Am 17. März wurde die Fertigung der KTM-Gruppe nach einem Stillstand von fast drei Monaten, der durch die Insolvenz des Unternehmens verursacht wurde, wieder aufgenommen. Für diese Wiederinbetriebnahme stellte der indische Miteigentümer Bajaj zunächst 50 Millionen Euro bereit. Bis Ende März werden voraussichtlich zusätzliche 100 Millionen Euro benötigt, von denen die Hälfte bereits überwiesen wurde. Details zum verbleibenden Betrag wurden in einer aktuellen Pressemitteilung nicht bekannt gegeben.
Mit der Wiederaufnahme der Produktion läuft das KTM-Werk in Mattighofen seit Dienstag wieder im Vollzeit-Modus. Michael Seemayer, der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE, bestätigte gegenüber der „Krone“ diese Informationen. Während der letzten Wochen des Stillstands wurden die Mitarbeiter lediglich für eine 30-Stunden-Woche bezahlt, was sowohl für die Beschäftigten galt, die aktiv arbeiteten, als auch für jene, die vorübergehend zu Hause bleiben mussten.
In einer aktuellen Mitteilung wies Pierer Mobility die Berichte zurück, wonach ein Kreditinstitut die fällige Summe von 65 Millionen Euro aus Patronatserklärungen für die KTM-Gruppe gefordert hätte. „Die Gesellschaft hat unter der Patronatserklärung keine Ausstattungsverpflichtungen gegenüber dem Kreditinstitut“, verteidigte sich das Unternehmen gegen die Vorwürfe, dass „Gelder an Gläubigern vorbeigeschleust“ würden.
Der „Kurier“ berichtete am Dienstag über ein Anwaltsschreiben, in dem eine Großbank die Auffassung vertritt, dass Pierer Mobility ihren finanziellen Ausstattungsverpflichtungen für die insolventen Tochterunternehmen von KTM nicht nachgekommen sei. In dem Schreiben wird behauptet: „Vielmehr sind 50 Millionen Euro über eine Konstruktion als Einlösung von Forderungen der KTM gegenüber der Pierer New Mobility GmbH (…) an der Pierer Mobility vorbeigeschleust worden“. Diese Anschuldigungen werden von Pierer Mobility vehement bestritten und als unbegründet abgetan.
Zusätzlich wird in der Unternehmensmitteilung betont, dass der Investorenprozess zur Finanzierung der Sanierungspläne und des operativen Betriebs der KTM-Gruppe weiterhin unverändert voranschreitet. Die Gläubiger, die im Rahmen der Insolvenzforderungen knapp 600 Millionen Euro ausstehen haben, erwarten eine Barquote von 30 %, die bis zum 23. Mai beim Sanierungsverwalter hinterlegt werden soll.
Wichtige Punkte zur Situation von KTM:
- Wiederinbetriebnahme: Am 17. März 2023 nach dreimonatigem Stillstand.
- Beteiligung von Bajaj: 50 Millionen Euro vorausbezahlt, mit weiteren 100 Millionen Euro notwendig.
- Arbeitszeiten: Belegschaft vorübergehend auf eine 30-Stunden-Woche reduziert.
- Widerspruch gegen Kreditforderungen: Pierer Mobility bestreitet Vorwürfe bezüglich Finanzierungsfragen.
- Sanierungsprozess: Fortdauernder Investorenprozess zur Sicherstellung der finanziellen Stabilität.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die KTM-Gruppe nach der Insolvenz nun wieder im Vollbetrieb operiert, wobei die finanzielle Unterstützung von Bajaj entscheidend ist. Der Sanierungsprozess bleibt ein kritischer Punkt in der Diskussion über die Zukunft des Unternehmens. Der Ausgang dieser Situation wird sowohl die Angestellten als auch die Gläubiger maßgeblich beeinflussen.
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