LONG COVID und Co. – Ein skandalöses System!


Ich heiße Linda Fink und bin 44 Jahre alt. Seit fast 3 Jahren leide ich an einer chronischen Krankheit. Zuvor war ich in hervorragender Verfassung, arbeitete als Fitnesstrainerin und betrieb eine Tierbetreuungsagentur, in der ich stundenlang Hunde spazieren führte. Laut offiziellen Informationen bin ich seit Oktober 2023 an chronischer Borreliose und den damit verbundenen Folgeerscheinungen erkrankt.
Tatsächlich aber schon seit Mai 2022, drei Monate nach meiner Covid-Infektion, als die ersten Symptome auftraten: starke Kopfschmerzen, Brainfog, extremste Muskelsteifheit, chronische Ermüdung, Schwindel und Schlafstörungen. Später kamen noch Kurzatmigkeit und Gangstörungen hinzu. Plötzlich wechselte ich von einer Topathletin zu einer schwer kranken Person.

Dieser Umstand führte zu einem wahren Arztmarathon, der viele Monate in Anspruch nahm und von verschiedenen Medizinern durchgeführt wurde. Die meisten kostenpflichtigen Behandlungen musste ich privat begleichen, im Durchschnitt etwa 230 Euro pro Stunde.
Mit starken Atembeschwerden und kaum in der Lage, mehrere Schritte zu gehen, wurde ich von Notaufnahme zu Notaufnahme transportiert. Es war ein regelrechter Albtraum. Zuerst dachte ich an eine Meningitis oder an mögliche Folgeerscheinungen von Covid, auch bekannt als Long Covid. Doch sobald ich das Wort „Long Covid“ in den Mund nahm, wurde ich von Ärzten abgewiesen. Keiner fühlte sich verantwortlich dafür. Weder mein Hausarzt noch der Internist glaubten mir lange Zeit, und die Neurologen hatten kein Wissen über Long Covid oder andere mögliche Ursachen. Es wurde mir gesagt, 20 Blutwerte seien in Ordnung, das EKG ebenfalls, und mein Blutsauerstoff sei wunderbar – ich sei gesund. Oft wurde mir unterstellt, dass es psychisch bedingt sei. Man wollte mich mehrmals mit einer funktionellen Gangstörung abspeisen; das war absurd. Von einem Tag auf den anderen war ich von einer Spitzenathletin zu jemandem geworden, der monatelang ans Bett gebunden ist. Wo bleibt da die Logik? Oder vielleicht liegt es daran, dass die Forschung in diesem Bereich noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Entschuldigen Sie bitte, denken Sie positiv und gehen Sie in die Sonne. Ich setzte dann alles daran, spezialisierten Privatärzten einen Besuch abzustatten. Es ist wichtig zu erwähnen, wie extrem anstrengend die „Wartezeit“ ist, bis man endlich auf einen Funken Hoffnung stößt. Damals wartete ich 13 Monate auf einen Termin in der Long Covid Ambulanz des AKH, den ich nur durch Zufall erhielt. Wirklich geholfen wurde mir dort nicht. Bei jedem Spezialisten rechnet man oft mit einer Mindestwartezeit von 2 Monaten. Dann wartet man weitere 2 bis 3 Wochen auf die Befunde aus dem Speziallabor und muss dann wieder eine Zeit lang auf das Gespräch mit dem Arzt warten. Wenn man dann den „ungeeigneten“ Arzt erwischt hat, war das oft umsonst in 3 oder 4 Monaten. Das ist extrem belastend. Nach unzähligen Ärzten und „Trial and Error“ gab es schließlich Diagnosen. Schwarz auf Weiß. POTS, das posturale Tachykardiesyndrom. Eine Störung des autonomen Nervensystems, bei der der Körper nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut bis zum Kopf zu pumpen. Daher versackt das Blut in den Beinen, die Beine fühlen sich schwer an, das Herz kompensiert den Blutfluss mit rascherem Schlagen, und man hat das Gefühl, einen Marathon zu laufen oder einen Herzinfarkt zu bekommen, obwohl man lediglich ein paar Meter geht. Endlich hatte ich eine Vorstellung. Seit kurzem ist die Krankheit offiziell anerkannt und dokumentiert. Viele Ärzte sind jedoch nach wie vor nicht informiert! Obwohl jeder niedergelassene Arzt die Leitlinien zu Long Covid einsehen könnte, um zumindest einige Hinweise zu finden. Diskriminierung in Bezug auf diese mittlerweile fast 3-jährige Erkrankung sollte schlichtweg nicht mehr existieren. Und doch ist das der Fall! Darüber hinaus wurde festgestellt, dass ich an chronischem Fatigue-Syndrom, MCAS (Mastzellaktivierungssyndrom), mit Histaminintoleranz, zahlreichen viralen Reinfektionen und Nebennierenschwäche leide. Zu guter Letzt habe ich mir auch Influenza A eingefangen. Mein Körper und mein Immunsystem waren am Ende. Ich fühlte mich körperlich als würde ich zerbrechen. Von meiner Leistungsfähigkeit von 100 Prozent war ich vielleicht bei 10 Prozent, an guten Tagen maximal bei 15 Prozent. Das Schlimmste aber neben der fürchterlichen Erschöpfung, die mit keiner normalen Müdigkeit zu vergleichen ist und mich monatelang ans Bett fesselte, war der Brainfog, die Wahrnehmungsstörungen und die leider bis heute anhaltenden starken Rückenschmerzen, die Atemnot auf kurzen Strecken und die allgemeine Muskelschwäche. Zudem war mein Rücken komplett steif, was das Gehen zusätzlich erschwerte und nur bedingt möglich war. Gerade einmal 50 Meter, maximal 100 Meter, dann musste ich mich setzen. Letztes Jahr war schon der Weg zur Küche eine enorme Herausforderung. Natürlich hat man als „kranker“ Mensch sowohl bessere als auch schlechtere Tage, an denen einfach nichts geht. In diesen Momenten liege ich fast regungslos im Bett und warte stundenlang, bis ich irgendwie wieder Energie sammeln kann. Als angenehme Schlafqualität kann man das nicht bezeichnen. Es ist eine Erschöpfung, die schwer in Worte zu fassen ist. Man muss lernen, das zu akzeptieren, auch wenn es schwerfällt.

