Der Staatssekretär im Außenministerium, Vikram Misri, hat kürzlich auf die „grenzüberschreitenden Verbindungen“ bei einem verheerenden Anschlag verwiesen, der in Indien stattfand. In seinen Aussagen warf er Pakistan vor, aktiv Terrorismus zu unterstützen. In Reaktion auf den Vorfall reagierte Indien mit diplomatischen Maßnahmen, darunter die Ausweisung pakistanischer Diplomaten und die Schließung eines Grenzübergangs. Pakistan plant, am Donnerstag mit einem Sicherheitsausschuss über weitere Schritte zu beraten.
Misri erklärte auch, dass der Indus-Wasservertrag bis auf Weiteres außer Kraft gesetzt wird, „bis Pakistan glaubhaft und unwiderruflich der Unterstützung des grenzüberschreitenden Terrorismus abschwört“. Diese Drohung stellt eine ernste Eskalation in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern dar, nachdem die Regierung in Islamabad jegliche Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen hat.
Der Indus-Wasservertrag, ein zentrales Element der Wassernutzung zwischen Indien und Pakistan, wurde 1960 unter Vermittlung der Weltbank ausgehandelt. Er regelt die Wassernutzung des Indus und seiner Nebengewässer, die für Pakistan von entscheidender Bedeutung sind. Der Indus fließt von Tibet über Ladakh, das bis 2019 Teil des indischen Kaschmir war. Der Fluss und die Region sind nicht nur eine Lebensgrundlage, sondern auch ein strategisches Interesse für beide Nationen.
In einem tragischen Vorfall, der als terroristischer Angriff eingestuft wurde, wurden am Dienstag 26 Menschen getötet und mindestens 17 weitere verletzt, als eine Gruppe von Angreifern auf eine Bergwiese in der beliebten Urlaubsregion Pahalgam im Unionsterritorium Jammu und Kaschmir zielte. Die Mehrheit der Opfer waren indische Touristen. Berichten zufolge reklamiert eine islamistische Terrorgruppe, die möglicherweise Verbindungen zu Pakistan hat, den Anschlag für sich. Diese Region steht seit Jahrzehnten im Mittelpunkt eines Konfliktes zwischen Indien und Pakistan.
In der Stadt Jammu kam es am Mittwoch zu massiven antipakistanischen Protesten. Die Teilnehmer forderten eine gewaltsame Vertreibung von Terroristen aus der Region. Dies spiegelt die wachsende Wut und Entschlossenheit der Bevölkerung wider, sich gegen die wahrgenommenen Bedrohungen zur Wehr zu setzen.
Zusätzlich zu der Suspendierung des Wasservertrags wurden auch diplomatische Maßnahmen beschlossen. Militärberater in der pakistanischen Auslandsvertretung in Neu-Delhi wurden zu unerwünschten Personen erklärt, und der Umfang der indischen Gesandtschaft in Islamabad wird von 55 auf 30 Personen reduziert. Zudem ist der wichtigste Grenzkontrollposten auf indischer Seite sofort geschlossen worden, und pakistanische Staatsbürger benötigen ein Visum, um nach Indien einzureisen. Am Donnerstag wird der Nationale Sicherheitsausschuss in Pakistan unter der Leitung von Premierminister Shebaz Sharif über die indischen Maßnahmen beraten.
Medienberichten zufolge kam es nach dem Anschlag in dem indisch kontrollierten Teil Kaschmirs zu hunderten Festnahmen. Schätzungsweise 1.500 Personen wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen, um mögliche Verbindungen zu den Tätern zu überprüfen. Unter den Festgenommenen waren auch Personen, die bereits in der Vergangenheit als militante Akteure bekannt waren.
Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh warnte vor einer schnellen und effektiven Reaktion auf die Täter und deren Hinterleute. „Es wird eine laute und deutliche Antwort für die Verantwortlichen geben“, versicherte er. Währenddessen sind die Sicherheitskräfte aktiv bei der Suche nach den Angreifern, wobei Armee und Polizei zusammenarbeiten und die Sicherheitsvorkehrungen im gesamten Kaschmir-Tal verstärkt wurden. Die Polizei in Kaschmir hat Phantombilder von drei Verdächtigen veröffentlicht, um die Fahndung zu unterstützen.
In der Region Kaschmir kämpfen Rebellen, die eine überwiegend muslimische Bevölkerung repräsentieren, für Unabhängigkeit oder einen Anschluss an Pakistan. Eine Gruppe namens The Resistance Front (TRF), die als Ableger der verbotenen Terrororganisation Lashkar-e-Taiba (LeT) gilt, hat den Anschlag für sich reklamiert. Die Gruppe ist bekannt dafür, für eine Reihe von terroristischen Attacken verantwortlich zu sein, darunter die berüchtigten Anschläge in Mumbai im Jahr 2008.
Die Region Kaschmir ist seit langem ein Streitpunkt zwischen Indien und Pakistan, wobei beide Länder stark um Einfluss und Kontrolle kämpfen. Im Jahr 2019 wurde der indische Teil der Region in die Unionsterritorien Jammu und Kaschmir sowie Ladakh aufgeteilt, was die Kontrolle durch die indische Zentralregierung verstärkte. Pakistan betrachtet diese Schritte als illegal und fordert die internationale Gemeinschaft auf, einzugreifen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation in Kaschmir weiterhin angespannt ist, geprägt von gewaltsamen Konflikten und geopolitischen Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Die jüngsten Entwicklungen haben die fragile Lage weiter verschärft und könnten erhebliche Auswirkungen auf die zukünftigen Beziehungen zwischen den beiden Nuklearmächten haben.
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