Gemeinderat Telfs: Einstimmige Genehmigung des Rechnungsabschlusses


In der Sitzung im März 2024 hat der Gemeinderat von Telfs einstimmig dem Rechnungsabschluss für das Jahr 2023 zugestimmt und somit Bürgermeister Christian Härting (WFT) als Rechnungsleger entlastet.

TELFS. Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen bleibt die Gemeinde Telfs finanziell stabil. Bürgermeister Härting, der seit 2010 im Amt ist, erläuterte die aktuelle Situation:

„Für das Jahr 2023 schließen wir im Finanzierungshaushalt mit einem leichten Minus von 125.598 Euro ab, haben aber gleichzeitig zwei Grundstücke im Wert von 880.000 Euro erworben. Darüber hinaus verfügen wir trotz steigender Kosten und einer angespannten wirtschaftlichen Lage weiterhin über 2,7 Millionen Euro an liquiden Mitteln.“

Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung einer soliden Finanzstrategie, die auf Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit basiert.

Zukunftsorientierte Investitionen

Im Jahr 2023 gelang es der Gemeinde Telfs, trotz finanzieller Herausforderungen, bedeutende Infrastrukturprojekte zu realisieren. Dazu gehörten umfassende Sanierungsmaßnahmen in den Sport- und Veranstaltungszentren, wie der Austausch des Kuppel-Membrandaches und Verbesserungen in den Bereichen Brandschutz und Elektrotechnik. Zudem wurde die Beleuchtung im Sporzentrum auf LED-Technologie umgerüstet und die Lüftungstechnik im Rathaus-Saal optimiert.

„Diese Investitionen haben zwar hohe Kosten verursacht, jedoch einen Mehrwert auf der Vermögensseite geschaffen. Zukünftige Projekte wie das neue Sozial- und Gesundheitssprengelhaus und die Erweiterung des Einberger Schulzentrums sind entscheidend für die Entwicklung unserer Gemeinde,“

fügte der Bürgermeister hinzu.

Bgm. Christian Härting wurde als Rechnungsleger einstimmig entlastet. | Foto: MG Telfs/Hackl

Grundankäufe schaffen Vermögen

Die Gemeinde hat zwei bedeutende Grundstücke im Zentrum, Kausl und Reinstaller, erworben, wodurch ihr Vermögen gestärkt wurde.

„Die notwendigen 880.000 Euro konnten vollständig aus eigenen Mitteln aufgebracht werden, ohne unsere Rücklagen von 1,19 Millionen Euro zu berühren,“

betonte Härting.

„Schere wird immer größer!“

Der finanzielle Spielraum für alle Gemeinden wird zunehmend enger. Seit 2023 stagnieren die Abgaben-Ertragsanteile des Bundes, die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden, während die gesetzlichen Verpflichtungen an das Land rasant steigen. Bürgermeister Härting erläuterte:

„Die Differenz zwischen den Zahlungen an das Land und den Erträgen vom Bund wird immer größer.“

Aktuell betragen die Ertragsanteile 18,85 Millionen Euro, während die Sozialabgaben der Gemeinde bei 11,61 Millionen Euro liegen. Diese Kosten sind seit 2022 um rund 2 Millionen Euro gestiegen. Der Bürgermeister ergänzte:

„Wegen der gestiegenen Sozial- und Pflichtabgaben hat sich unser Verschuldungsgrad von 44 Prozent auf 48 Prozent erhöht.”

Trotz dieser Herausforderungen gibt es positive Nachrichten bezüglich der Gesamtschulden, die 2024 von 41,9 Millionen Euro auf 40,6 Millionen Euro gesenkt werden konnten.

Effizientes Personalmanagement

Im Marktgemeindeamt wurde auf strikte Kostenkontrolle geachtet, was zu Einsparungen von etwa 386.000 Euro führte. Gleichzeitig ist jedoch der Personalbedarf im Bildungsbereich gewachsen, besonders bei Schulassistenzen, was eine neue Herausforderung darstellt.

„Die Kosten explodieren in diesem Bereich. Obwohl wir teilweise Erstattungen vom Land erhalten, decken diese nicht die gesamten Kosten,”

so Härting.

Impulse durch starke Wirtschaft

Die finanzielle Stabilität wird durch die Kommunalsteuereinnahmen weiter gestärkt.

„Ich möchte unseren zahlreichen Unternehmen und Betrieben danken,“

unterstrich Härting. Auch wenn die Zahl der kommunalsteuerpflichtigen Unternehmen 2024 um 30 gesunken ist, wurden etwa 7 Millionen Euro Steuern gezahlt, was einen Anstieg der Einnahmen um 580.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Dank und Ausblick auf die Zukunft

„Wir werden weiterhin gezielt investieren und gleichfalls dort sparen, wo nötig, um die finanzielle Unabhängigkeit der Gemeinde zu wahren,“

äußerte sich Härting optimistisch über die zukünftige Entwicklung.

Foto: MG Telfs/Hackl

Positive Wortmeldungen im Gemeinderat

Die GemeindemandatarInnen äußerten sich positiv zum Rechnungsabschluss. Vize-Bürgermeister Klaus Schuchter (WFT) hob die solide Finanzpolitik hervor: „Dank klarer Strategien und Disziplin steht Telfs gut da. Wir haben noch die Möglichkeit, zu investieren – ein großes Privileg in diesen Zeiten.“
Vize-Bürgermeister Johannes Augustin (NEOS) dankte für die präzise Haushaltsführung, die Investitionen ermöglicht.
Gemeinderat Christoph Walch (GRÜNE) betonte, dass der Rechnungsabschluss die effektive Arbeit des Gemeinderats und der Verwaltung widerspiegelt: „Wir ziehen alle an einem Strang, und Telfs hat sich positiv entwickelt.“
Gemeinderat Norbert Tanzer (DEIN T) erwähnte, dass die großen Investitionen weiterhin überwacht werden müssen: „Die aktuellen Zahlen sind erfreulich, aber die zukünftigen Investitionen bereiten mir einige Sorgen.“



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