Zusätzlich litt ich monatelang unter Atemnot beim Gehen, verbunden mit POTS, weil meine Muskulatur so steif war und immer noch ist, dass ich kaum durchatmen konnte. Jede Woche musste ich Massagen in Anspruch nehmen, um mir mindestens für einen halben Tag oder einen Tag Erleichterung zu verschaffen. Es war die Hölle. Immer dachte ich, ich hätte Probleme mit der Lunge oder etwas anderem, aber ich habe gelernt, dass man auch Atemnot haben kann, ohne lungenspezifische Probleme zu haben, wie ich inzwischen weiß. Das kann auch aus körperlicher Erschöpfung wie dem chronic fatigue syndrome resultieren, weil der Körper nicht mehr genügend Energie nachproduzieren kann. Häufig sind die Mitochondrien aufgrund dieser chronischen Erreger wie diverse Viren und Bakterien stark in Mitleidenschaft gezogen.

Im Sommer 2023 musste ich nach 27 Jahren in Wien wieder zu meiner Mutter ziehen, da ich nicht mehr in der Lage war, für mich selbst zu sorgen. Der Gang zur Toilette stellte bereits eine große Herausforderung dar, begleitet von Schwindel und einem Puls von 130. Hier stimmte etwas gar nicht. Eine Katastrophe. Dazu kamen starke Nervenschmerzen, Rückenschmerzen, Schwindel sowie dauerhafter Tinnitus und permanent verstopfte Nase.

Zu meinem Glück erhielt ich eines Tages einen Anruf von jemandem aus der Selbsthilfegruppe auf Facebook, einer Long-Covid-Gruppe, nachdem ich dort häufig über meine Beschwerden geschrieben hatte. Dieser jemand riet mir, mich auf Borreliose und Co-Infektionen testen zu lassen. Er leide bereits seit Jahren daran und vermutete, dass ich es ebenfalls haben könnte. Gesagt, getan. Und tatsächlich. Alle Tests waren positiv. Ein Schock und zugleich Erleichterung. Denn endlich musste ich nicht mehr weiter suchen. Der Arztestress und die Verschlechterung meines Zustandes ohne substanzielle Hilfe seitens der meisten Ärzte brachten mich physisch an meine Grenzen. Wenn leider kein Arzt aktiv werden wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als das mühsam selbst in die Hand zu nehmen. Genug davon vorerst. Man behandelte mich mit 3 Wochen Doxycyclin. Wie sich später herausstellte, war das absolut falsch. Das Medikament wird nur bei akuter Borreliose verabreicht, wenn die Heilungschancen relativ gut sind, sofern man kurz nach dem Zeckenstich (allerhöchstens 24 Stunden danach) die Antibiotika erhält. Die chronische Form ist schwerwiegender und im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr einfach und effizient zu behandeln.

