Verschobene Konzerte sind für Bands und Fans oft schmerzhaft, doch im Fall von My Ugly Clementine wurden sie zu einer Win-Win-Situation. Das ursprünglich für September 2024 geplante Konzert wurde wetterbedingt auf Juni 2025 verschoben und entwickelte sich zu einem der größten Auftritte in der Geschichte der österreichischen Supergroup. Unter strahlendem Sonnenschein in der Arena Wien, einer der ältesten Veranstaltungsorte der Stadt, die aufgrund des neuen Wiener Veranstaltungsgesetzes besonderen Schutz genießt, versammelten sich Tausende von Indie- und Alternative-Fans. Dieses Open-Air-Event bot eine einzigartige Plattform für diverse Künstler und Künstlerinnen.
Die beiden Frontfrauen von „Cousines like Shit“, Hannah und Laura Breitfuß, sorgten mit ihrem queeren Avant-Trash und Underground-Hits wie „Barbie“ für die richtige Stimmung. Ihre klare Präsenz und die Feier des Geschlechter- und Identitätsspektrums zogen das Publikum in ihren Bann. Auch die Newcomerin Philine Sonny, die direkt aus Bochum eingeflogen wurde, ergänzte das Line-up. Mit ihren Indie-Folk-Balladen brachte sie eine entspannte Note in den Abend, die perfekt zu den sommerlichen Temperaturen passte.
My Ugly Clementine, bestehend aus Mira Lu Kovacs, Sophie Lindinger und Nastasja Ronck, haben sich nach dem Ausstieg der Schlagzeugerin und Hip Hopperin Kem Kolleritsch (aka Kerosin95) neu formiert. Auf der Bühne repräsentieren sie eine Mischung aus Frauen, Lesben, Inter*, nicht-binären, Trans* und agender Personen, deren Voices im Mittelpunkt stehen. Ihr Sound bewegt sich im Bereich des Alternative Rock und weist Einflüsse von den 70ern bis in die 2000er- Jahre auf. Kovacs vergleicht die Band gerne mit der kalifornischen Schwester-Band Haim, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf Feminismus und Empowerment.
Bis heute haben My Ugly Clementine zwei Alben veröffentlicht: „Vitamin C“, das in die Covid-19-Pandemie fiel, und „The Good Life“, welches eine musikalische Antwort auf den gesellschaftlichen Druck zur ständigen Selbstoptimierung darstellt. Ihre zahlreichen Auftritte, sowohl national als auch international (darunter Festivals wie Reeperbahn, Primavera Barcelona und Eurosonic), haben ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht. Bei Hits wie „Never be yours“, „Playground“ und „Are you in“ wurde nicht nur mitgetanzt, sondern auch begeistert mitgesungen – besonders an diesem stimmungsvollen Abend kurz vor dem offiziellen Sommerbeginn.
Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Szene-Freundinnen, darunter Mavi Phoenix, die zusammen mit My Ugly Clementine den Stimmungsknaller „I got my feet up (Ah-ya-ya-ya)“ präsentierte. Auch die exzessive Rampenlady Ankathie Koi war dabei, die beim rockigen Hit „No“ kraftvolle Parolen gegen Rassismus und Sexismus laut werden ließ. Ein neuer Song, „Pretender“, thematisierte die falsche Darstellung von Männern, die männliche Dominanz und feministische Werte vorheucheln. Als krönenden Abschluss performten sie ihren Fan-Favorite „The Good The Bad The Ugly“, was einmal mehr die starke Präsenz und den kreativen Spirit dieses Trio Infernale unter Beweis stellte.
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