Das Jaffa Streetfood in der Rauscherstraße 1 feiert die orientalische Küche. Seit drei Monaten ist es geöffnet und der Betreiber Muhannad Sharaf Eddin legt großen Wert auf Qualität: Vom Fladenbrot über Falafeln bis hin zum Baba Ganoush wird alles frisch und selbst hergestellt.
WIEN/BRIGITTENAU. Ein neuer Street-Food-Laden in der Brigittenau bringt seit drei Monaten frischen Wind. Das Jaffa Streetfood liegt direkt neben der Straßenbahn- und Bushaltestelle in der Rauscherstraße 1 und bietet orientalische Küche zum Mitnehmen oder zum Verweilen.
Schwarz-weiße Fliesen schmücken den Boden, die Wände sind schlicht und geschmackvoll mit Holz akzentuiert. „Wir kochen hier großartiges Essen, das man sonst kaum findet“, erzählt Muhannad Sharaf Eddin.
„Boah, geil“
Zusammen mit seinem Bruder hat er das Lokal eröffnet, der nun dafür verantwortlich ist: „Unsere Gerichte sind bis auf einige Ausnahmen alle vegan.“ Die Liebe zum Detail und die Sorgfalt in der Zubereitung sind deutlich spürbar. „Wir stellen das Fladenbrot selbst her und alle Zutaten werden frisch zubereitet – das macht sonst kaum jemand in Wien“, ist sich der 38-Jährige sicher.
Die Fladen werden gefüllt mit Falafeln, Hummus, Baba Ganoush und vielem mehr. Neben dem traditionellen dünnen Brot gibt es auch Pitabrot oder Bowls. „Wir haben ein ausgezeichnetes Shakshuka. Alles bereiten wir hier mit viel Liebe von A bis Z zu.“
Ein Kunde betritt das Lokal, und Sharaf Eddin unterbricht das Interview kurz. Der junge Mann bestellt einen Falafelwrap und schaut fasziniert zu, wie Sharaf Eddin Zutat für Zutat hinzufügt. Ein „Boah, geil“ entweicht ihm, als ihm das gefüllte Fladenbrot überreicht wird. Im Handumdrehen ist er wieder draußen, wobei ihm noch eine in Hummus getunkte Falafel zum Probieren gereicht wird. „Zum Probieren“, grinst Sharaf Eddin.
Fladenbrot und Heimweh
Das Gespräch geht weiter. „Alle hier sind glücklich mit uns – sowohl die Gäste als auch die Nachbarn“, berichtet der Betreiber: „Bei uns kommen Österreicher und Syrer, Familien sowie Studenten vorbei.“ Seit fünf Jahren lebt Sharaf Eddin in Österreich, zuvor war er viele Jahre in Deutschland. „Ich bin wegen des Krieges in Syrien gekommen. Am Ende sind wir in Wien gelandet, wo es meiner Frau, meinen Kindern und mir sehr gutgeht.“
Als die Nachricht herauskam, dass Syriens Ex-Präsident Baschar al-Assad das Land verlassen hat und Syrien endlich frei sei, feierte Sharaf Eddins gesamte Familie. „Vielleicht bekomme ich jetzt die Chance, meine Liebsten in Syrien zu besuchen“, hofft Sharaf Eddin. Doch es sei noch zu früh, darüber nachzudenken: „Man muss abwarten, wie sich die Situation in Syrien entwickelt. Solange ich hier mit meinem Fladenbrot die Menschen glücklich und satt machen kann, bin ich zufrieden.“
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