Ein Arzt gab mir, wenn auch mit guter Absicht, Cortison, da keine genaueren Blutuntersuchungen durchgeführt worden waren. Das Schlimmste, was man bei Borreliose tun kann: Cortison! Vielleicht verschlimmerte das meine Symptome im Nachhinein sogar noch.

Chronische Borreliose, eine schwere bakterielle Infektion, bringt häufig sportlich aktive Menschen in die Pflegebedürftigkeit, ebenso wie mich.
Was viele nicht wissen: Auch eine Mücke oder eine Milbe von 2 bis 3 mm Größe sowie Flöhe können Borreliose und Co-Erkrankungen wie Babesiose oder Bartonellose übertragen. Meist kommen mehrere dieser Erkrankungen gleichzeitig vor. Alle müssen behandelt werden, wenn sie ausbrechen und vor allem gravierende Beschwerden verursachen.

Oftmals sind bei „Long Covid“ reaktivierte Viren oder Bakterien die Hauptursache, zum Beispiel auch EBV oder wie in meinem Fall Borreliose. Ich habe auch Bartonellen und Babesien, ebenso wie viele andere Co-Infektionen. Diese Entzündungen spürt man im ganzen Körper. Daher habe ich meine Ernährung drastisch umgestellt, um den Körper nicht weiter zu belasten. Kein Histamin, kein Zucker, wenn möglich glutenfrei. Tierische Produkte meide ich. Diese Umstellung fiel mir nicht schwer, da ich mich bereits lange rein pflanzlich ernährte.

Das Coronavirus kann ebenfalls Schäden verursachen, muss es jedoch nicht. Viele Menschen vergleichen voreilig und urteilen. Frauen haben ein anderes Immunsystem als Männer und sind eher von Long Covid betroffen. Darüber hinaus gibt es Menschen, die an einer angeborenen Immunschwäche leiden oder einfach nicht in der Lage sind, ausreichende Abwehrzellen zu bilden. Den einen trifft es, den anderen nicht. Es gibt zahlreiche Faktoren, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Hat man eine derart geringfügige Vorerkrankung wie Anämie oder Ähnliches und leidet möglicherweise zusätzlich unter körperlichem oder psychischem Stress, bricht das Immunsystem schnell zusammen. Oft kommt es dann dazu, dass die bisher vom Immunsystem in Schach gehaltenen Krankheiten ausbrechen.

Nun gut. Neben den 3 Wochen Antibiotika habe ich zahlreiche alternative Therapien durchgeführt: Ozontherapie, Massagen, Sauerstofftherapie, Bioresonanz, Schwermetallausleitung wie die Inuspherese, auch medikamentöse Therapien mit Cortison, Antihistaminika, Herzmedikamenten usw. Doch all dies führte nur kurzfristig zu einer Erleichterung. Von Gesundsein kann keine Rede sein. Denn die Borrelien sitzen tief im Gewebe, in den Knochen, im Gehirn, in den Nerven und der Leber. Alles wurde nach einer gewissen Zeit schlimmer. Dann begann ich mit der zweiten Antibiotikakur, die über 6 Wochen dauerte. Es war wahnsinnig anstrengend bei meinem ohnehin schon schwachen Zustand. Es wurde etwas besser, aber noch lange nicht wie zuvor. Gehen konnte ich nach wie vor maximal 100 bis allerhöchstens 200 Meter. Das auch nur mit starken körperlichen Einschränkungen, die jedoch niemand sieht! Insbesondere beim Treppensteigen habe ich nach wie vor Probleme. Taschen zu tragen ist eine enorme Anstrengung. Unglaublich. Ein gesunder Mensch kann so etwas nicht ansatzweise nachvollziehen. Man steht im Supermarkt mit Herzrasen und versucht, das Gleichgewicht zu halten. Man hat bereits genug damit zu tun und leidet auch noch unter kognitiven Störungen, während man sich im Supermarkt zurechtfinden soll.
Eine Herausforderung. Das Gemeine ist, dass all dies von außen nicht wirklich sichtbar ist! Und man will es sich nicht unbedingt anmerken lassen. Selbst wenn ich meinen Wintermantel anziehe, ist mir das Gewicht bereits zu schwer und ich bekomme dadurch noch mehr Verspannungen und Rückenschmerzen.

