Die FPÖ Wien ist der Auffassung, dass der Wirtschaftsstandort Wien in einer ernsten Krise steckt. Die Zahl der Insolvenzen in der Bundeshauptstadt ist in den letzten Monaten stark angestiegen. Daher fordert die Freiheitliche Partei eine städtische Gesellschaft, die finanzielle Unterstützung für Firmen in Notlagen bereitstellt, wobei die Wirtschaftskammer dafür aufkommen soll.
WIEN. Aktuelle Statistiken des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) weisen auf eine alarmierende Entwicklung hin – die Insolvenzen am Wiener Handelsgericht nehmen sprunghaft zu. Laut Prognosen könnten bis zum Ende des ersten Quartals 2025 täglich bis zu sieben Unternehmenspleiten zu verzeichnen sein, was Wien zum traurigen Spitzenreiter bei Insolvenzen in Österreich macht, wie MeinBezirk berichtete:
Über ein Drittel der Firmenpleiten in Wien im ersten Quartal
Die steigende Zahl an Insolvenzen, besonders unter kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), hat auch die FPÖ Wien auf den Plan gerufen. Bei einem kürzlich abgehaltenen Mediengespräch wurde über mögliche Gegenmaßnahmen diskutiert.
Städtische Gesellschaft für Unternehmen in Notlagen
FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp betont die Notwendigkeit einer städtischen Gesellschaft, die KMU in wirtschaftlichen Schwierigkeiten unterstützt, etwa durch die Vergabe von Überbrückungskrediten oder durch Garantien für Zwischenfinanzierungen. Er hat auch einen Finanzierungsvorschlag präsentiert: „Die Wirtschaftskammer könnte die erforderlichen Mittel bereitstellen, da sie in Wien über Rücklagen in Höhe von 120 Millionen Euro verfügt“, erklärte Nepp.
Nepp führt weiter aus, dass die zunehmende Zahl der Insolvenzen teilweise auf die Wirtschaftspolitik der Stadt Wien zurückzuführen sei. Die Wirtschaftsförderung habe sich von 319 Millionen Euro im Jahr 2019 auf nur noch 109 Millionen Euro im Jahr 2023 reduziert, was insgesamt Einsparungen von 761 Millionen Euro in dieser Zeit bedeutet.
Wirtschaftsexperten warnen vor weiterer Zunahme der Insolvenzen
Wirtschaftsexperte Gerald Zmuegg warnte während der Präsentation vor einer weiteren Zunahme an Unternehmensinsolvenzen. „3.450 Unternehmen in Wien sind gezwungen, Überbrückungskredite in Höhe von insgesamt 630 Millionen Euro aufzunehmen, um Schulden, die während der Lockdowns entstanden, zu begleichen“, erläuterte Zmuegg. Er prognostiziert bis zu 3.000 Pleiten in diesem Jahr alleine in Wien.
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