Fußweg und Verkehrsberuhigung: Zwischen Notwendigkeit und Geldverschwendung


In Wetzelsdorf sorgt eine Baustelle für Zwispalt. Laut Anrainern seien die verkehrsberuhigenden baulichen Maßnahmen nicht notwendig, werden aber dennoch durchgeführt. In Ries hingegen kämpfen die Anwohner seit längerer Zeit um sichere Gehsteige, um zu den Bushaltestellen zu gelangen – sie fühlen sich im Dunkeln und allein gelassen.

GRAZ. Was die einen fordern, bekommen die anderen scheinbar ohne es zu wollen. So schildert sich die aktuelle Situation in Ries und Wetzelsdorf. Während Bezirksvorsteher Josef Schuster von Ries (ÖVP) dringend einen Gehsteig fordert, der die Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs für die Anwohner verbessert, belächeln die Anwohner in Wetzelsdorf die geplanten verkehrsberuhigenden Maßnahmen als Geldverschwendung.

Antwort gefordert

Seit ungefähr eineinhalb Jahren setzt sich Bezirksvorsteher Josef Schuster (ÖVP) aktiv für Verbesserungen der Verkehrssituation in Ries, vor allem rund um die Stiftingtalstraße und den Roseggerweg, ein. „Wir haben bereits Anträge eingereicht und Begehungen durchgeführt“, erklärt er. Laut Schuster sei ein Fußgängerweg dringend erforderlich, damit die öffentlichen Verkehrsmittel für alle, insbesondere für Kinder auf dem Weg zur Schule, besser erreichbar sind.

Mehrere Straßen in Ries bräuchten einen Gehsteig, so Bezirksvorsteher Josef Schuster.  | Foto: Josef Schuster

Obwohl Schuster die Fußgängerbeauftragte Renate Platzer in den Prozess eingebunden hat, erhält er seit der letzten Begehung keine Rückmeldung – eine Situation, die ihn zunehmend frustriert. „Ich hätte gerne eine Antwort. Auch wenn es heißt, man habe aktuell kein Geld, so ist es unakzeptabel, einfach in der Luft hängen gelassen zu werden“, äußert er seinen Unmut. Schuster vermutet, dass die mangelhafte Kommunikation und die „stiefmütterliche“ Behandlung im Zusammenhang mit der Zuständigkeit für Landesstraßen stehen, die das Problem zusätzlich komplizieren.

Verkehrsberuhigung oder Geldverschwendung

In Wetzelsdorf sorgt eine Baustelle in der Burenstraße zur Kreuzung Josef-Posch-Straße für Unmut. Anwohner, wie die Familie Fischer, bezeichnen die Maßnahmen als „sinnlose Geldverschwendung“. Die Baustelle besteht bereits seit zwei Wochen, und Berichten zufolge sollen Gehweginseln sowie eine Fahrbahnverschmälerung installiert werden. Für viele Anwohner sei dies jedoch nicht notwendig, da beide Straßen in erster Linie Anrainerstraßen sind, die weder durch den öffentlichen Verkehr noch durch gewerbliche Nutzung frequentiert werden.

So sieht die aktuelle Baustelle in Wetzelsdorf aus. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen sei zu hinterfragen.  | Foto: MeinBezirk

Zudem sollen Rasenflächen Asphaltflächen weichen. Aus der Verkehrsplanung verlautbart man, dass die Bauarbeiten an der Kreuzung Josef-Posch-Straße/Burenstraße Teil eines umfassenden Plans zur Verkehrsberuhigung seien, der im letzten Jahr zeitlich nicht verwirklicht werden konnte. „Der Ausbau betrifft auch die Beleuchtung im Kreuzungsbereich, um die Sicherheit beim Überqueren zu verbessern. Die Arbeiten werden voraussichtlich fünf bis sechs Wochen dauern, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit“, erklärt der zuständige Verkehrsplaner.

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