Chronische Borreliose ist eine heimtückische Erkrankung. Eine schwere bakterielle Infektion, die tatsächlich jede Erkrankung „vortäuschen“ kann. Denn die Borrelien können alles befallen und einen im wahrsten Sinne des Wortes „lahmlegen“. Auch bei MS, MCAS, ME/CFS, POTS, Parkinson oder ALS kann Borreliose die Hauptursache sein. Das wissen viele nicht. Ebenso denkt nicht jeder Arzt an diese Möglichkeit und glaubt daran. Borreliose ist eine Erkrankung, die von außen nicht wirklich sichtbar ist. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Deswegen wird man oft nicht ernst genommen. Man sieht von außen immer noch sportlich aus, so wie ich, ist geistig voll präsent und hat trotzdem starke körperliche Beschwerden; man ist schwer krank.

Es gibt viele verschiedene Tests, aber nur wenige Spezialisten auf diesem Gebiet können diese auch tatsächlich lesen und entsprechend deuten. Ein Test beim Hausarzt kann beispielsweise auch negativ ausfallen. Testet man jedoch in einem spezialisierten Labor, das viel sensibler und präziser untersucht, erhält man positive Ergebnisse. Ein Widerspruch. Das führt dann oft zur Diskussion mit dem einen oder anderen Arzt. Leider musste ich auch im AKH diesbezüglich negative Erfahrungen machen. Insbesondere dort ist die Kluft zwischen der Forschungsabteilung und den behandelnden Ärzten in den Ambulanzen sehr groß. Diese Diskrepanz wurde mir auch dort bewusst. Ich dachte, es wäre eines der besten Krankenhäuser in Österreich. Doch ein junger, anscheinend unerfahrener Arzt wollte nicht auf mein Anliegen eingehen. Auch nicht, als ich, weil ich mir selbst bereits viel Wissen angeeignet hatte, vorschlug, zusätzlich ein zweites Antibiotikum und diese Kombination länger zu verabreichen. Auch bat ich ihn, mich auf Co-Infektionen testen zu lassen, da mir bekannt war, dass ich bereits die chronische Form hatte. Er hielt es jedoch nicht für notwendig. Nach 10 Minuten war der Termin beendet, und ich wurde zur nächsten Person weitergeschickt. Natürlich kam es dann zwei Monate später mit voller Wucht zurück. Borrelien bilden häufig Resistenzen und können sich gut vor dem Immunsystem verstecken. Echt fiese, hinterlistige Bakterien. Wie genau Antibiotika eingesetzt werden, muss gut durchdacht sein. Auch verträgt nicht jeder den wochen- und monatelangen Cocktail aus starken Medikamenten und ob es tatsächlich nachhaltig hilft, ist fraglich. Bei mir gab es nach den ersten beiden Behandlungen stärkere Rückfälle.

Wenn ein Patient jedoch starke Beschwerden hat, sollte das klinische Bild eigentlich ausreichen, insbesondere wenn der Test positiv ist oder mindestens einmal positiv war. Trotzdem gibt es auch genauere Parameter wie den LTT-Test oder die CD57-Zellen. Verminderte Werte unter 100 zeigen, dass der Körper gegen akute Infektionen ankämpft und zu wenig Abwehrzellen bildet. Dies kommt häufig bei Borreliose-Patienten mit neurologischen Beschwerden vor. Nicht jeder Arzt versteht den Zusammenhang. Es ist frustrierend, wenn man den Arzt über Dinge aufklären muss, über die er eigentlich selbst Bescheid wissen sollte. Ich wurde auch schon das ein oder andere Mal zurechtgewiesen, weil ich selbst „mitdenke“, was dazu führte, dass sich der ein oder andere Arzt durch meine konstruktiven Fragen angegriffen fühlte. Traurigerweise geschieht das anstelle einer gemeinsamen Lösungssuche.

