Glasfaseranschluss: Schnelles Internet in Graz kommt nicht voran


In Graz ist die Glasfasertechnologie zwar vor den meisten Wohnhäusern vorhanden, jedoch gelangt sie nur bei etwa einem Drittel der Haushalte ins Gebäude und noch weniger bis ins Wohnzimmer. Die Verantwortung für den weiteren Ausbau liegt größtenteils bei den Hausbesitzern, was jedoch schnell Kosten von mehreren Hundert bis Tausend Euro verursachen kann. Leider gibt es derzeit keinerlei Förderungen für diese Maßnahmen.

GRAZ. Der Ausbau des Internets in Graz steht still. Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung einer stabilen und schnellen Internetverbindung verstärkt, da Homeoffice, Videokonferenzen, Streaming-Dienste und Online-Gaming mehr an Bedeutung gewonnen haben. Obwohl der Zugang zu gigabitfähigem Internet (1000 Mbit/s) in Österreichs zweitgrößter Stadt ein heiß diskutiertes Thema ist, hat sich in den letzten zwei Jahren wenig verändert. Vor fast zwei Jahren stellte MeinBezirk beim Ministerium und den Anbietern Anfragen zur tatsächlichen Internetanbindung, und die damaligen Antworten waren ernüchternd. Welche Fortschritte gab es seitdem?

Trotz leichter Fortschritte in den letzten zwei Jahren erreichen Glasfaserleitungen bei den wenigsten Haushalten das Wohnzimmer. | Foto: ©Martin Steiger

Schleppende Anbindung

Im Jahr 2023 berichtete das zuständige Bundesministerium für Finanzen, dass 83 Prozent der Haushalte in Graz theoretisch Zugang zu Glasfaserinternet hätten. Nun, zwei Jahre später, verantwortet das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport unter Vizekanzler Babler (SPÖ) dieses Thema, doch der Fortschritt beim tatsächlichen Ausbau ist marginal. Aktuell haben 84 Prozent der Haushalte theoretisch Zugang, was auf den ersten Blick positiv erscheint. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass „theoretisch“ bedeutet, dass zwar eine Glasfaserleitung vor der Grundstücksgrenze vorhanden ist, die letzten Meter ins Gebäude jedoch oft nicht ausgebaut sind.

Wie ist dein Internetzugang in Graz?

Laut A1 sind derzeit 54.000 Grazer Haushalte an das Glasfasernetz bis ins Gebäude angeschlossen, während bei 68.000 weiteren Haushalten eine Anbindung theoretisch möglich wäre. Insgesamt haben also nur etwa ein Drittel, also rund 150.000 Haushalte, realen Zugang zu Glasfaser. Bei Magenta werden eine Mischung aus Glasfaser- und Koaxialkabel verwendet, was zu einer ähnlichen Anzahl an Anschlüssen führt (133.000).

In vielen Bereichen verlaufen die Internetleitungen auf den letzten Metern über veraltete Kupferkabel. | Foto: ChatGPT

Kosten als Hürde

Die Initiative für den Glasfaserausbau liegt aktuell bei den Eigentümern. Dies wird jedoch durch die höheren Kosten zur Verlegung der notwendigen Leitungen behindert. Für ein Einfamilienhaus müssen Hausbesitzer zwischen 300 und 1.000 Euro investieren, wobei die Kosten für Mehrfamilienhäuser schnell in den fünfstelligen Bereich steigen können. Da derzeit keine Fördertöpfe verfügbar sind, wird der Ausbau zusätzlich behindert. Ein weiterer stark limitierender Faktor ist, dass der letzte Abschnitt oft über alte Kupferkabel erfolgt, die ineffizient sind, aber noch Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s bieten können. Das Bundesministerium plant, die Ausbau-Daten künftig anhand von Adressen zu ermitteln, um eine bessere Übersicht über den tatsächlichen Stand des Ausbaus zu bieten.

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