Die Bezirksvertretungswahl in der Leopoldstadt steht vor der Tür. Sophie Apfler, die Spitzenkandidatin der KPÖ/Links, erläutert ihre Visionen für den Bezirk und deren gesellschaftliche Implikationen.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Am Sonntag, den 27. April, wird in Wien gewählt, was auch die Möglichkeit für grundlegende Veränderungen auf Bezirksebene mit sich bringt. Anlässlich dieser Wahl hat MeinBezirk die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der größten Parteien im Bezirk interviewt, um die drängendsten Themen und Projekte zu beleuchten.
Die KPÖ/Links ist bereits im Bezirksparlament vertreten und wird durch Bezirksrätin Sophie Apfler an die Wahlurne treten. In einem Interview äußert sie sich zu erfolgreich umgesetzten Projekten, zukünftigen Vorhaben sowie bestehenden Herausforderungen in der Leopoldstadt.
Verkehr und Abfallwirtschaft
Was sind die zentralen Anliegen von KPÖ/Links für die Leopoldstadt?
SOPHIE APFLER: Leopoldstadt ist ein Transitbezirk, der unter starkem Durchzugsverkehr leidet. Daher setzen wir uns für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ein. Ein Beispiel ist das Stuwerviertel, wo bereits verschiedene Initiativen durchgeführt wurden. Diese Verkehrsstrategien wollen wir auch in anderen Stadtteilen implementieren. Zudem bleibt der geschlossen Mistplatz an der Zwischenbrücken ein großes Problem. Der damalige Lockdown hat dazu geführt, dass der Platz einfach geschlossen wurde. Für Menschen ohne Auto ist dies ein massives Hindernis, ihre Abfallentsorgung zu organisieren, und das dauert nun schon mehrere Jahre.
Was planen Sie, um diese Herausforderungen zu bewältigen?
Wir haben viele Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern geführt und eine Petition gestartet, um den Mistplatz in der Dresdnerstraße wieder zu eröffnen. Dies ist ein zentrales Anliegen für uns.
Rassismusfreie Zone und Barrierefreiheit
Welche weiteren Projekte konnten in der Leopoldstadt bereits erfolgreich umgesetzt werden?
Wir haben die Leopoldstadt offiziell zur rassismusfreien Zone erklärt. Gerade in der heutigen Zeit ist es unerlässlich, solche Initiativen zu fördern und weiterzuentwickeln.
Was bedeutet das konkret?
Das Projekt war das Resultat der Zusammenarbeit verschiedener Gruppierungen und umfasste Diskussionen, politische Meinungsbildung, Veranstaltungen und Aufklärungsmaßnahmen. Besonders in der derzeitigen politischen Klimatik ist es wichtig, dieses Engagement wieder zurück ins Bewusstsein zu bringen. Außerdem möchten wir die Leopoldstadt inklusiver gestalten, was für uns höchste Priorität hat. Dazu haben wir mehrere Anträge eingebracht, die jedoch leider abgelehnt wurden.
Was für Anträge waren das?
Wir haben beispielsweise die Einführung inklusiver Sitzbänke und die Installation von Solarpaneelen zur Handyladung gefordert. Zudem setzen wir uns gegen defensive Architektur ein, um Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen, beispielsweise durch Bänke, die zum Liegen einladen sollten. Unser Ziel ist es, den Bezirk barrierefreier zu gestalten – nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in öffentlichen Gebäuden.
Hallenbad und Radwege
Wie gehen Sie mit abgelehnten Anträgen um?
Wenn Anträge abgelehnt werden, bedeutet das nicht, dass wir unsere Ansprüche aufgeben. Wir setzen uns weiterhin aktiv dafür ein und informieren die Öffentlichkeit. Ein konkretes Beispiel ist unser Antrag für ein öffentliches Hallenbad. Dieser wurde zwar zuerst im Bezirksparlament angenommen, jedoch von der Stadt Wien abgelehnt. Trotz dieser Hürden bleiben wir aktiv auf der Suche nach Lösungen, da wir überzeugt sind, dass die Leopoldstadt ein Hallenbad dringend benötigt.
Sie sprechen sich für den Ausbau der Radwege aus. Wo sehen Sie besonderen Bedarf?
Zwar liegt in der Praterstraße ein Rad-Highway, aber wir setzen uns allgemein für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer ein. Leider kommt es oft zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Ergo sind wir im ständigen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, um ihre Anliegen in die Bezirksvertretung zu tragen. So haben wir beim „Masterplan Gehen“ direkt mit Anwohnern an der Straße gearbeitet und ihre Wünsche gesammelt, viele dieser Punkte fanden schließlich Eingang in den Plan der Stadt Wien.
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