewerber kämpften um die Gunst des Publikums, und die Jury reduzierte die Liste auf fünf Finalisten. Das Publikum entschied schließlich zugunsten von Abor & Tynna, die sich mit knapp über einem Drittel der Stimmen durchsetzten. Dies geschah gegen die starke Konkurrenz von Lyza, die bereits 1,5 Millionen Follower auf TikTok hat.
Raab stellte klar, dass nun die intensive Vorbereitung für die Bühne des ESC beginnen wird. Ziel sei es, Deutschland wieder an die Spitze des Wettbewerbs zu bringen. Abor & Tynna, die bisher noch nie in der Schweiz waren, freuen sich auf ihr ESC-Debüt und haben bereits Pläne, den Teilchenbeschleuniger in Basel zu erkunden.
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