Klausel sorgt für 42.000 Jobs – aber mit niedrigerem Lohn!


Die Grundlage für die KV-Reduktion basiert auf einer Formel, die den Personalaufwand im Verhältnis zur Wertschöpfung berechnet. Hier einige wichtige Fakten:

  • Ungefähr 200.000 Beschäftigte arbeiten in der Metallindustrie.
  • Für diese Beschäftigten wurde im Jahr 2023 ein Zwei-Jahres-Vertrag verhandelt.
  • Im größten Fachverband der Metallindustrie, der Metalltechnischen Industrie, haben 72 Betriebe mit 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Wettbewerbsklausel genutzt, die am heutigen Mittwoch von den Sozialpartnern genehmigt wurde.

Die Metalltechnische Industrie befindet sich laut Angaben vom Mittwoch im dritten Jahr der Rezession. Für 2024 wird im Vergleich zu 2023 ein Produktionsrückgang von 9 bis 10 Prozent erwartet. Im Vergleich zu 2022 beträgt der Rückgang etwa 18 Prozent. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, äußerte am Mittwoch, dass auch für 2025 ein weiterer Rückgang zu erwarten sei.

Knill berichtete, dass die KV-Löhne in Österreich seit 2020 um 22,5 Prozent gestiegen sind, während sie in Deutschland nur um 9,6 Prozent gestiegen sind. Vorläufigen Schätzungen zufolge wird die Zahl der Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie 2024 voraussichtlich um rund 5.000 Arbeitsplätze gesunken sein. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang erwartet, wenn die Lohnstückkosten nicht gesenkt werden können. „Die Senkung der Lohnnebenkosten ist für viele Unternehmen überlebensnotwendig – das wäre ein erster wichtiger Schritt“, so Knill, der zudem Bruder von Georg Knill, dem Chef der Industriellenvereinigung, ist.

Die Spitzenvertreter auf Arbeitnehmerseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), die die Wettbewerbsklausel mit den Arbeitgebern ausgehandelt haben, kritisierten heute die „Phantasielosigkeit der Arbeitgeber in der Metalltechnischen Industrie“. Sie warfen den Unternehmern vor, sich auf Kosten der Arbeitnehmer zu bereichern. „Die hohen Lohn- und Gehaltsabschlüsse der vergangenen Jahre waren eine Folge der hohen Teuerung, gegen die die Arbeitgeber sich nicht geäußert haben“, betonten die Gewerkschafter.

Statistik Austria hat heute mitgeteilt, dass die durchschnittlichen kollektivvertraglichen Brutto-Mindestlöhne im Jahr 2024 über alle Branchen hinweg um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, was über der Inflationsrate (VPI) von 2023 von 7,8 Prozent liegt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die metalltechnische Industrie vor großen Herausforderungen steht, insbesondere hinsichtlich der Rückgänge bei Produktions- und Beschäftigungszahlen. Eine Senkung der Lohnnebenkosten könnte für viele Unternehmen ein entscheidender Faktor sein, um die Wettbewerbsfähigkeiten zu erhalten.

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