KPÖ/Links Landstraße: Doppelspitze für St. Marx „noch nicht entschieden“


Susanne Empacher von der KPÖ und Daniel Harrasser von der Linkspartei bilden die Doppelspitze von KPÖ/Links im 3. Bezirk Landstraße. In einem Interview mit MeinBezirk betonen die beiden Politiker, dass sie das Gemeinsame über das Trennende stellen möchten, um eine stärkere soziale Opposition im Bezirksrat zu etablieren. Mit dem Ziel, ein drittes Mandat zu gewinnen, erhoffen sie sich, mehr Einfluss auf den politischen Diskurs gewinnen zu können.

WIEN/LANDSTRASSE. Bei einem Treffen im Café am Heumarkt besprachen Empacher und Harrasser ihre Visionen für die Bezirksvertretungswahl. Die beiden Politiker heben hervor, dass sie, obwohl sie unterschiedlichen Parteien angehören, mit vereinten Kräften für eine gerechte und inklusive Stadt eintreten möchten.

Gemeinsamkeiten über das Trennende

Wie sieht Ihre Zusammenarbeit aus und was möchten Sie gemeinsam erreichen?

DANIEL HARRASSER: Wir sehen uns als eine vereinte Linke, die bereit ist, aktiv die Rolle der sozialen Opposition zu übernehmen. Unser Ziel ist es, die Stimmen derjenigen zu vertreten, die in der politischen Landschaft oft übersehen werden.

SUSANNE EMPACHER: Es geht uns darum, einen Raum zu schaffen, in dem alle Bürgerinnen und Bürger Mitbestimmung erleben können. Wir wollen unsere zwei Mandate verteidigen und darüber hinaus ein drittes Mandat gewinnen, um das Stimmrecht in den Bezirkskommissionen zu erlangen.

Harrasser ergänzt, dass das derzeitige Fehlen eines dritten Mandats bedeutet, dass sie zwar teilnehmen und reden könnten, aber kein Stimmrecht besitzen. Dies möchten sie ändern, um effektivere Entscheidungen zu treffen.

Wo liegen jeweils Ihre Kompetenzen?

EMPACHER: Ich bringe Expertise in Mobilitätsfragen ein, die über CO₂-Emissionen hinausgeht. Es geht darum, ein solidarisches, stressfreies Fortbewegungssystem zu schaffen. Wir benötigen nicht nur mehr Grünflächen, sondern auch sichere Verkehrsinfrastrukturen.

HARRASSER: Diese Thematik hat auch eine soziale Dimension. Eine bloße Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße reicht nicht, wir müssen auch die Lebensbereiche der Menschen berücksichtigen.

Konsumfreie Landstraße und illegale Airbnb-Vermietungen

Wie zufrieden sind Sie mit den Plänen für die Landstraßer Hauptstraße?

EMPACHER: Wir werden die Umsetzung der durch die Bürgerbeteiligung geäußerten Bedürfnisse genau verfolgen. Die Schaffung eines konsumfreien Raums ist uns wichtig, damit auch kleine Anschaffungen wie ein Kaffee in Zukunft wieder bezahlbar sind.

KPÖ/Links wird genau auf die Umsetzung der Bürgerwünsche bei der Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße achten. (Rendering) | Foto: ZOOMVP.AT/Mobilitätsagentur Wien

HARRASSER: Besonders Radfahrer sollen von den neuen Radwegen profitieren. Mein Engagement liegt auch in der Wohnpolitik, um zukünftige Spekulationsfälle wie beim Triiiple zu verhindern.

Wie steht es um Ihre Klage gegen illegale Kurzzeitvermietungen?

HARRASSER: Es gibt bereits einige erfolgreiche Kontrollen durch die Baupolizei, und wir sammeln derzeit in Wienweit Informationen für eine Sammelklage. Obwohl unser Fokus auf Wohnraum liegt, ist dies nur eine Facette eines größeren Problems.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bezirksvorstehung?

EMPACHER: Der Bezirksvorsteher, Herr Hohenberger von der SPÖ, ist politisch erfahren, allerdings haben wir in Bezug auf kritische Themen, wie die Wien Holding Arena, nicht auf ein starkes Führungsbewusstsein gestoßen.

HARRASSER: Die Entscheidung, die Arena nicht zu unterstützen, zeigt einen Mangel an Mut und Weitblick. Solche kritischen Fragen sind nötig, um eine progressive Politik zu fördern.

Wie möchten Sie sich für mehr politische Teilhabe der Bürger einsetzen?

HARRASSER: Viele EU-Bürger wissen oft nicht, dass sie auf Bezirksebene wahlberechtigt sind. Aufklärung und Informationsangebote sind entscheidend, um alle Bürger für die politischen Abläufe zu sensibilisieren.

EMPACHER: Gerade junge Menschen und verschiedene kulturelle Gruppen haben oft wenig Gelegenheit zur Mitbestimmung. Wir planen, mehr Möglichkeiten zur Beteiligung zu schaffen, um diese Gruppen aktiv einzubinden.

Wir wollen die Politik näher an die jungen Leute bringen.

HARRASSER: Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie wichtig die Bezirkspolitik für ihr tägliches Leben ist, und wir wollen aktives Engagement fördern.



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