Die Behörde bedauert das Verhalten von Yoon und plant, weitere Schritte zu prüfen, berichtete Yonhap. Die folgende Liste fasst die wichtigsten Punkte zusammen:
- Die von einem Gericht genehmigte Festnahmeanordnung ist bis Montag gültig.
- Yoon hatte dreimal eine Befragung zu seiner kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts verweigert.
- Gegen Yoon ermitteln die Staatsanwaltschaft sowie ein Team aus Polizei, Verteidigungsministerium und Antikorruptionsbehörde.
Yoons Verteidiger bezeichneten die Festnahmeanordnung laut Yonhap als „illegal“. Vor dem offiziellen Amtssitz des Präsidenten kam es seit Neujahr zu massiven Protesten von Yoons Anhängern, die den Zugang blockierten. Auch am Donnerstag fanden sich erneut Unterstützer Yoons ein, um sich den Justizvertretern entgegenzustellen. Der Sicherheitsdienst hatte kürzlich den Ermittlern den Zutritt zum Präsidentenpalast verweigert.
Die Gründe für den Festnahmebefehl hängen mit Ermittlungen zusammen, die Yoon betreffen, nachdem er vor knapp einem Monat in einem Budgetstreit mit der Opposition vorübergehend das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Das Parlament hat später für eine Amtsenthebung gestimmt. Das Verfassungsgericht überprüft derzeit diese Entscheidung.
Yoon ist der erste Präsident Südkoreas, dem in einer Amtszeit eine Festnahme droht. Nach einer Festnahme haben die Ermittler 48 Stunden Zeit, um Yoon zu befragen und zu entscheiden, ob sie einen Haftbefehl beantragen oder ihn freilassen.
Südkorea befindet sich aktuell in einer schweren Staatskrise. Vorübergehend führt der bisherige Finanzminister und Vize-Ministerpräsident Choi Sang-mok die Staatsgeschäfte.
Zusammenfassend steht Yoon unter intensiver Untersuchung, und seine politische Zukunft steht auf der Kippe.