Vom Umfeld gibt es leider nur teilweise Verständnis. Einige versuchen, es soweit wie möglich zu verstehen, andere jedoch blockieren sofort ab, wenn das Thema angesprochen wird. Sie können sich nicht vorstellen, dass solch eine Erkrankung existiert. Leider wird man da schnell merken, wer wahre Freunde sind und wer nicht. Das Frustrierendste neben den furchtbaren Symptomen sind die Diskriminierungen, die man als ohnehin geschwächter Betroffener erwartet. Häufig von Ärzten, aber auch oft von engen Freunden oder Familienmitgliedern. Man sei einfach faul oder hätte psychische Probleme; man müsse sich nur zusammenreißen. Unglaublich. Die Borreliose verursacht oft im chronischen Stadium solche Muskelschwäche und Muskelschmerzen, dass man manchmal kaum ein Glas Wasser heben oder aufstehen kann. Außerdem führt es zu Entzündungen im Gehirn, den Nerven sowie in den Sehnen und der Muskulatur. Es kann zu kognitiven Störungen, Wahrnehmungsstörungen und Taubheitsgefühlen kommen – die Liste der Symptome ist sehr lang. Wie bei mir auch. In den schlimmsten Zeiten konnte ich kaum drei Zeilen lesen und nicht mehr als vier Stufen steigen. Es ist schlimm, nicht zu wissen, ob das jemals wieder besser werden wird. Und das alles von einem kleinen Tier, das mich einmal gebissen hat.

Ich kenne viele Fälle, die stark betroffen sind. Die meisten sind arbeitsunfähig; einige sitzen im Rollstuhl. Die meisten sind auf Hilfe angewiesen. Man tauscht sich schließlich im Laufe der Zeit aus. In der Selbsthilfegruppe erhält man Verständnis, Hilfe und Ratschläge von Betroffenen. Viele kämpfen schon lange mit diesem Problem. Hoffnung und Frustration liegen oft eng beieinander. Menschen, die teilweise sehr verzweifelt sind, besonders bei Borreliose und auch bei Long Covid. Dennoch ist die Selbsthilfegruppe die beste menschliche Unterstützung, die ich finden kann!

Was ich jedoch absolut furchtbar finde, ist, dass wir in Österreich leben, und nicht in Äthiopien, dass wir angeblich ein relativ gutes Gesundheitssystem haben, aber Menschen mit seltenen Erkrankungen wie Borreliose, Long Covid, POTS oder auch ME/CFS weder von der Öffentlichkeit noch von der Politik, dem System Anerkennung oder Hilfe bekommen. Trotz der Tatsache, dass man in Österreich geboren wurde, Steuern zahlt und in die Krankenkasse eingezahlt hat, erhält man zur Antwort, es gäbe noch nichts, die Forschung sei noch nicht weit genug. „Tut uns leid, wir haben hier nichts für Sie.“

Das ist Unfug. Wer als Arzt wirklich Interesse hat und sich etwas Mühe gibt, findet bereits zahlreiche Studien, insbesondere zu Long Covid und Co. Es liegt am System, denn kein Hausarzt ist bereit, sich freiwillig ohne Bezahlung mit diesen Krankheiten zu beschäftigen. Ein klarer Fehler in der Politik. Sie müsste die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen, um Ärzte richtig auszubilden und mehr Therapiezentren zu gründen. Es ist zunehmend frustrierend für Betroffene, monatelang von Arzt zu Arzt zu laufen, ohne wirklich Hilfe zu erhalten, besonders nicht auf Kassenbasis.

Erst nach gut 1,5 Jahren und langen Suchen fand ich ein paar gute Privatärzte, die mich wirklich verstanden und mir zumindest in ihrem Bereich weiterhelfen konnten. Diese empfehle ich auch mit gutem Gewissen. Dr. Untersmayer-Elsenhuber (Immunologin/ME/CFS), Dr. Geiger (Internistin, POTS), Dr. Buck (Allgemeinmedizinerin, Spezialistin für Borreliose), Dr. Stingl (ME/CFS) und Dr. Heuberer (Orthopäde, LC etc.) sowie Dr. Putz (Allgemeinmedizinerin, LC, Inuspherese).

Zurück zur Borreliose.
Mein Borreliose – leider.
Auch hier gibt es bereits vielversprechende und wirksame Therapien, die rasche Erfolge zeigen. Leider muss man all dies privat bezahlen. Die Hyperthermiebehandlung in Bad Aibling, St. Georg Klinik in Bayern oder auch die HHO-Blutwäsche für Borreliose sind vielversprechend. Bei beiden Therapieformen wird die Körpertemperatur des Patienten während der Behandlung unter Sedierung auf 41.7 Grad erhöht. Dabei sterben alle Borrelien ab. Das ist genial, wenn auch nicht ganz ungefährlich und körperlich anstrengend. Die Institutionen verfügen jedoch über jahrelange Erfahrung und erzielen sehr gute Erfolge. Menschen, die zuvor im Rollstuhl saßen, können plötzlich wieder gehen!

