Der gebackene Karpfen hat in Wien eine lange Tradition auf dem Weihnachtstisch. Ursprünglich war es nicht nur eine Gewohnheit, sondern auch die kalte Jahreszeit, die den Fisch auf die Teller brachte. Inzwischen haben sich jedoch Speisen wie Raclette oder Lachsvariation in vielen Wiener Haushalten auch zu einer traditionellen Wahl entwickelt.
WIEN. „Was gibt es bei euch an Weihnachten zu essen?“ Diese Frage haben viele von uns schon einmal gehört. Einige folgen bei ihrem Festessen einem festen Menü, während andere keine spezifische Tradition haben. Früher war das jedoch anders, denn damals gab es in den meisten Wiener Haushalten zu Weihnachten ähnliche Gerichte.
In Zeiten ohne Supermärkte entschied vor allem die Jahreszeit, was auf den Weihnachtstisch kam, und die Menüs waren oft opulent. Dies lag daran, dass die Weihnachtszeit Ende Dezember direkt nach der Schlachtzeit Mitte November stattfand. Fleisch, Fisch und andere Produkte konnten nur in der kalten Jahreszeit gelagert und konserviert werden. Geflügel wurde geschlachtet, Fischteiche wurden geleert, und Obst wurde getrocknet.
Rezept für den klassischen Altwiener Karpfen
Das traditionelle Menü setzte sich aus den verfügbaren Zutaten zusammen. Als Vorspeise gab es Fischsuppe, gefolgt von gebackenem Karpfen mit Kartoffelsalat. Auch heute ist der Fisch nach wie vor bei den Wienerinnen und Wienern sehr beliebt. 2022 gaben rund ein Drittel der Befragten in einer von Iglo beauftragten Umfrage an, dass es am 24. Dezember Karpfen oder Lachs gibt. MeinBezirk hat für dich das passende Rezept für dieses traditionelle Gericht.
Für den gebackenen Karpfen mit Kartoffelsalat benötigt man Zitronen, Mehl, Eier, Semmelbrösel, Öl, Essig, Zwiebel, Salz, Pfeffer, eventuell Schnittlauch sowie natürlich Karpfen und Kartoffeln.
So wird es gemacht: Die Karpfenfilets werden in die gewünschten Portionen aufgeteilt. Auf der Hautseite zwei- bis dreimal einschneiden, mit Salz bestreuen und mit Zitronensaft marinieren für etwa 30 Minuten. Nach der Marinierzeit die Filets abtrocknen und panieren, indem man sie zuerst im Mehl wälzt, dann in die geschlagenen Eier taucht und abschließend in Semmelbröseln wälzt.
Wiener Kartoffelsalat als perfekte Beilage
Der Fisch wird mit der Fleischseite nach unten in die bereits erhitzte Ölpfanne gelegt. Sobald der Fisch goldgelb gebacken ist und man auf der dicksten Stelle leicht mit einer Gabel einstechen kann, kann man das Filet aus der Pfanne nehmen.
Für den passenden Wiener Kartoffelsalat werden die Kartoffeln zunächst mit Schale gekocht. Nach dem Garen werden sie geschält und in Scheiben geschnitten. Man mariniert die Stücke mit der vorbereiteten Suppe, gehackten Zwiebeln, Essig, Öl sowie Salz und Pfeffer. Der Salat sollte etwa eine Stunde vor dem Servieren durchziehen. Optional kann man den fertigen Wiener Kartoffelsalat noch mit Schnittlauch und Zwiebelringen garnieren.
Vielseitigkeit des Lachsgerichtes
Aber zurück zur Wiener Tradition: Auch Raclette ist ein beliebter Klassiker. Das Gericht aus der Schweiz, speziell der Region Wallis, ist besonders für Käseliebhaber ein Muss am Weihnachtstisch.
Neben dem Karpfen ist auch Lachs eine beliebte Zutat in den Wiener Haushalten. Besonders die Vielseitigkeit des Gerichts ist ein großer Vorteil: Man kann ihn sowohl in der Pfanne als auch im Ofen zubereiten und dazu Gemüse, Kartoffeln, Pasta oder Reis servieren. Verfeinert wird es oft mit einer Soße aus Schlagobers, Zitrone oder Dill.
Es gibt also viele Klassiker zu entdecken. Letztlich kann jede und jeder auf die eigene Tradition vertrauen.
Was gibt es bei dir an Weihnachten immer?
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