Gaza-Abkommen: Steht der Durchbruch kurz bevor?


Benjamin Netanyahu, der Regierungschef Israels, wird Berichten lokaler Medien zufolge heute die Angehörigen der Geiseln treffen. Das Forum der Geiselfamilien erklärte:

  • „Die Berichte über eine mögliche Einigung zur Freilassung unserer Angehörigen sind ein Hoffnungsschimmer, aber wir bleiben vorsichtig.“
  • Sullivan äußerte: „Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist zum Greifen nahe, und wir arbeiten daran, dass es klappt.“

Unterdessen wurde Israel zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden von einem Raketenangriff aus dem Jemen getroffen. Die israelische Armee berichtete:

  • Nach dem ersten Angriff am Vorabend wurden in der Nacht mehrere Versuche unternommen, eine weitere Rakete abzufangen.
  • Wahrscheinlich wurde die Rakete abgeschossen, Berichte über Verletzte oder Schäden liegen nicht vor.

Die Huthi-Miliz im Jemen beschießt Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen, aus eigener Angabe in Solidarität mit der Hamas in Gaza.

Laut israelischen Medien wurde in Doha ein Drei-Stufen-Plan für eine Waffenruhe ausgearbeitet. Eine Einigung könnte heute bekannt gegeben werden, jedoch gibt es hierfür keine offizielle Bestätigung.

Channel 13 berichtet, dass der Plan in der ersten Phase eine Kampfpause von 42 Tagen vorsieht. Details sind:

  • 33 Geiseln sollen freigelassen werden, die meisten davon sind noch am Leben.
  • Die Weitergabe von Leichnamen betrifft die restlichen Geiseln.
  • Die Identität der lebend zurückkehrenden Geiseln bleibt bis zur Freilassung unklar.
  • Betroffen sind Frauen, darunter Soldatinnen, zwei Kinder sowie Menschen über 50, Verletzte und Kranke.

Im Gegenzug sollten 1.000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Zudem plant das israelische Militär, sich schrittweise aus bewohnten Gebieten des Gazastreifens und schließlich aus dem Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten zurückzuziehen. Weiterhin sollen die in den Süden geflüchteten Einwohner unter internationaler Aufsicht in ihre Wohngebiete im Norden zurückkehren können. Laut US-Medien wird Israel zunächst Pufferzonen entlang seiner östlichen und nördlichen Grenze zum Gazastreifen aufrechterhalten.

Verhandlungen zur zweiten Phase, die den Krieg beenden soll, sollen am 16. Tag nach Umsetzung des Abkommens beginnen. CNN berichtete:

  • Die Hamas akzeptierte mündliche Garantien der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei, dass Israel die Verhandlungen fortsetzt.
  • Es soll auch um den Abzug der israelischen Armee aus ganz Gaza gehen.

Die dritte Phase des möglichen Abkommens umfasst den Wiederaufbau des überwiegend zerstörten Gazastreifens und die Etablierung einer alternativen Regierung ohne Beteiligung der Hamas.

Die Hoffnungen auf eine endgültige Einigung über eine Waffenruhe haben sich in der Vergangenheit oftmals zerschlagen. Ein israelischer Beamter bemerkte dazu: „Der Trump-Effekt“ zeigt Wirkung.

Der designierte US-Präsident hatte in der letzten Woche angekündigt, dass ohne die Freilassung der Geiseln bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar „die Hölle losbrechen“ werde. Bidens Sicherheitsberater Sullivan kommentierte, dass bereits seit 14 Monaten „Hölle hereinbricht“ über die Hamas.

Nach Berichten des „Wall Street Journal“ versuche Mohammed al-Sinwar, die Hamas in Gaza wieder aufzubauen. Jihia al-Sinwar, sein älterer Bruder und Hamas-Chef in Gaza, wurde am 16. Oktober von der israelischen Armee getötet. Der Krieg hat eine neue Generation von Kämpfern hervorgebracht, die in Gazastreifen mit ungezählten nicht explodierten Sprengkörpern Risiken ausgesetzt sind.

Amir Avivi, ein pensionierter israelischer Brigadegeneral, äußerte: „Die Hamas stellt sich unter Mohammed Sinwars Führung schneller wieder auf, als die israelische Armee sie auslöschen kann.“ Ein hochrangiger Vertreter des israelischen Einsatzkommandos in Gaza sagte: „Wir arbeiten hart daran, ihn zu finden.“

Zusammenfassung: Die Situation zwischen Israel und der Hamas bleibt angespannt, während Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe Fortschritte zeigen. Ein geplanter Drei-Stufen-Plan sieht eine vorübergehende Freilassung von Geiseln und eine Rückkehr von evakuierten Bewohnern vor. Der Ausgang dieser Verhandlungen könnte entscheidend für die weitere Entwicklung in der Region sein.

Beitrag teilen