Claudia Krieglsteiner ist die Spitzenkandidatin der KPÖ/Links für die bevorstehenden Bezirksvertretungswahlen in Margareten. Um mehr über ihre Ziele und Visionen zu erfahren, hat sich MeinBezirk mit der leidenschaftlichen Margaretnerin getroffen.
WIEN/MARGARETEN. Claudia Krieglsteiner war viele Jahre als Sozialarbeiterin aktiv und setzt nun ihre Erfahrungen und ihr Engagement als Spitzenkandidatin in der bevorstehenden Bezirksvertretungswahl ein. Sie tritt die Nachfolge von Wolf-Goetz Jurjans an, der die erste Listenstelle innehat.
In einem Gespräch im Parteilokal der KPÖ in Margareten beantwortete sie einige zentrale Fragen zu ihren politischen Zielen.
„Mehr Druck von links“
Warum sollten die Wähler die KPÖ/Links unterstützen?
CLAUDIA KRIEGLSTEINER: Menschen, die sich eine soziale und demokratische Politik wünschen und ein stärkeres politisches Gewicht von links einfordern, sollten unsere Partei wählen.
Druck von links?
Es ist frustrierend zu beobachten, wie sowohl die SPÖ als auch die Grünen strategische Positionen verändert haben, um dem Druck der rechten politischen Kräfte nachzugeben. Dieses Phänomen hat die Interessen der Bevölkerung negativ beeinflusst.
Was beinhaltet Ihr Wahlprogramm?
Ein zentrales Anliegen ist das drängende Wohnungsproblem im Bezirk. Wir fordern ein „Wohnungspickerl“, das die regelmäßige Kontrolle durch Vermieter erforderlich macht, ähnlich wie bei Fahrzeugen. Zudem möchten wir gegen Kurzzeitvermietungen vorgehen und haben die Einrichtung einer Hotline vorgeschlagen, um Leerstände und illegale AirBnBs zu melden.
Demokratie und Verkehr
Welche weiteren Themen sind Ihnen wichtig?
Wir setzen uns für mehr demokratische Mitbestimmung im Bezirk ein, beispielsweise in Form eines Demokratieforums, das nicht von der Wahlberechtigung abhängt. Es ist alarmierend, dass 45 Prozent der über 16-Jährigen in unserem Bezirk nicht wahlberechtigt sind.
Denken Sie, dass die Vielfalt im Bezirk ein Problem darstellt?
Ganz im Gegenteil, die kulturelle Vielfalt in Margareten ist ein großer Reichtum, der unser Viertel lebenswert macht.
Wie stehen Sie zur Verkehrssituation?
Unser Ziel ist es, eine Mobilität zu fördern, die nicht auf Autos angewiesen ist. Kostenloser öffentlicher Verkehr und die Reduktion von Parkplätzen, wo es sinnvoll ist, sind Teil unserer Vision. Auch Reisebusse dürfen nicht durch den Bezirk fahren; sie müssen an den Rändern abgestellt werden.
„Suchtkranke nicht nur wegschieben“
Wie gehen Sie mit den Herausforderungen am Matzleinsdorfer Platz um?
Wir setzen auf Sozialarbeit statt auf Ausgrenzung. Es ist wichtig, suchtkranken Menschen attraktive Alternativen zu bieten und gegen die Stigmatisierung vorzugehen, beispielsweise durch sichere Konsumräume und Spritzentausch-Programme.
Gibt es genügend soziale Orte im Bezirk?
In den letzten Jahren haben wir wesentliche Fortschritte erzielt, etwa mit der Eröffnung eines Eltern-Kind-Cafés. Unser Ziel ist es weiterhin, einen Sozialmarkt zu etablieren, der als Ort für Lebensmittel und sozialen Austausch dient. Leider stagnieren diese Bemühungen oft auf Bezirksebene.
Was ist Ihr Wahlziel?
Wir streben an, die aktuellen zwei Mandate zu halten und hoffen auf ein drittes, um eine reibungslose Übergabe an unseren bisherigen Klubvorsitzenden Wolf-Goetz Jurjans zu gewährleisten.
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