Jugendzentren: Projekt „Respekt“ zur Bekämpfung von Angst und Gewalt an Wiens Schulen


Das Projekt „Respekt – gemeinsam stärker“ unterstützt Schulen aus Wien bei der Bewältigung sozialer Herausforderungen. Aktuell wird es in zehn Bildungseinrichtungen der Stadt umgesetzt.

WIEN. Kinder und Jugendliche verdienen einen sicheren und einladenden Raum, in dem sie lernen und wachsen können. Aus diesem Grund wurde 2020 in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und dem Verein „Wiener Jugendzentren“ (VWJ) das Programm „Respekt – gemeinsam stärker“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Schulen zu angst- und gewaltfreien Orten für alle Schülerinnen und Schüler zu transformieren, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung.

Jährlich nehmen zehn Schulen teil, die durch Experten begleitet werden, um alltägliche Herausforderungen besser zu meistern und ein harmonisches Miteinander zu fördern.

Individuelle Ansätze für eine starke Gemeinschaft

„Wir passen unsere Ansätze an die spezifischen Bedürfnisse der Schulen an, indem wir Projekte, Workshops oder Module anbieten, sodass kurz- und langfristige Strukturen entstehen“, erläutert die VWJ-Projektleiterin Anja Gerhartl. Dabei stehen Themen wie Gleichberechtigung, Vielfalt im Klassenzimmer, Gewalt- und Mobbingprävention, Partizipation und ein positives Klassenklima im Fokus.

In Workshops lernen die Schülerinnen und Schüler aufeinander einzugehen. Hier Meet und Mohammad bei der Übung "Spiegelbild". | Foto: Sabine Krammer

Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die Kooperation mit dem Verein „Team Präsent“. „Wir fördern eine empathische Beziehungskultur, da Sicherheit in der Gruppe entscheidend für das Lernen ist“, erläutern Jutta und Armin. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, Konflikte konstruktiv zu lösen. Tools wie das Wiederholen und Spiegeln von Aussagen sowie die Nutzung eines Mediationsbretts werden hierbei als hilfreiche Werkzeuge eingesetzt.

Konflikte erfolgreich bewältigen

Die Musikmittelschule Dietrichgasse im 3. Bezirk nimmt ebenfalls am Programm teil. Direktorin Birgit Paar berichtet: „Wir hatten einige multikulturelle Konflikte und sind deshalb offen für Unterstützung.“ In einem Workshop haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, individuelle Stärken zu erkennen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und wertvolle Umgangsformen sowie eine respektvolle Konfliktkultur zu etablieren.

Elin und Munira der MMS Dietrichgasse wissen, wie Konfliktbehebung funktioniert. | Foto: Sabine Krammer

Das Programm bietet konkrete Unterstützung, besonders in Klassen mit neu entstandenen Dynamiken. Ein Schüler erklärt: „Unsere Zusammenarbeit ist jetzt besser, weil wir unsere Mitschüler besser kennengelernt haben.“ Klassenkameradin Munira ergänzt: „Man muss zuhören, um einen Streit beilegen zu können.“ Elin merkt an: „Wenn jemand aufhört, sich einzubringen, funktioniert unsere Gemeinschaft nicht mehr. Daher wollen wir zusammenhalten.“

Einbeziehung von Eltern und Pädagogen

Um die positiven Ergebnisse zu sichern, werden auch Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Schulleitungen aktiv in den Prozess integriert. Zusätzlich erhalten die Lehrkräfte Unterstützung durch Fachleute und es finden Nachbesprechungen statt.

Jutta vom Verein „Team Präsent“ hebt hervor: „In der Bildungslandschaft fehlen Ressourcen. Das spiegelt sich nicht nur in den Herausforderungen der Kinder wider, sondern auch in ihrem Bedürfnis nach Werten.“ Die Vermittlung von Werten bleibt somit eine essentielle Aufgabe, um die Zukunft der Kinder positiv zu gestalten.

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