Man könnte so vielen Patienten helfen und das jahrelange Leid vieler Betroffener beenden! Kaum jemand kann sich diese Behandlungen jedoch privat leisten.

Warum übernimmt die Österreichische Krankenkasse nicht auch diese Therapien??

Wenn es doch bereits so wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt! Ein Krebspatient erhält nicht nur Anerkennung und Mitgefühl für seine Erkrankung, sondern auch Chemotherapien auf Kosten der Krankenkasse, die nicht unbedingt billig sind. Ein nierenkranker Mensch erhält seine wöchentlichen Dialyseeinheiten und jemand mit einer Beinfraktur wird operiert. Warum sollte nicht auch einem jahrelangen Borreliose-Patienten oder einem Long-Covid- oder ME/CFS-Patienten eine solche Behandlung von der Krankenkasse bezahlt werden? Denn es ist bekannt, dass es auch für diese Krankheiten vielversprechende Behandlungsansätze gibt, wie verschiedene Formen der Blutwäsche und ähnliche alternative Therapien. Man hat das Wissen, ignoriert es jedoch und unternimmt nichts. Das ist frustrierend!

Ich wünsche mir von unserem Gesundheitssystem, insbesondere der Politik, mehr Anerkennung und Unterstützung für alle Long-Covid-, Post-Vac-, POTS-, ME/CFS-Patienten sowie für alle Borreliose-Patienten. Denn der Leidensweg ist schrecklich, und meist versteht nur der, der selbst darin steckt. Auch die Ozon-Eigenbluttherapie, obwohl sie eine alternative Therapieform ist, gilt als besonders wirksam bei vielen Krankheiten. Ebenso können die Inuspherese und andere gezielte Blutwäschen bei verschiedenen Erkrankungen gute Verbesserungen erzielen. Warum werden diese Therapien nicht endlich von der Krankenkasse übernommen?

Bitte keine Ausreden bezüglich Studien. Die Impfung wurde auch nicht 20 Jahre erforscht, und dennoch wurde sie verabreicht. Viele Blutwäsche-Verfahren wurden ebenfalls bereits seit Jahren auf ähnlichen Gebieten erforscht, und sogar Hyperthermie wird erfolgreich bei Krebs eingesetzt. Warum ist das nicht auch eine Option für neuere Erkrankungen wie Long Covid, ME/CFS und Borreliose?

Liebe Politiker: Wir Betroffenen brauchen unbedingt Unterstützung vom Land!! Finanzielle Hilfe für unser Überleben, für Privatärzte, wenn und weil die Kassenärzte nicht Bescheid wissen und nicht helfen können. Aber auch unbedingt alternative Therapieformen auf Kasse, wie Hyperthermie, Blutwäsche und Ähnliches!! Ebenso finanzielle Unterstützung für Spezialuntersuchungen in Privatlaboren. Denn vieles, das helfen kann, wird nicht von der Kasse übernommen. Eine ausführliche Blutdiagnostik für spezielle Erkrankungen kostet im Schnitt zwischen 500 und 1000 Euro. Und oft bleibt es nicht bei einem einmaligen Test.

Wie kann es sein, dass man, wenn man pflegebedürftig wird, absolut nichts mehr selbstständig erledigen kann und auch noch um existenzielle Unterstützung kämpfen muss?

