Jan Hercog, Österreichs erfolgreichster Open-Water-Schwimmer, hat seine professionelle Schwimmkarriere beendet. Der gebürtige Grazer trat 2018 in den internationalen Wettkampfbetrieb ein und belegte daraufhin in eindrucksamer Schnelligkeit Plätze unter den besten Schwimmern der Welt. Aktuell steht er im Weltranking auf Platz 17 und hatte vergangenes Jahr die Ehre, Österreich bei den Olympischen Spielen in Paris zu vertreten.
GRAZ/STEIERMARK. Am Dienstag gab der 26-jährige Hercog seine Entscheidung bekannt, seine Schwimmkappe künftig an den Nagel zu hängen. „Es ist ein schwerer Schritt, aber irgendwann muss auch Schluss sein“, erklärte Hercog in einem emotionalen Statement. In den letzten Jahren war er ein fester Bestandteil des Österreichischen Schwimmverbands (ÖSV) und nahm regelmäßig an Europa- sowie Weltmeisterschaften teil.
Sein herausragendes Ergebnis bei der WM 2022 in Budapest, wo er den neunten Platz belegte, stellte einen historischen Moment für den Österreichischen Schwimmverband (OSV) dar. Mit dieser Leistung qualifizierte er sich zudem als erster Österreicher für die Olympischen Spiele im Open Water. Hercog äußerte seinen Stolz: „Sich für Olympia zu qualifizieren, ist für einen Sportler das Größte. Dieses Ziel habe ich erreicht, und das erfüllt mich mit riesigem Stolz.”
Olympia als Abschluss
Mit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris erfüllte Hercog nicht nur seinen größten sportlichen Lebenstraum, sondern bereitete sich auch darauf vor, den nächsten Zyklus zu vollenden. Er gestand jedoch, dass ein weiteres Olympia-Cycle unrealistisch sein könnte: „Ich kann mir kaum vorstellen, noch einmal für Olympia zu qualifizieren. Daher ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für meinen Rücktritt.“ Das Gedankenkarussell über das Ende seiner Karriere begann bereits während der Olympischen Spiele.
Jan betont, dass er nicht mit dem Schwimmen aufhören wird: „Ich ziehe mich vom professionellen Schwimmsport zurück, aber das Wasser bleibt ein Teil meines Lebens.“
Großer Dank an das Umfeld
Jan Hercog äußerte seinen Dank an sein Umfeld: „Ich bin allen, die mich unterstützt haben, unglaublich dankbar. Ich habe unzählige Erinnerungen geschaffen, die ich nie vergessen werde.“ Um sein Ziel von Olympia zu erreichen, zog er nach Deutschland und wohnte teils getrennt von seiner Verlobten. Auch die finanziellen Aspekte des Open-Water-Schwimmens können herausfordernd sein.
Zukünftig plant Hercog, sich auf sein Studium der Physiotherapie zu konzentrieren. Seinen weiteren Weg sieht er noch offen, denkt jedoch, dass er als Sportphysiotherapeut viele Möglichkeiten haben könnte: „Vielleicht finde ich auch einen Weg zurück zum OSV, um die nächsten Talente zu unterstützen.“
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