In Kanada führten die unterschiedlichen Zeitzonen zu variierenden Schließzeiten der Wahllokale. Während die Stimmen noch ausgezählt wurden, behielten die Liberalen, angeführt von Mark Carney, die Führung in 164 Wahlbezirken, in denen sie entweder gewonnen oder geführt hatten. Den Konservativen unter Pierre Poilievre gehörten entsprechend 147 Bezirke. Für eine eigene Mehrheit im Parlament sind 172 der insgesamt 343 Sitze notwendig.
Der kanadische Wahlkampf war stark von einem Zollstreit geprägt, den US-Präsident Donald Trump ausgelöst hatte. Zum zusätzlichen Spannungsfeld trugen Trumps wiederholte Drohungen bei, Kanada als 51. Bundesstaat der USA einzuführen. In einer der letzten Meldungen auf den sozialen Medien bekräftigte Trump seine Annexionspläne, indem er die Wähler dazu aufforderte, „den Mann zu wählen, der die Kraft und Weisheit besitzt, eure Steuern zu halbieren und die Militärmacht ohne Kosten auf ein weltführendes Niveau zu steigern.“
Dies hat in Kanada eine Welle des Patriotismus ausgelöst. Die Liberalen, unter Carneys Führung, sowie sein Vorgänger Justin Trudeau, der im Januar von seinem Amt zurückgetreten war, konnten von dieser Stimmung profitieren. Beide Politiker haben sich vehement gegen die aggressive Politik der USA gewandt. Als Trudeau das Amt an Carney übergab, deuteten Umfragen noch auf eine wahrscheinliche Niederlage der Liberalen bei den kommenden Wahlen hin.
Mark Carney positionierte sich im Wahlkampf als der bestqualifizierte Kandidat, um mit Trump und den damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen umzugehen. Seine Erfahrung in der Finanzwelt, insbesondere während seiner Zeit als Gouverneur der Bank von Kanada, wurde von vielen Wählern geschätzt. Auf der anderen Seite fokussierte sich Pierre Poilievre, der Vorsitzende der Konservativen Partei, auf die Sorgen der Wähler über:
- Lebenshaltungskosten
- Kriminalität
- Wohnungskrise
Carney wies jedoch darauf hin, dass er in der Lage sei, die wirtschaftlichen Herausforderungen durch gezielte Politiken zu bewältigen, die nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern von Kanada, sondern auch der nationalen Sicherheit zugutekommen würden. Durch seine Schwerpunkte im Wahlkampf versuchte er, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen und eine starke Finanzpolitik zu versprechen, um die Beziehung zu den USA zu stabilisieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Wahlen in Kanada stark von externen politischen Strömungen beeinflusst wurden und die Meinungen über die nationale Identität und Souveränität tiefgreifend im Vordergrund standen. Die Wahlergebnisse werden zeigen, wie gut die Wähler auf Carneys Botschaften und die Herausforderungen, die von den USA ausgehen, reagieren werden. Letztendlich bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft Kanadas in den nächsten Monaten entwickeln wird.
Related posts:
- Carney übernimmt am Freitag das Amt des kanadischen Premiers von Trudeau – Was das für Kanada bedeutet!
- Ex-Notenbankchef Carney: Der überraschende Nachfolger von Trudeau in Kanada!
- Kanada schlägt zurück: Strafzölle als Antwort auf Trumps Handelskrieg!
- Knesset-Abgeordnete setzen sich bei Villach für Solidarität ein – Was das für die Zukunft bedeutet!