Obwohl ich letzten Sommer pflegebedürftig geworden bin, wurde mir bereits zweimal das Rehageld abgelehnt, ebenso wie das Pflegeld. Zurzeit befinde ich mich in einem Rechtsstreit. Das darf doch nicht wahr sein! Die PVA bestellt Gutachter, die keine Ahnung von den Erkrankungen haben, noch je an Ausbildungs- oder Fortbildungsprogrammen zu diesen Themen teilgenommen haben. Sie führen teils irrelevante Untersuchungen durch und ignorieren wichtige Befunde, die bereits von spezialisierten Ärzten erstellt wurden. Am Ende fließt dann noch der persönliche, subjektive Eindruck des Gutachters in das Urteil ein. Mir scheint es, als würden diese Gutachter absichtlich so schreiben, damit die PVA nichts zahlen muss. Wie kann es sein, dass, wenn man von vier Privatärzten die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt bekommt, dies vor Gericht offensichtlich keine Bedeutung hat? Wozu geht man zu spezialisierten Ärzten, gibt viel Geld für Therapien aus, wenn schließlich eine 2 Minuten lange HRV-Messung mit dem Handy in den Bericht einfließt oder vielleicht auch die private Meinung des Gutachters? Das ist absolut unwürdiges und sogar extrem fahrlässiges Verhalten! Haben diese Menschen kein schlechtes Gewissen, dass es schwerkranke Leute gibt, und sie die Verantwortung tragen, weil man dann keine Hilfe erhält? Dass der zusätzliche existenzielle Stress sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt, muss ich nicht weiter erläutern.

Es ist unglaublich. Was machen eigentlich die Menschen, die niemanden haben, der sie pflegt oder keine privaten Mittel für Therapien zur Verfügung haben? Sie werden über die Zeit so schwer krank, dass sie als Nummer im System verschwinden und eines Tages, nach langer unheilbarer Krankheit, vielleicht versterben oder stirbt oder als „chronisch Kranke“ ohnehin nicht mehr viel Hilfe und Aufmerksamkeit erhalten.

„Sie kennen die Beschwerden ja schon, nicht wahr?“, wurde ich oft in der Notaufnahme oder anderswo fast schon belanglos gefragt. Doch das macht die Situation nicht weniger schlimm oder weniger behandlungsbedürftig!

Ich dachte immer, in Österreich kann einem so etwas nicht passieren und dass man nicht so im Stich gelassen wird. Doch leider musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Es ist sehr traurig. Mein Vertrauen in das Gesundheitssystem ist nicht mehr das, was es einmal war. Einstige aktive, lebensfrohe Menschen werden zu Pflegefällen, während die Politik und das Gesundheitssystem einfach zusehen – das ist ein regelrechter Skandal!

Ich hoffe auf mehr Anerkennung, Verständnis und vor allem konkrete Hilfe in Form von wirksamen Therapien sowie mehr Wissen und Schulungen für niedergelassene Ärzte. Wie kann es sein, dass man alles aus eigener Tasche oder durch Schulden finanzieren muss, nur weil das Gesundheitssystem so lückenhaft ist?

Ich wünsche mir, dass chronische Borreliose ebenso ernst genommen wird wie eine Krebserkrankung. Genauso wünsche ich mir von der Politik und dem Gesundheitssystem, dass Ärzte auf diese Erkrankungen umfassend geschult werden und dass man vor allem wirksame Behandlungen erhält! Damit man nicht zusätzlich zu den ohnehin schon furchtbaren körperlichen Beschwerden einen psychischen Kampf um die Anerkennung der Erkrankung mit Ärzten führen muss.

Es gibt viele Dinge, die helfen oder zumindest zu einer Verbesserung führen können!

Ich wünsche mir, dass „unsichtbaren Krankheiten“ wie Long Covid, POTS, ME/CFS und besonders Borreliose ein Gesicht gegeben wird.

Manche Menschen wissen gar nicht, dass man mit Borreliose oder ME/CFS oft eine viel schlechtere Lebensqualität hat als ein Krebskranker.

Leider habe ich nach wie vor starke körperliche Beschwerden und stehe noch vor einem nicht einfachen Weg zur vollständigen Gesundung.

Doch diese Hoffnung besteht, wenn es mir möglich ist, die Hyperthermiebehandlung durchzuführen! Denn bisher hat leider nichts wirklich dauerhaft geholfen. Diese Behandlung ist jedoch sehr teuer und all meine privaten Mittel sind bereits erschöpft. Aus diesem Grund habe ich eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Ich würde mich daher über Unterstützung sehr freuen!

Weitere Informationen zu meiner Kampagne sind unter folgendem Link zu finden:

https://gofund.me/34fb1eb0

oder auch auf www.gofundme.com unter „Linda Fink“.

Jede Spende hilft mir ein Stück weiter, um wieder gesund zu werden!

Ich wünsche allen Betroffenen seltener Erkrankungen und deren Angehörigen viel Kraft und Ausdauer, und dass es hoffentlich bald mehr Hilfe, Aufklärung und Anerkennung in diesem Bereich gibt.

Alles Liebe,

Linda Fink



Source link

Beitrag teilen