Die prominente Gästeliste des Akademikerballs war in diesem Jahr etwas kürzer als im Vorjahr. In der Hofburg tanzten Personen wie Rosenkranz, Stenzel und Sellner, während die Straßen während der Demonstrationen relativ ruhig blieben.
WIEN. Der Wiener Akademikerball ist wohl das umstrittenste Ereignis der Ballsaison in Wien. Er fand 2023 bereits zum 73. Mal statt, mit der ersten Veranstaltung, die 1952 organisiert wurde. Zunächst vom Wiener Korporationsring (WKR) ins Leben gerufen, wird der Ball seit 2013 von den Wiener Freiheitlichen ausgerichtet. Kritiker betrachten den Ball als ein internationales Treffen, das vor allem Rechtsextreme anzieht, weshalb linke Gruppierungen seit Jahren regelmäßig gegen diese Veranstaltung demonstrieren.
In Vorbereitung auf den Ball wurde die Innenstadt stark abgesichert. Hunderte von Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die umliegenden Straßen, einschließlich der Ringstraße, wurden gesperrt, und viele Straßenbahnen und Buslinien mussten umgeleitet werden. Laut Polizeisprecherin Anna Gutt verlief der Abend überwiegend friedlich, es gab lediglich vier vorläufige Festnahmen wegen Vermummung, wie sie im Gespräch mit MeinBezirk bestätigte.
Prominente Teilnehmer
Zu den prominenten Gästen zählten unter anderem Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, der im Vorjahr die Eröffnungsrede hielt, sowie seine Nachfolgerin Elisabeth Schwetz, die ebenfalls in der Hofburg anwesend war. Auch Markus Abwerzger, der Landesparteiobmann der FPÖ in Tirol, ließ sich blicken, zusammen mit Berater Heimo Lepuschitz.
Die ehemalige „ORF“-Journalistin Ursula Stenzel, die zwischenzeitlich aus der FPÖ ausgetreten ist, und Andreas Mölzer, ein Veteran der FPÖ und ehemaliger EU-Parlamentarier, waren ebenfalls unter den Gästen. Mölzer hat sich stets als ein Insider der Partei profiliert und war zwischen 2004 und 2014 im Europäischen Parlament aktiv.
Eine umstrittene Anwesenheit
Martin Sellner, ehemaliger Sprecher der Identitären Bewegung, war ebenfalls anwesend, zusammen mit seiner Ehefrau, der Influencerin Brittany. Sellner, der bis 2023 die Identitäre Bewegung leitete, beteuert, nicht rechtsextrem zu sein, sondern lediglich „rechts“ zu stehen.
Fehlten hingegen waren einige bekannte Gesichter der FPÖ, darunter der Parteichef Herbert Kickl sowie Ex-Nationalratspräsident Norbert Hofer. Auch EU-Abgeordneter Harald Vilimsky und der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache blieben dem Ball fern.
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