Favoriten bleibt von Gewaltdelikten nicht verschont. Erneut kam es zu einem Raubüberfall, bei dem ein Opfer mit einem Messer verletzt wurde, trotz eines bestehenden Waffenverbots in diesem Stadtteil. Die Polizei hat die Fahndung nach dem Täter aufgenommen.
WIEN/FAVORITEN. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, gegen 2 Uhr morgens, wurden Polizei und Rettungsdienste zur U-Bahn-Station Keplerplatz im 10. Bezirk alarmiert. Ein Zeuge hörte zunächst einen lautstarken Streit, bei dem ein Mann einen anderen angriff und unvermittelt ein Messer zog. Der Zeuge zeichnete die Situation aus einiger Entfernung mit seinem Handy auf.
Als der mutmaßliche Täter den Zeugen bemerkte, ging er auch auf diesen los und bedrohte ihn mit dem Messer. Der Vorfall eskalierte schnell, sodass der Angreifer zu seinem ursprünglichen Opfer, einem 24-Jährigen, zurückkehrte. In der darauffolgenden Auseinandersetzung fügte der Verdächtige dem 24-Jährigen Stichwunden im Schulterbereich zu und raubte ihm Bargeld sowie persönliche Gegenstände, einschließlich einer Casino-Karte und den Wohnungsschlüsseln.
Erfolgreiche Fahndung der WEGA
Nach dem Überfall flüchtete der Täter aus der U-Bahn-Station. Der Zeuge alarmierte die Einsatzkräfte und informierte den Notruf. Beamte der Polizeiinspektion Ada-Christen-Gasse sowie die WEGA, eine Sondereinheit der Wiener Polizei, nahmen sofort die Verfolgung des Flüchtigen auf. Der Täter trug bei dem Überfall eine grün-graue Jacke, einen weißen Kapuzenpullover, blaugraue Jeans oder Jogginghosen, graue Schuhe mit weißer Sohle sowie eine schwarze Kappe.
Obwohl der Verdächtige mit einer weiteren Person gesichtet wurde, verlief die Sofortfahndung ohne Erfolg und der Täter konnte nicht gefasst werden.
Opfer bleibt verletzt
Das verletzte Opfer, sichtlich geschockt, wurde von den Rettungskräften vor Ort medizinisch behandelt. Er lehnte jedoch einen Transport ins Krankenhaus ab. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, hat die Ermittlungen übernommen, und die Vernehmung sowohl des Opfers als auch des Zeugen stehen noch aus.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise, die auch anonym in jeder Polizeiinspektion gemeldet werden können.
Waffenverbotszone bis 3. April
Dieser Vorfall ereignete sich in einer als Waffenverbotszone ausgewiesenen Fläche, die im vergangenen Jahr eingeführt wurde und ursprünglich für drei Monate galt. Diese wurde jedoch mehrmals verlängert und soll nun bis zum 3. April Bestand haben. Ob eine weitere Verlängerung dieser Maßnahme erfolgt, ist unklar, wird jedoch als wahrscheinlich angesehen, da die Kriminalitätsrate in einigen Bezirken weiterhin besorgniserregend bleibt.
Waffenverbot am Reumannplatz wurde erneut verlängert
Landespolizeipräsident Pürstl setzt sich für ein umfassendes Messertrageverbot in Österreich ein